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Partnerschaft mit Pamukkale? Neckarsulmer Delegation zieht Fazit nach Türkei-Reise

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Eine Delegation aus Neckarsulm machte sich auf zu einer Türkei-Reise – und baute manches Vorurteil ab. Im Sommer 2026 erfolgt der Gegenbesuch aus Pamukkale – vielleicht zum Ganzhornfest?


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Oberbürgermeister Steffen Hertwig und die mitgereisten Gemeinderäte ziehen ein positives Fazit der Erkundungsreise ins türkische Pamukkale. Im Vorfeld der Reise hat es dazu vereinzelt Kritik an einem Austausch mit der Türkei gegeben. Auch wenn die Idee einer Städtepartnerschaft noch reifen müsse, habe der Besuch dazu beigetragen, Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen. 

„Wir wurden sehr gastfreundlich empfangen“, stellt Hertwig fest. Nicht nur das kulturelle Erbe mit den historischen Städten und den weltbekannten Kalksinter-Terrassen habe beeindruckt, sondern auch die Freundlichkeit der Menschen. 

Mögliche Partnerstadt von Neckarsulm? Das ist Pamukkale

Ein Vorurteil, dass Muslime keinen Alkohol trinken, sehe man nun eindrücklich widerlegt. Im Gegenteil, man habe gelernt, dass der Weinbau mit der ursprünglich dort beheimateten Merlot-Traube in Pamukkale mindestens genauso wichtig sei wie in Neckarsulm

Oberbürgermeister Steffen Hertwig zeigt das Geschenk aus der möglichen Partnerstadt Pamukkale.
Oberbürgermeister Steffen Hertwig zeigt das Geschenk aus der möglichen Partnerstadt Pamukkale.  Foto: Wittmer, Frank

Aber auch, dass alle Türken Anhänger des Staatspräsidenten Erdogan seien, stimme nicht, im Gegenteil: Sowohl Bürgermeister Ali Riza Ertemur als auch die Mehrheit des Stadtrates gehören der oppositionellen Partei CHP an.

Auch wenn es ein „vorsichtiges Kennenlernen“ war, wie es der stellvertretende Neckarsulmer Bürgermeister Eberhard Jochim ausdrückte, habe man „offene Diskussionen“ geführt und festgestellt: „Wir haben auch bei uns einige Dinge, die nicht optimal sind.“ 

Diskussion nach Türkei-Reise in Neckarsulm: Vorurteile abbauen

Der hohe Anteil von rechtsextremen Wählerstimmen in Deutschland werde in der Türkei mit Sorge betrachtet. Genauso dürfe man die politischen Entwicklungen in der Türkei nicht mit den Freundschaften verwechseln, die zwischen Menschen, Schulen, Vereinen und den Kirchen entstehen können, wenn es zu einer Städtepartnerschaft kommt, betonte Hertwig. 

Das Frauenbild sei moderner ist als weithin angenommen, hat Jasmin Zoll, Neckarsulmer CDU-Stadträtin, festgestellt. „Auch in Neckarsulm gibt es einige Vorurteile abzubauen. Ich habe mich sehr freundlich und wertschätzend aufgenommen gefühlt.“ SPD-Kollegin Tanja Wache meinte zu dem „Berg an Vorurteilen“, dass man sich in den „offenen und kritischen Gesprächen“ auch der Frage stellen musste: „Welches Bild habt Ihr eigentlich von uns?“ 

Interesse an Städtepartnerschaft in Neckarsulm wie in Pamukkale groß

Als positives Fazit könne man feststellen: Das Interesse an einer Städtepartnerschaft ist auf beiden Seiten intensiviert worden – menschlich, kulturell und wirtschaftlich. Bereits im kommenden Sommer, vielleicht sogar zum Ganzhornfest, wird eine Delegation aus Pamukkale nach Neckarsulm kommen, freut sich Hertwig. „Bei diesem Besuch sollen nicht nur unsere Stadt und ihre Einrichtungen besser kennen gelernt werden, sondern auch konkrete Gespräche mit der Industrie- und Handelskammer sowie weiteren gesellschaftlichen Akteuren stattfinden.“

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