Stimme+
Kinderbetreuung
Lesezeichen setzen Merken

Kita-Plätze sind begehrt: Wo es für Eltern im Raum Heilbronn besonders teuer wird

   | 
Lesezeit  2 Min
audioAnhören
Erfolgreich kopiert!

Kommunen orientieren sich bei Kita-Gebühren an Richtsätzen, aber es gibt Ausreißer. Wo die Kinderbetreuung im Raum Heilbronn besonders günstig und wo besonders teuer ist. 


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Wer ein Kind zwischen einem und drei Jahren hat und wieder arbeiten möchte, ist auf eine zuverlässige Betreuung angewiesen. In der Region Heilbronn gibt es Betreuungsangebote in der Regel zwischen 30 und 50 Stunden in der Woche. Die Gebühren schwanken je nach Zahl der Stunden und Tage, und in Brackenheim und Nordheim gibt es sogar einkommensabhängige Modelle. Zudem bieten fast alle Kommunen einen „Geschwisterrabatt“ an.

Viele Kommunen orientieren sich an den Landesrichtsätzen, was bei einer sechsstündigen Betreuung pro Werktag 471 Euro im Monat kostet. Die Vielzahl der Betreuungsmodelle macht einen Gebührenvergleich schwierig, aber eine Abfrage der Heilbronner Stimme hat ergeben, dass in Neckarsulm die Kleinkindbetreuung deutlich günstiger ist. Auch in Langenbrettach bezahlt man je nach Modell etwas weniger als der Landesrichtsatz.

Kita-Gebühren im Raum Heilbronn: Güglingen bietet günstige Betreuung

Besonders günstig ist die Betreuung von Kleinkindern in Güglingen: Hier werden nur 286 Euro für 30 Stunden berechnet. Bad Wimpfen und Eppingen gehen hingegen über die Landesrichtsätze hinaus und verlangen mehr als 500 Euro für die Betreuung. Auch in Weinsberg werden 513 Euro fällig, die aber nur für elf Monate im Jahr abgebucht werden.


Mehr zum Thema

Stimme+
Meinung
Lesezeichen setzen

Arbeit muss sich lohnen – für Eltern und Erzieher


In Heilbronn kostet die Kleinkindbetreuung ab dem kommenden Jahr 534 Euro für sieben Stunden am Tag. Im Gegensatz zum kostenfreien Kindergarten ab drei Jahren erhebt die Stadt bei der U3-Betreuung also Gebühren, die aber auf Antrag auch einkommensabhängig gestaltet werden können. Dazu heißt es von der Stadtverwaltung: „Das Entgelt für die Betreuung von Kindern unter drei Jahre ist auf maximal 15 Prozent des Nettofamilieneinkommens gedeckelt.“

In Bad Friedrichshall sind Kita-Plätze besonders knapp

Den Rechtsanspruch auf frühkindliche Bildung ab dem ersten Lebensjahr setzen alle Kommunen um. Allerdings orientiert man sich am tatsächlichen Bedarf und schafft nicht für alle Kinder einen Kita-Platz. In Abstatt gibt es Plätze nur für Kinder berufstätiger Eltern, auch Bad Friedrichshall fordert Arbeitgeberbescheinigungen beider Elternteile an, „aufgrund der hohen Nachfrage und um den großen Bedarf an Krippen- und altersgemischten Plätzen teilweise decken zu können“. Derzeit kann man nur zwölf Prozent aller Eltern beziehungsweise deren Kindern einen Betreuungsplatz anbieten.

Den Rechtsanspruch muss die Kommune nicht allein umsetzen. Die Stadt Brackenheim fördert die Inanspruchnahme der örtlichen Tageseltern, Bad Wimpfen kooperiert mit dem Verein „Käferle“ und der „Pari Kinderwelten Großtagespflege Löwenzahn“.

Erlenbach fragt Eltern gleich nach der Geburt nach Kinderbetreuung

Erlenbach geht einen besonders kreativen Weg und fragt bei den Eltern direkt nach der Geburt schon ab, ob sie einen Betreuungsplatz für ihr Kind ab dem ersten, zweiten oder erst für den Regelkindergarten ab drei Jahren brauchen. In der Krippen-Kita mit 32 Plätzen für Kinder ab dem ersten Lebensjahr und weiteren zwölf Kindern unter drei Jahren in der Schwarz-Betriebs-Kita „Schatzinsel“ erreicht man eine hohe Beteiligungsquote von 66 Prozent. Auch Neckarwestheim, Ilsfeld und Oedheim erreichen eine Quote von knapp oder sogar über 60 Prozent.

Die Beteiligungsquote gibt an, für wie viele aller Kinder ein Kita-Platz zur Verfügung steht. In der Regel machen nur 30 bis 40 Prozent der Eltern Gebrauch von dem Rechtsanspruch, insofern sehen die meisten Gemeinden auch keinen Bedarf beim Ausbau der Betreuungsplätze. In Eppingen ist die Belegung in der Kernstadt mit 40 Prozent deutlich höher als im Teilort Richen, wo nur 7 von 47 Klein-Kindern, und damit weniger als 15 Prozent, in der Kita angemeldet sind.

Nicht alle Kinder unter drei Jahren brauchen einen Kita-Platz

Aktuell gibt es in Heilbronn 1279 Plätze im Kleinkindbereich, davon sind aber nur 977 Plätze belegt. Insgesamt gibt es 3759 Kinder zwischen einem und drei Jahren. Die Beteiligungsquote liegt also bei 26 Prozent und damit deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Man will die Kleinkindbetreuung aber weiter ausbauen und strebt in Heilbronn eine Versorgungsquote von 40 Prozent an. 

Die Gebühren beziehen sich nur auf die reine Betreuung. Für Getränke, Mittagessen und Windeln wird in der Regel eine zusätzliche Gebühr erhoben. Ausnahme ist Bad Wimpfen – hier ist die Verpflegung schon enthalten. In Erlenbach und Gundelsheim wird für die Windeln nichts extra berechnet. In Zaberfeld heißt es: „Die Gebühren decken alle Leistungen ab. Es werden keine zusätzlichen Gebühren erhoben.“

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben