Konzerte in der Vorweihnachtszeit: Vereine in der Region feilen an Corona-Konzept
Ehrenamtliche aus der Region legen sich ins Zeug, um die Musikkultur im November und Dezember zu beleben. Mit welchen Regeln wollen Stadtkapellen, Musik- und Gesangvereine ihre Jahreskonzerte umsetzen?

Musik gehört zur Vorweihnachtszeit, dann veranstalten zahlreiche Vereine in der Region viel besuchte Konzerte. Aber wird das dieses Jahr vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie möglich sein? Die Unsicherheit bei den Ehrenamtlichen ist immer noch groß.
"Die Leute haben Lust auf Kultur", sagt Raphael Fränznick. Der Pressewart der Eppinger Stadtkapelle ist froh, berichten zu können, dass das Jahreskonzert am 20. November in der Hardwaldhalle stattfinden kann. "Auf der Kippe" habe es in diesem Jahr gestanden, berichtet Fränznick, der selbst auch Trompete spielt. Das letzte große Konzert sei immer Höhepunkt des Jahres.
Stadtkapelle Eppingen plant mit bis zu 400 Gästen
Seit Mittwoch laufe der Vorverkauf auf der Homepage des Vereins, berichtet Raphael Fränznick. Ein "gehobenes Comeback-Konzert" wolle der Verein Besuchern an diesem Novembersamstag bieten. Näher zum Programm wolle er sich noch nicht äußern, "ein abwechslungsreiches symphonisches Konzert für Bläser" sei es.
Fränznick erklärt die Zurückhaltung: "Unser Programm ist noch nicht gedruckt, da müssen sich unsere Gäste noch etwas überraschen lassen", sagt er. Offen ist auch noch die Begrenzung der Zuschauerzahl, aber derzeit plane die Stadtkapelle mit bis zu 400 Gästen. "Bei den Proben konnten wir unsere Abstandsregeln einhalten, aber eine Rückmeldung zum Hygienekonzept haben wir noch nicht", so der Pressewart.
Gesangverein Lauffen probt mit 2G-Regel
Für den Lauffener Gesangverein Urbanus ist die Jahresabschlussfeier auf den 4. Dezember festgesetzt. Erst seit August werde wieder geprobt, nach der langen Zeit sei es also eine Herausforderung, "es stimmlich und harmonisch so hinzubekommen, dass es gut tönt", berichtet Vereinsvorsitzender Wolfgang Weißinger über die Proben. Diese fänden unter der 2G-Regel statt, also treffen sich nur geimpfte oder genesene Mitglieder des Männerchors.
Die Jahresabschlussfeier soll entweder ebenfalls im Rahmen der 2G-Regel oder einer Abwandlung zu besuchen sein. Dabei würde als dritter "G"-Nachweis ausschließlich ein PCR-Test zugelassen. Die abschließende Entscheidung dafür stehe aber noch aus, so Weißinger. Das letzte Wort ist auch noch bei der Frage nach dem gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern nicht gesprochen. Bei einem Publikum von schätzungsweise 200 Gästen und 25 Sängern würde das natürlich besonders schön, meint Weißinger. Ein traditionelles Konzert für vierstimmigen Männergesang plane der Männerchor, dieses beinhalte: Volks-, Wein- und Silcherlieder - aber auch Stücke aus Musicals.
Kulturinitiative Blacksheep setzt auf 2G
Die Kulturinitiative Blacksheep aus Bad Rappenau-Bonfeld setzt ebenfalls auf 2G. "Die derzeitige Delta-Variante bedeutet für uns, dass wir der Verantwortung gegenüber den Künstlern, den Gästen, aber auch uns vom Verein gegenüber gerecht werden müssen", sagt Bodo Wannow, der gemeinsam mit Janina Zeller die dritte Abendveranstaltung der Initiative in diesem Jahr organisiert. "Gaudi im Advent" heißt die Veranstaltung am 27. November in Bad Wimpfen.
Musikverein Ilsfeld-Auenstein wägt noch ab
Der Musikverein in Ilsfeld-Auenstein befindet sich noch in der Abstimmung, welches Konzept bei den Konzerten greifen soll. Das Konzert des Jugendorchesters unter Leitung von Jürgen Riedinger geht am ersten Advent, Sonntag, 28. November, ab 18 Uhr in der Tiefenbachhalle Auenstein über die Bühne. Die Weihnachtsfeier ist dort am Samstag, 18. Dezember, ab 19.30 Uhr geplant. "Es ist unser erster großer Auftritt seit zwei Jahren", sagt Vorstandsmitglied Miriam Layer.
Diese Regeln gelten
Nach der aktuell gültigen Corona-Verordnung in Baden-Württemberg sind Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, dazu gehören auch Proben, Konzerte, Vereinsfeiern oder Mitgliederversammlungen, unter Auflagen erlaubt. In der Basisstufe gilt 3G und Maskenpflicht, wahlweise 2G ohne Maske. In der Warnstufe, die sich etwa an der Belegung der Intensivbetten orientiert, verschärfen sich die Regeln. Dann ist der Testnachweis etwa nur noch durch einen PCR-Test möglich. In der sogenannten Alarmstufe sind solche Veranstaltungen drinnen nur noch für Geimpfte und Genesene mit Maske möglich.