Trotz negativem Ergebnishaushalt: Stadt Lauffen blickt optimistisch auf 2026
Ein angespanntes Jahr liegt hinter der Stadt Lauffen, in dem Sparen an oberster Stelle stand. Nun wurde das Ziel vorerst erreicht, und lange fällige Investitionen sollen 2026 angegangen werden.

Wenn das Jahr eines gezeigt hat, dann wohl wie sehr sich Optimismus auszahlt. Diese Botschaft ist Bürgermeisterin Sarina Pfründer wichtig. Krisen und Konflikte hätten die Welt geprägt. Aber: „Es ist wichtig, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken“, betont die Rathauschefin.
Kein anderes Thema hat die Stadt Lauffen in diesem Jahr so stark bewegt wie die angespannte Finanzlage. Eine Haushaltssperre und Sparmaßnahmen sollten das strukturelle Defizit ausgleichen. Gute Nachrichten vorweg: Das Ziel ist gelungen. Gelöst sind die Geldsorgen damit aber nicht. „Die Rahmenbedingungen bleiben angespannt“, merkt Kämmerer Frieder Schuh an und spricht von steigenden Kosten, weiterhin hohem Investitionsbedarf und wachsenden Anforderungen an die Kommunen.
Gemeinderat Lauffen beschließt Etat für 2026 - trotz roter Null im Haushalt
In der letzten Sitzung vor Weihnachten hat der Gemeinderat den Etat für 2026 beschlossen. Auch hier wird deutlich, es darf aufgeatmet, aber nicht ausgeruht werden. Schuh spricht von einem Haushalt, der „uns wieder einiges abverlangt, aber zugleich zeigt, dass wir trotz Belastungen handlungsfähig bleiben“.
Der Haushaltsplanentwurf für das nächste Jahr komme in einer schwierigen Zeit, meint die Bürgermeisterin. Die wirtschaftliche Lage sei angespannt, gleichzeitig herrsche ein enormer Investitionsbedarf, auch in den Kommunen. Die rote Null im Ergebnishaushalt spreche eine klare Sprache.
Den Erträgen von 38,57 Millionen Euro stehen insgesamt veranschlagte Aufwendungen in Höhe von 38,60 Millionen Euro gegenüber - was ein Minus von 31.000 Euro ergibt. Dieses ist zwar um 1,1 Millionen Euro geringer als im Haushaltsplan 2025, aber dennoch ein negatives Gesamtergebnis. Pfründer: „Dies ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, aber es verdeutlicht die strukturellen Belastungen, mit denen wir zu kämpfen haben.“
Steigende Kosten, sinkende Einnahmen: Lauffen kann nur mit Krediten investieren
Während die Kosten steigen, sinken auch die Einnahmen: Bei der Gewerbesteuer rechnet die Stadt mit einer Summe in Höhe von 4,5 Millionen Euro, im Jahr zuvor waren es noch 4,7 Millionen. Dazu kommt, dass die Kreisumlage in den Kommunen im Landkreis Heilbronn um drei Hebesatzpunkte steigen soll. Auf den Lauffener Haushalt würde sich das mit rund 600.000 Euro auswirken.
Sarina Pfründer findet für die Situation klare Worte: „Investitionen in die Zukunft können wir nur mit Krediten tätigen.“ Mit den Maßnahmen, die in den kommenden Monaten geplant sind, wird Ende des Jahres 2026 die Verschuldung der Stadt Lauffen auf 11,35 Millionen Euro steigen. Mit den bis 2029 veranschlagten Investitionen steigt die Verschuldung laut Frieder Schuh auf mehr als 27 Millionen Euro. Aber, merkt der Kämmerer an, „nicht investieren wäre teurer“. Stillstand würde die künftige Handlungsfähigkeit gefährden.
Sondervermögen des Bundes ermöglicht Lauffen die Umsetzung von Projekten
Noch nicht im Haushaltsplanentwurf enthalten ist das Sondervermögen Infrastruktur des Bundes für die Kommunen. Auch Lauffen profitiert davon. In den kommenden zwölf Jahren steht der Stadt eine Summe von 7,3 Millionen Euro zur Verfügung. Gut die Hälfte davon wird Lauffen wohl schon in den ersten zwei Jahren ausgeben, meint die Bürgermeisterin. Zwei Investitionen stehen 2026 im Fokus: der Neubau der Rathausbrücke und ein Hort für die Hölderlin-Grundschule, mit der die Ganztagsbetreuung realisiert werden soll. Die Kosten belaufen sich auf 5,7 Millionen sowie vier Millionen Euro.
Unter anderem dem Sondervermögen ist es zu verdanken, dass Lauffen diese zum Teil seit Jahren geplanten und angekündigten Projekte endlich angehen kann. Pfründer kritisiert die fehlenden Finanzmittel für die immer länger werdende Liste an staatlichen Versprechen, die von den Kommunen umgesetzt werden sollen. „Wir können uns immer öfter das nicht mehr leisten, was wir längst beschlossen haben.“
Kommentare öffnen
Stimme.de
Kommentare