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Kritisierter Rasen im Pichterichstadion in Neckarsulm: Kommt jetzt die Sanierung?

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Der holprige Rasen im Pichterichstadion wurde bereits zur Lachnummer im Netz. Der Neckarsulmer Gemeinderat diskutierte nun über ein Gutachten – und ob eine umfassende Sanierung infrage kommt. 


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Immer wieder gibt es Kritik an den Rasenflächen im 1980 errichteten Pichterich-Stadion. Vom „Kartoffelacker“ ist die Rede, ein Videoclip beim Pokalspiel gegen die Stuttgarter Kickers, bei dem der Ball wie von Geisterhand plötzlich ins Tor springt, wurde mehr als eine Million Mal angeklickt. „Über den Rasen im Neckarsulmer Pichterichstadion lacht die Welt“, titelte die Heilbronner Stimme

Wer den Schaden hat, muss sich darum kümmern. Im Gemeinderat gab es jetzt eine Diskussion über ein Gutachten. Das Ergebnis: „Eine flächenhafte oder konstruktionsbedingte Unebenheit der Spielfläche liegt nicht vor.“

Gutachten zum Neckarsulmer Pichterichstadion: in welchem Zustand der Rasen ist

Sowohl beim Trainings- als auch beim Spielfeld sollten die Rasentragschichten auf mindestens sieben Zentimeter Tiefe abgefräst und neu aufgebaut werden, so die Empfehlung der Gutachterin. Der Rasen des Hauptspielfelds wurde seit seiner Herstellung in den 1980er-Jahren noch nie erneuert. Durch das regelmäßige Besanden seien die Rasenflächen mit den Jahren „nach oben gewandert“.

Das Pichterichstadion in Neckarsulm wurde in den 1980er Jahren erbaut und seither nie grundlegend saniert. Nun muss aber einiges getan werden.
Das Pichterichstadion in Neckarsulm wurde in den 1980er Jahren erbaut und seither nie grundlegend saniert. Nun muss aber einiges getan werden.  Foto: Seidel, Ralf

Unebenheiten aufgrund zu vieler Regenwürmer beziehungsweise deren Haufen an der Oberfläche führten zu den Beschwerden der Vereine. „Sie sind eigentlich ein Zeichen für einen gesunden Boden“, heißt es in der Vorlage für den Gemeinderat. Trotz des Alters seien die Rasenflächen „in einem guten Zustand, was auf eine sehr gute und professionelle Pflege zurückzuführen“ sei.

Pichterichstadion in Neckarsulm: Statt Sanierung neue Rasensprenger

Statt der Erneuerung der Rasenflächen, die bis zu 400.000 Euro kosten würde, schlug die Verwaltung lediglich ein modernes Bewässerungssystem für 50.000 Euro vor. Im ersten Quartal 2026 soll das Beregnungssystem erneuert und die Anzahl der Regner angepasst werden, damit das Stadion im Mai/Juni 2026 wieder bespielt werden kann.

Auch bei der Tartanbahn gibt es Handlungsbedarf: Hier liegen die geschätzten Kosten für eine Sanierung mit rund einer Million Euro deutlich höher. Klar ist: Die Tartanbahn muss in den nächsten Jahren saniert werden. Angesichts der Haushaltslage wolle man es aber vorerst bei Reparaturen belassen, stellte Ingo Siedler, Leiter des Amts für Gebäudewirtschaft, den Fahrplan vor.

Kritik in Neckarsulm zu Gutachten über Pichterichstadion

Die Vorschläge stießen im Ratsrund auf Kritik: „Warum beauftragen wir ein Gutachten, wenn uns das Ergebnis nicht interessiert?“, fragte Robert Lehleiter (CDU). Oberbürgermeister Steffen Hertwig musste zugeben, dass das „verfrühte Aufrufen und wieder Absetzen“ der Sanierung in der Juli-Sitzung des Gemeinderats ein Fehler gewesen sei.

Man habe das Ergebnis des Gutachtens abwarten wollen, das feststellte, dass die Tartanbahn „weitgehend in einem guten Zustand“ sei und die Anzahl der auszubessernden Stellen überschaubar.

Das sah die Fraktion der Freien Wähler anders. Heiko Schulz stellte den Antrag, die Rundbahn zu sanieren und nicht „auf die sprichwörtliche lange Bank zu schieben“. „Es ist davon auszugehen, dass die Reparaturhäufigkeit sowie die Reparaturkosten eher steigen werden.“ In Obereisesheim sei die Sanierung des Lehrschwimmbeckens aus Kostengründen immer wieder verschoben worden. „Heute haben wir seit genau zehn Jahren einen Rohbau, dessen Sanierungskosten im Laufe der Jahre immer teurer wurden.“

Antrag auf Sanierung des Pichterichstadions scheitert im Gemeinderat

Daher solle man die Bahn, wie im Gutachten empfohlen, lieber gleich sanieren. „Bei 350 Mitgliedern im Sportverein sowie den ganzen Schülern, die auf der Anlage täglich trainieren, sollten wir das Verletzungsrisiko und die damit verbundene Haftungsfrage nicht außer Acht lassen!“ Die Mehrheit im Gemeinderat sah dies aber anders: Mit sieben zu fünfzehn Stimmen wurde der Antrag der Freien Wähler abgelehnt. Für die Minimal-Varianten stimmten im Anschluss dann eine deutliche Mehrheit von 16 bei vier Gegenstimmen.

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