Ellhofens Bürgermeister tritt zurück: So reagieren die Einwohner
Dass der Ellhofener Bürgermeister Wolfgang Rapp zum Jahresende 2023 das Rathaus verlässt, kommentieren die Bürger in Ellhofen.

Zum Jahresbeginn 2024 wird im Ellhofener Rathaus eine knapp 21-jährige Ära zu Ende gehen: die Amtszeit von Bürgermeister Wolfgang Rapp, der aus persönlichen Gründen zurücktritt. Nachdem der Schultes dies letzte Woche im Gemeinderat verkündet hatte, hörte sich die Heilbronner Stimme auf Ellhofens Straßen um, wie die Bürger über diese vorzeitige Demission denken.
Einigen ist die Neuigkeit noch gar nicht zu Ohren gekommen. Sie sind dermaßen erstaunt, dass sie sich nicht spontan äußern wollten. Andere zeigen großes Bedauern und äußern sich sehr positiv über die Arbeit des Verwaltungschefs und seine persönliche Ausstrahlung. Das am häufigsten gebrauchte Wort in den Antworten lautet "schade".
Wolfgang Rapp: bekannt und beliebt
"Man kennt ihn schon so lange", spielt Ursula Lang auf den Zeitfaktor an. Gerechnet hatte sie mit einer solchen Entscheidung nicht und bedauert sie. "Er hat uns zur Goldenen Hochzeit gratuliert und kam dabei sehr sympathisch rüber", erinnert sie sich.
"Es war immer alles in Ordnung", bezeugt Roland Schröter. Er mutmaßt, dass vielleicht der Ärger um die Abspeckmaßnahmen bei der "Neuen Ortsmitte" diesen Rücktritt beflügelt hätten. Besondere Bewunderung verdient in seinen Augen das gute Namens- und Personengedächtnis Rapps.
Hoffnung auf qualifizierten Nachfolger
Große Lobesworte kommen von Galen Crabb. Der Deutsch-Amerikaner hat bei der Elternarbeit im Kindergarten Rapp als sehr umgänglich, kompetent und nett kennengelernt. "Er war immer sehr nah an den Leuten dran", findet Crabb. Da er erst seit zwei Jahren in Ellhofen wohnt, konnte er zu seinem eigenen Bedauern Rapp noch nie bei einer Wahl seine Stimme geben. Von einem Nachfolger erhofft er sich, dass dieser die Arbeit genauso fortführt.
Total überrascht von der Rücktrittsankündigung wurde auch Thomas Waldbüßer. Der Leiter des Posaunenchors der evangelischen Kirche hatte in seiner ehrenamtlichen Funktion schon oft mit Rapp zu tun und war dabei immer zufrieden. "Die Hilfe des Rathauses war stets gut und ohne bürokratische Hürden", lobt Waldbüßer. Besonders erwähnenswert findet er die Freundlichkeit, die dafür sorgt, dass die Bürger gut mit ihrem Schultes zurechtkommen.
Fleiß und Sparsamkeit beeindruckten
"Ich gönne es ihm, dass er nochmals eine gute Aufgabe findet", erklärt Heidi Deuer. Um gleich einzuschränken, dass sie seine Entscheidung als Ellhofenerin natürlich sehr bedauert. Besonders imponiert haben ihr stets sein Fleiß, seine Sparsamkeit und sein gutes Abwägen von Entscheidungen.
Voll des Lobes ist auch Annemarie Bulling, die sich seit Jahrzehnten in die Seniorenarbeit und ins Frauenfrühstück einbringt. Dabei sei Rapp immer ein sehr zuverlässiger Ansprechpartner gewesen. Gerne erinnert sie sich beispielsweise daran, dass er bei Seniorennachmittagen sogar, zur Freude der älteren Mitbürger, selbst Gedichte vorgetragen habe. Wichtig ist ihr die Erwähnung, dass jeder Einzelne zu ihm kommen kann und er sich für alle Zeit nimmt. Deshalb lautet ihr Fazit: "Das ist ein großer Verlust für Ellhofen, wir hätten ihn gerne noch ein paar Jahre behalten."




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