PSW-Standort Neckarsulm vor Schließung: Mitarbeiter der Audi-Tochter wehren sich
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Audis Entwicklungstochter PSW Automotive Engineering will Stellen abbauen und den Standort in Neckarsulm schließen. Dagegen fand am Freitag eine Gewerkschafts-Aktion statt.
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Zu einer „aktiven Mittagspause“ hat die IG Metall Heilbronn-Neckarsulm die Beschäftigten der Audi-Tochter PSW Automotive Engineering in Neckarsulm eingeladen. Die Gewerkschaftsaktion, die direkt nach dem Ende einer Betriebsversammlung in einem benachbarten Hotel stattfand, richtete sich gegen die Pläne der PSW-Geschäftsführung, insgesamt 30 Prozent der aktuell 1000 Stellen zu streichen und dabei den Standort Neckarsulm komplett dichtzumachen.
Mit Trillerpfeifen, roten IG-Metall-Mützen und einem Transparent nutzte die Belegschaft die Möglichkeit, zur Mittagszeit bei einem Stück Pizza auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Rund 90 Menschen waren vor Ort, darunter auch einige solidarische Unterstützer von Audi selbst und dem benachbarten Standort von ASW-Automobile. Die Stimmung war kämpferisch.
Hitzige Betriebsversammlung vor Gewerkschaftsaktion gegen Standortschließung bei Audi-Tochter PSW in Neckarsulm
Einen geplanten Dialog unter der Belegschaft bei der vorausgegangenen Betriebsversammlung habe die Geschäftsführung verhindert, sagt IG-Metall-Sekretär Christian Thym: „Die Geschäftsführung war eigentlich für später eingeladen. Doch dann hat sie sich mit juristischen Argumentationen in die Sitzung gesetzt“.
Betriebsratsvorsitzender Michael Koch fand es zuerst einmal gut, dass die Führungsebene sich angehört hat, was der Belegschaft auf der Seele liegt, sagt er bei der aktiven Mittagspause gegenüber der Stimme. Es seien in teils hitziger Atmosphäre Fragen gestellt worden, die aber leider „teilweise ausweichend oder gar nicht beantwortet“ worden wären.
Standortschließung von PSW in Neckarsulm: Kritik am Verhalten des Mutterkonzerns Audi
Der Betriebsratsvorsitzende übt auch Kritik am Mutterunternehmen: „Wir hören immer ,die Wettbewerber, die Wettbewerber’, aber wir sind die Audi-Tochter.“ Koch bemängelte, dass Audi Projekte am Markt anbietet, trotz PSW als Entwicklungstochter. „Wir können das und machen das seit Jahren gut, die Qualität stimmt“, sagt Koch.
Mit den Informationen der Betriebsversammlung war auch die restliche Belegschaft nicht zufrieden. Die Stimmung bei der Sitzung sei „emotional aufgeladen“ gewesen, beschreibt ein langjähriger Mitarbeiter. Ein anderer Mitarbeiter sagt, es sei viel argumentiert und diskutiert worden seitens der Geschäftsführung, aber die Entscheidung zur Standortschließung wurde nicht erklärt.
Es sei eine „sehr große Lachnummer der Geschäftsführung“ gewesen. Außerdem bemängelte der Mitarbeiter, dass in der Kommunikation von oben zwar immer von der Standortschließung in Neckarsulm die Rede sei, die Geschäftsführung aber stets betone „in Verhandlungen“ zu sein – konkrete Aussagen vermisste er von seinen Chefs.
„Schlag ins Gesicht“ – PSW Belegschaft bei Aktion gegen Standortschließung in Neckarsulm unzufrieden
Ein anderer Teilnehmer der aktiven Mittagspause beschrieb das Verhalten der Geschäftsführung als „Schlag ins Gesicht“ nach jahrelanger guter Arbeit. „Man hat das Gefühl, es gibt von der Geschäftsführung keinen Plan. Sie setzen nur um, was von Audi auferpresst wurde.“
Dass konkreten Antworten mit Verweis auf die Verhandlungen ausgewichen wurde, hält er für eine Ausrede. Gewerkschaftssekretär Thym informierte die Beschäftigten zudem, dass die Betriebsversammlung nur unterbrochen worden sei und nicht beendet. Zu gegebener Zeit würde die Sitzung – und damit der Dialog der Belegschaft – fortgesetzt werden.
PSW Automotive Engineering
PSW Automotive Engineering ist eine 100-prozentige Tochter von Audi. Die Firma mit Sitz in Gaimersheim nahe dem Audi-Hauptsitz in Ingolstadt beschäftigt in Neckarsulm rund 100 Menschen. PSW Automotive Engineering ist ein Entwicklungsdienstleister für Audi. Audi ist der einzige Auftraggeber von PSW, erklärte zuletzt Daniel Holzschuh, zuständiger Gewerkschaftssekretär in Ingolstadt.
Standortschließung von Audi-Tochter PSW in Neckarsulm: Weitere Aktionen gegen Schritt geplant
Betriebsratsvorsitzender Koch war zufrieden mit der Veranstaltung am Freitag in der Mittagspause und kündigt an: „Es wird nicht die letzte gewesen sein, je nachdem, was nötig ist, um die Standortschließung abzuwenden.“ Auch Gewerkschaftssekretär Thym sprach von weiteren Aktionen.
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