Eröffnung des Solebads in Bad Wimpfen verschoben
Die Sanierung des Heilbads in Bad Wimpfen läuft alles andere als reibungslos. Immer wieder kamen unerwartete Schäden ans Tageslicht. Auch mit der geplanten Wiedereröffnung im Dezember wird es nun nichts.

Das in die Jahre gekommene Solebad zukunftssicher und moderner machen, die veraltete und marode Technik erneuern: Das war im April 2019 der Plan, als das Heilbad in Bad Wimpfen seine Pforten schloss.
Doch unter einem guten Stern stand die Sanierung von Anfang an nicht. Immer wieder kamen unerwartete Schäden ans Tageslicht, wodurch sich die Maßnahme in die Länge zog und die Kosten von ursprünglich 6,2 auf 8,7 Millionen Euro anstiegen. Und auch jetzt, so kurz vor Schluss, läuft es wieder nicht reibungslos. Corona macht der für Dezember geplanten Wiedereröffnung einen Strich durch die Rechnung.
Unwägbarkeiten zu groß
Durch tägliche und mehrfache Telefonnachfrage wisse er, dass die Badegäste schon heiß darauf seien, das neue Solebad kennenzulernen, so Alexander Kempf, Geschäftsführer des Solebads. Doch angesichts der aktuellen Situation seien die Unwägbarkeiten zu groß. "Wir haben eine relativ hohe Raumtemperatur und es kommen überwiegend ältere Menschen, die zur Risikogruppe zählen. Das Ganze ist zu heiß. Deshalb haben wir die Wiedereröffnung erstmal auf Ende Januar verschoben - unter Vorbehalt natürlich", betont Kempf. Man fahre jetzt auf Sicht.
"Aktuell gilt, dass Bäder bis Ende November nicht öffnen dürfen. Und ich rechne auch nicht damit, dass sie es im Dezember dürfen", erklärt Alexander Kempf. Dadurch sei auch der notwendige Probebetrieb, bei dem die Technik getestet werde und auch das Ordnungsamt seine Prüfung durchführe, nicht möglich.
"Ich kann Ende November keinen Probebetrieb veranlassen und über Weihnachten gehen die Firmen in Urlaub und sind nicht mehr greifbar", sagt Kempf. Einen Probebetrieb acht Wochen vor Eröffnung durchzuführen, mache ohnehin keinen Sinn. "Dazwischen kann zu viel passieren."
Keine große Feier zur Wiedereröffnung
Alexander Kempf erklärt auch, dass es zur Wiedereröffnung sicherlich keine große Feier geben werde. Man werde einfach öffnen. "Das ist zwar alles nicht so toll, aber es ist jetzt halt so." Dass der Badebetrieb dann ohne Einschränkungen wie vor der Schließung im April 2019 vonstatten gehen wird, sei unwahrscheinlich. Realistischer seien Zeitfenster und Hygienevorgaben, vermutete Kempf bereits im Oktober dieses Jahres.
Währenddessen schreitet die Sanierung weiter voran, auch wenn es zwischenzeitlich zu Lieferengpässen und somit zu Verzögerungen in den Bereichen Heizung, Elektrik und Fliesen kam, da ein Großteil des Materials aus Italien geliefert wurde.
Doch das Wasser im Außenbecken, das neben dem Ausschwimmkanal zwei weitere Ausstiege erhalten hat, ist bereits eingelassen. Und auch die von hinten beleuchtbare Salzsteinwand im Ruheraum ist bereits an Ort und Stelle. Derzeit wird in der Tiefgarage gearbeitet: Ein neues Parksystem mit Kennzeichenscanner soll später den Badegästen freie Fahrt bescheren und Schwarzparker mit Strafzetteln zur Rechenschaft ziehen.
Der Baubestand des Solebads ist aus den 1970/80er Jahren. Das Solebad ist als ein Bestandteil des Gebäudeensembles Kurklinik, Hotel und Kursaal baulich mit dem Foyer des Kursaals verbunden. Das Alter und die aggressive Sole machen eine Sanierung unumgänglich, ein Großteil der Bauteile ist angegriffen und die Technik veraltet. Die Sanierung soll auch dazu dienen, das Bad attraktiver zu machen. Die Sanierung umfasst die Badehalle, den Umkleidetrakt sowie den Eingangsbereich. Die Badehalle wird vergrößert, es entsteht ein neuer Wellnessbereich. Der Gymnastiksaal wird verlegt.