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Aufwendige Sanierung des Blauen Turms in Bad Wimpfen ist abgeschlossen - wie hoch waren die Kosten?

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Vor fünf Jahren noch in seiner Stabilität gefährdet, steht der Blaue Turm von Bad Wimpfen wieder auf eigenen Füßen und erstrahlt in altem Glanz. Der jetzt vorgestellte Abschlussbericht legt die Sanierungskosten offen.

Von Ute Plückthun
Der Blaue Turm wurde wieder standsicher gemacht und erstrahlt in neuem Glanz.
Der Blaue Turm wurde wieder standsicher gemacht und erstrahlt in neuem Glanz.  Foto: Plückthun, Ute

Die Vorher-/Nachher-Bilder des Blauen Turms riefen die lange und oft angespannte Reise noch einmal eindrücklich ins Gedächtnis. Vor fünf Jahren noch in seiner Stabilität gefährdet, steht das Wimpfener Wahrzeichen nun wieder auf eigenen Füßen und erstrahlt in altem Glanz. Die Stimmung war deshalb gelöst bei der "allerletzten Infotour" der Stuttgarter Strebewerk-Architekten im Gemeinderat, wie Bürgermeister Andreas Zaffran zur erhofften Standfestigkeit in den nächsten 800 Jahren formulierte.


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Ursprünglicher Zeitplan war deutlich zu optimistisch

Der Turm sieht aus wie vorher, nur ohne Schäden: Das betonte Geschäftsführer Stefan Schädel, der die Sanierung als Bauleiter begleitet hatte. Bereits vor der Wiedereröffnung im Juli 2022 konnte er Häkchen hinter Arbeitsschritte wie Gerüststellung im Oktober 2017, Verfüllung der Hohlräume von unten nach oben, Verankern und Vernadeln des Mauerwerks, Abnehmen der Notsicherung von oben nach unten, Steinaustausch, Einbau der restlichen Nadeln und Metallanker, Erneuerung der Verfugung, Restaurierungsarbeiten und Oberflächenreinigung machen. Inzwischen sind auch Restarbeiten wie Verkabelungen, Anschlüsse oder kleinere Ausbesserungen erledigt.

"Deutlich zu optimistisch war, in zweieinhalb Jahren fertig zu sein", räumte er ein. So war zur Beschleunigung die zweimalige Einhausung durch Folie nötig geworden, um auch im Winter arbeiten zu können.

"Die bautechnischen und denkmalschutzrechtlichen Auflagen sind erfüllt und das Monument kann in seiner vollen Nutzung betrieben werden", sagte er. Schwachstellen in der Konstruktion seien ursachenbezogen behoben, der Turm sei nun wieder dauerhaft standsicher und trotz massiver Eingriffe in das Tragsystem in seinem optischen Erscheinungsbild erhalten. Aber auch: "Die Maßnahmen müssen ehrlich ablesbar sein." Mit gleichzeitiger Revisionierbarkeit: "Wenn wir nochmal was nachsteuern wollen, wir können an jede relevante Schraube ran."


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Kosten waren 242.000 Euro höher als geplant

Zur Kostenfeststellung von rund 6,4 Millionen Euro - 242.000 Euro mehr als geplant - führte er als Gründe Mehrleistungen bei Turmaufsatz und -helm, Museumskonzept und Türmerwohnung, längere Bauzeit und Kompensationsmaßnahmen, Inflation und äußere Einflüsse wie Corona und Ukrainekrieg an.

Betriebskosten von 96.000 Euro erhöhen die Gesamtkosten auf circa 6,5 Millionen Euro. Denn noch bis 2026 finden regelmäßige Begehungen statt. Dann endet neben den Fristen der Gewährleistung beteiligter Firmen auch die vereinbarte Laufzeit für das Monitoring, das den Blauen Turm durch Sensoren überwacht. Einstimmig vergab der Rat die anschließende Datenbewertung für 42.700 Euro an das Münchner Ingenieurbüro Kayser, Böttges, Barthel und Maus Ingenieure und Architekten.

Als Zwischenbilanz sagte Schädel: "Es gibt Bewegungen, aber im normalen erwartbaren Rahmen." Im Laufe des Jahres 2026 müsse man entscheiden, "ob man den Stecker der Sensorik zieht". Obwohl nicht besonders schön, könne man sie auch dranlassen. "Ihre Betreuung kostet allerdings Geld", machte er zu jährlich 16.000 Euro klar.

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