Untereisesheim stellt Container für Flüchtlinge an den Ortsrand
Kommunen im nördlichen Landkreis Heilbronn brauchen Platz, um Flüchtlingen unterzubringen. Untereisesheims Gemeinderat hat einem Standort zugestimmt, Bad Wimpfen befasst sich damit kommende Woche.

Kommunen suchen händeringend Wohnraum, um Flüchtlinge unterzubekommen. Um darauf zu verzichten, Sporthallen zu belegen, kaufen Städte und Gemeinden Container.
Die Mitglieder des Technischen Ausschusses des Bad Wimpfener Gemeinderats befassen sich am Dienstag, 7. Februar, ab 19 Uhr im Rathaus mit dem Thema. Konkret geht es darum, auf dem Gelände Industriestraße 12 in Bad Wimpfen im Tal solche Container aufzustellen.
Auf diesen Standort läuft es in Untereisesheim hinaus
Der Gemeinderat Untereisesheim hat das Thema bereits abgehakt. In seiner Sitzung am Montag hat das Gremium das Thema behandelt. 25 000 Euro gibt der Ort nun aus, um neben das bestehende Flüchtlingswohnheim acht Container zu stellen. Das Birkenwäldchen bleibt erhalten, nur Büsche müssen voraussichtlich gekürzt werden, so Bauamtsleiter Ratibor Jung. Nach dem Votum des Gremiums will Bürgermeister Christian Tretow das Gespräch mit dem benachbarten Gastronomen suchen.
Deutlich wurde in den Ausführungen des Bürgermeisters, dass es aus seiner Sicht keinen besseren Standort gibt als den beim Wohnheim. Möglich wäre es gewesen, die Container auf demselben Grundstück, aber auf der anderen Seite des Wohnheims aufzustellen. Dann aber lägen die Container dichter an der Wohnbebauung. Geprüft habe die Verwaltung außerdem, so Christian Tretow, ob man die Container an der Sportura platzieren könnte. Seiner Ansicht nach wären die Eingriffe deutlich größer gewesen, unter anderem stünden die Module am Eingang.
Das spricht gegen zwei Alternativen
Denkbar ist, an der beschlossenen Stelle weitere Container aufzustellen, sagte Christian Tretow. Er betonte zugleich: "Das Ziel sollte nicht sein, die Menschen über lange Zeit in den Containern unterzubringen." Er erinnerte das Gremium an die beengten Verhältnisse. Zudem sagte er, dass man die Container ständig heizen müsse. Keinen Einfluss habe die Gemeinde darauf, welche Flüchtlinge in den Ort kommen.
Untereisesheim steht unter Zugzwang
Bauamtsleiter Ratibor Jung machte dem Gemeinderat den Handlungsdruck deutlich. "Im Zuge der Flüchtlingskrise steigt die Anzahl der von Untereisesheim aufzunehmenden Flüchtlinge kontinuierlich an", schrieb er in der Sitzungsvorlage an das Gremium. Die bislang zur Verfügung stehenden Kapazitäten würden ausgehen.
Zuletzt hatte es eine Vereinbarung mit dem Landkreis Heilbronn gegeben, dass der Kreis Flüchtlinge unterbringt, für die eigentlich die Kommunen zuständig sind. Die Städte und Gemeinden zahlen aber einen Ausgleich. Diese Vereinbarung wurde vom Kreis gekündigt, Ende März 2023 läuft sie aus. Ratibor Jung: "Unter diesen Bedingungen muss die Gemeinde Vorsorge dafür treffen, auch über die ersten Monate des Jahres 2023 hinaus Flüchtlinge im Ort unterbringen zu können."