Der Landkreis Heilbronn stellt im Jahr 2026 auf eine leerungsbezogene Gebühr um und führt die „Gelbe Tonne“ für Leichtverpackungen ein. Kreisweit werden knapp 350.000 neue Rest- und Bioabfallbehälter sowie Gelbe Tonnen ausgeliefert. Im Oktober 2025 beginnt die Verteilung der neuen bechippten Rest- und Bioabfallbehälter im Landkreis Heilbronn. Ab dem 1. Januar 2026 werden nur noch Rest- und Bioabfallbehälter geleert, die mit einem Ident-System ausgestattet sind, teilt das Landratsamt Heilbronn mit. „Rest- und Bioabfallbehälter ohne Ident-System bleiben stehen.“
Abfallbilanz für Heilbronn und Hohenlohe: Wer sammelt mehr Müll?
In Heilbronn und Hohenlohe wird immer mehr Müll gesammelt. Das zeigt die Abfallbilanz für das Jahr 2024. Doch in einem Gebiet sind die Mengen vergleichsweise hoch.
Das Umweltministerium hat die Abfallbilanz für das Jahr 2024 vorgelegt. Darin sind auch die Zahlen für Stadt und Landkreis Heilbronn und Hohenlohe enthalten. Die Tendenz ist eindeutig: Die Müllmengen nehmen zu.
Beim Haus- und Sperrmüll ist die Steigerung von 2023 nach 2024 im Hohenlohekreis von 12.665 auf 13.003 Tonnen. Im Landkreis Heilbronn sind die Mengen von 54.429 auf 56.519 Tonnen gestiegen, in der Stadt Heilbronn steigert sich die Menge von 22.253 auf 23.278 Tonnen.
Stadt und der Landkreis Heilbronn produzieren viel Hausmüll
Interessanter wird es, wenn man sich die Pro-Kopf-Mengen anschaut. Beim Hausmüll sind das 103 Kilogramm pro Jahr im Hohenlohekreis, im Heilbronner Landkreis 153 Kilo und in der Stadt 150 Kilo. Bei den ländlichen Kreisen liegt Hohenlohe damit im guten Mittelfeld, während die Stadt und der Landkreis Heilbronn im Vergleich relativ hohe Pro-Kopf-Mengen beim Hausmüll produzieren.
Die Bandbreite ist aber auch recht hoch: Nimmt man den Sperrmüll noch dazu, liegt der Ortenaukreis mit 212 Kilogramm je Einwohner ganz vorn, während im Landkreis Calw nur 71 Kilo pro Kopf anfallen. Im Hohenlohekreis wird weniger entrümpelt als anderswo, hier fallen nur neun Kilogramm Sperrmüll je Einwohner und Jahr an. Spitzenreiter beim Sperrmüll ist Mannheim mit 48 Kilo pro Kopf.
Beim Bioabfall steigt die Menge an
Beim Biomüll sind hohe Mengen gern gesehen, wenn damit der Hausmüll weniger wird. In der Stadt Heilbronn steigt die Menge insgesamt leicht auf 7273 Tonnen im Jahr 2024 an, pro Kopf bleibt das Aufkommen mit 55 Kilogramm aber gleich. Im Heilbronner Land ist es ähnlich: Auch hier wurden 2024 mit 26.102 Tonnen mehr Biomüll eingesammelt, pro Kopf war der Zuwachs aber nur um ein Kilo auf 74. Hohenlohe hat ebenfalls einen geringen Zuwachs auf 10.557, die Pro-Kopf-Menge an Biomüll war mit hervorragenden 93 Kilogramm konstant.

Bei den Wertstoffen wirkt sich positiv in der Stadt Heilbronn aus, dass hier die LVP-Tonne für Leichtverpackungen schon eingeführt ist. Im Landkreis werden diese erst 2026 zum Einsatz kommen. In der Stadt steigen die Wertstoffmengen auf 17.582 Tonnen oder 133 Kilo je Einwohner an.
In Landkreis Heilbronn wird 2026 die Wertstofftonne eingeführt
Aber auch im Landkreis Heilbronn wurde mehr über die Wertstoffhöfe eingesammelt. Die Menge ist auf 42.770 Tonnen oder 121 Kilogramm pro Kopf gestiegen, in Hohenlohe ist ein deutlicher Zuwachs auf 15.672 Tonnen und 136 Kilogramm pro Kopf zu verzeichnen. Dennoch sind die Mengen im Vergleich noch ausbaubar, in anderen Kreisen werden bis zu 200 Kilo Wertstoffe pro Einwohner gesammelt.
Im Stadtkreis Heilbronn halten sich Haus- und Sperrmüll mit den Wertstoffen und Bioabfällen in etwa die Waage. Hier ist die Sperrmüllmengen seit 1996 um rund 100 Kilogramm je Einwohner zurückgegangen. Im Landkreis Heilbronn ist die Menge an Wertstoffen und Bioabfall sogar leicht höher als Haus- und Restmüll. Allerdings haben die Pro-Kopf-Mengen aus allen Fraktionen zugenommen.
In den letzten 30 Jahren wurde mehr auf Mülltrennung geachtet
Im Hohenlohekreis gab es einen Rückgang von rund 150 Kilogramm beim Haus- und Sperrmüll im Vergleich von 1996 bis 2024. Die Abfälle aus der Biotonne haben um über 80 Kilogramm je Einwohner zugenommen, die der Wertstoffe um etwa 20 Kilo. Hier ist der Anteil von Wertstoffen und Bio bei über 70 Prozent und damit im landesweiten Vergleich in der Spitzengruppe.
Die Menge an Gewerbe- und Baustellenabfällen ist im Hohenlohekreis deutlich auf 515 Tonnen gestiegen, wobei man hier mit vier Kilogramm je Einwohner immer noch ganz weit unten im landesweiten Vergleich (16 Kilo) liegt. Im Heilbronner Land sind es zwölf Kilo pro Kopf mit einem Rückgang auf 4.203 Tonnen insgesamt, in der Stadt Heilbronn steigt die Menge auf 1.186 Tonnen und neun Kilo je Einwohner.
Wertstoffhöfe sind im Sammelsystem wichtig
Die dualen Systeme erfassen von den Wertstoffen landesweit etwa die Hälfte, in den Landkreisen Hohenlohe und Heilbronn ist es bislang eher nur ein Drittel. Bei Papier und Pappe ist Hohenlohe mit 64 Kilogramm je Einwohner leicht über dem Landesschnitt, der Landkreis liegt mit 59 Kilo fast genau im Landessschnitt, die Stadt mit nur 52 Kilo darunter. Die Mengen beim Glas sind noch steigerungsfähig.
Landesweit große Bandbreite bei den Gebühren
Bei den Abfallgebühren für einen Vier-Personen-Haushalt ist die Bandbreite von 150 Euro mit Biotonne in Heilbronn-Stadt wie auch zwischen 146 bis 170 Euro im Heilbronner Landkreis noch unter dem Landesschnitt, der Hohenlohekreis liegt mit 236 Euro drüber. Am günstigsten wird man den Müll in Esslingen mit 117 Euro los, am teuersten ist es in Rottweil mit 414 Euro.


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