Lastschriftbetrug bei 93-Jährigem: Tochter aus Raum Heilbronn warnt vor Masche
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Kriminelle buchen unerlaubt Geld vom Konto eines Pflegebedürftigen ab. Seine Tochter aus dem Raum Heilbronn bemerkt den Betrug. Sie reagiert prompt – und warnt vor der perfiden Masche.
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Kriminelle zapfen via Lastschrift mehrfach Geld vom Konto eines 93-Jährigen ab, der sich in einem Pflegeheim befindet. Am Ende fehlen binnen weniger Monate über 250 Euro, obwohl nie ein Vertrag abgeschlossen worden ist.
Dank der Tochter aus dem Raum Heilbronn fliegt der Betrug auf. Sie will vor der dreisten Masche warnen, sagt sie gegenüber der Heilbronner Stimme. Das Vorgehen der Täter ist professionell. „Ich fürchte, mein Vater hätte das nie bemerkt.“
Kontoabbuchungen von 89 Euro: Frau aus Raum Heilbronn bemerkt Lastschriftbetrug
Die Frau aus dem Raum Heilbronn verwaltet das VR-Bank-Konto ihres pflegebedürftigen Vaters und hat der Stimme die Abbuchungen vorgelegt. Begonnen hat der mutmaßliche Betrug am 1. August dieses Jahres – nicht mit einer Abbuchung, sondern mit einer Gutschrift von fünf Cent. Auftraggeber: Die Firma „Arcane Nexus Ltd“ mit Sitz in Irland. Der kleine Geldbetrag sei ihr komisch vorgekommen, erzählt die Frau. „Da aber der Firmenname ähnlich wie eine Arznei-Firma war, hatte ich mir noch keine großen Gedanken gemacht.“
Eine Abbuchung der Firma folgte dann am 8. August. Nun flossen 89 Euro vom Konto des 93-Jährigen ab. „Ich dachte, das wäre für Medikamente“, sagt die Tochter aus dem Raum Heilbronn. Sie habe sich nichts dabei gedacht, da Abbuchungen dieser Höhe für Arzneien ihres pflegebedürftigen Vaters nicht unüblich seien.
Die nächsten Abbuchungen folgten am 9. September und am 8. Oktober. Erneut wurden jeweils 89 Euro via Lastschrift vom Konto des 93-Jährigen abgebucht. Die Frau wurde daraufhin stutzig, wie sie erzählt. Sie überprüfte die IBAN und stellte fest, dass sie nach Malta führte. Eine Mitarbeiterin der VR-Bank ihres Vaters mit Sitz im Tübinger Raum habe ihr das kurz darauf bei einem Telefonat bestätigt – und ihr gesagt, dass es sich um eine bekannte Betrugsmasche handelte.
Geld unberechtigt von Konto abgebucht: So gehen die Täter vor
Zuletzt warnte der Verbraucherschutz Baden-Württemberg vor vermehrten Fällen von Lastschriftbetrug. Eine Firma, die in die Schlagzeilen geraten ist, ist „Megacall Emergency Services“ mit Sitz in der Türkei, welche 89,90 Euro von Betroffenen abgebucht hat.
Die Stimme hat stichprobenartig mehrere Banken in der Region Heilbronn und Hohenlohe zu Fällen von Lastschriftbetrug, etwa von "Megacall Emergency Services", angefragt. Bis Redaktionsschluss am Freitag haben sich die Kreissparkasse Heilbronn und die Volksbank Sulmtal zurückgemeldet. Laut Jochen Weinstock von der Volksbank Sulmtal würden betrügerische Lastschriften „immer wieder mal“ vorkommen. „Eine deutliche Häufung konnten wir die letzten Wochen nicht feststellen.“ Isabell Grosser, Sprecherin der Kreissparkasse Heilbronn, teilt mit, Vorgänge dieser Art seien ihr „aktuell nicht bekannt“.
Weinstock erklärt, dass Betrüger auf unterschiedliche Weise an Kontodaten kommen können. „Aktuell ausgeschlossen werden kann, dass die Daten von Banken abgegriffen werden“, sagt er. Kreissparkassen-Sprecherin Grosser teilt zudem mit, dass die IBAN keine Geheimzahl sei, sondern sie bei jeder Überweisung an einen Dritten weitergegeben werde. Viele Firmen oder Selbstständige würden ihre Kontodaten etwa per Brief oder E-Mail verschicken oder sie auf ihren Webseiten veröffentlichen.
Bankkunden sollten ihre Umsätze und Kontoauszüge auf Richtigkeit prüfen, so der Rat von Weinstock. Unberechtigte Lastschriften sollten sich Betroffene zurückbuchen lassen. Grosser weist außerdem darauf hin, dass das Veranlassen einer Lastschriftrückgabe kostenlos sei. Stoße man auf eine unbekannte Lastschrift, könne man diese „innerhalb von acht Wochen stornieren“.
Die Tochter des 93-jährigen Betroffenen schließt das „ganz sicher“ aus, wie sie sagt. „Mein Vater hat kein Smartphone.“ Ebenfalls habe er keinen permanenten Zugriff auf einen Computer. Die Bankmitarbeiterin habe ihr erklärt, es seien Fälle bekannt, in denen Täter schlichtweg IBAN-Kombinationen ausprobieren würden.
Die Masche: Zunächst werde, wie im Fall des Pflegebedürftigen, ein kleiner Geldbetrag auf das Konto gebucht. Werde dieser nicht zurückgebucht, sei das der Hinweis für die Täter, dass das Konto existiere. „Und dann fangen sie an, abzubuchen.“
Zwei der drei Lastschriften habe die VR-Bank unkompliziert zurück auf das Konto ihres Vaters buchen können. „Die erste leider nicht mehr, weil sie dann zu lange zurücklag“, sagt die Frau. Von einer Anzeige sieht sie aktuell ab.
Dreister Betrugsversuch bei Pflegebedürftigem: „Das kann jedem passieren“
Für die Frau aus dem Raum Heilbronn sei der Betrugsversuch erschreckend gewesen, wie sie gegenüber der Stimme sagt. „Vor allem, weil das jedem passieren kann.“ Da die Täter zu Beginn des Monats abbuchen würden und die Beträge einigermaßen gering seien, falle der Lastschriftbetrug möglicherweise nicht sofort auf. Auch der Firmenname „Arcane Nexus Ltd.“ wirke auf den ersten Blick unauffällig.
„Mir ist es wichtig, dass das publik wird“, sagt die Frau. Sie appelliert, dass Bankkunden regelmäßig ihre Kontostände prüfen und unbekannte Gutschriften im Centbereich sofort zurückbuchen sollten.
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