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Schutz vor Keyless-Go-Masche: Schlüsselmäppchen kann laut ADAC funktionieren

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Zuletzt wurden im Raum Heilbronn mehrere hochwertige Autos gestohlen. Viele Besitzer fragen sich, wie sie einen sogenannten Keyless-Go-Diebstahl verhindern können. Doch das ist offenbar gar nicht so einfach.


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Keyless-Go-Diebstähle von hochwertige Autos häufen sich in der Region. Täter nutzen dabei die Schlüssellos-Funktion der Autos aus. Die hohe Erfolgsquote bei der Masche besorgt Autobesitzer. Wie können sie sich besser schützen?

Keyless-Go-Diebstähle im Raum Heilbronn – Auto idealerweise in Garage abstellen

Für den Verkehrsclub ADAC ist die Sache klar. „Ganz allgemein sollte man das Fahrzeug möglichst in einer verschlossenen Garage abstellen.“ Das empfiehlt Unternehmenssprecherin Katharina Lucà. Was aber, wenn man keine Garage hat? Dann gibt es eine Reihe von weiteren Möglichkeiten, deren Wirksamkeit man aber, um sicher zu sein, selbst überprüfen sollte.

Wie Lucà erklärt, sollte man die Funkschlüssel grundsätzlich auch innerhalb von Gebäuden nicht in der Nähe von Außentüren, Außenwänden und Fenstern aufbewahren. Sonst haben die Täter, die Geräte zur Verlängerung der Funkreichweite einsetzen, mitunter leichtes Spiel, um schlüssellos („keyless“) in ein fremdes Auto zu gelangen.

Keyless-Go-Schlüssel abschirmen: Diese Methoden können wirksam sein

Darüber hinaus können Hilfsmittel auch nach Ansicht des ADAC durchaus wirksam sein. „Den Schlüssel in eine Metalldose, ein abschirmendes Etui oder einen Kochtopf zu legen oder ihn in Alufolie zu wickeln - das kann funktionieren, wenn wirklich alle Strahlen abgeschirmt werden“, so Lucà. Man sollte es einfach ausprobieren. „Dazu den Schlüssel in Alufolie wickeln oder in die Dose, den Kochtopf - Deckel drauf! - beziehungsweise in das Etui geben und vorschriftsgemäß verschließen.“ Um zu überprüfen, ob es für den Falle der Fälle wirklich hilft, sollte man damit direkt an die Fahrertür des Autos gehen, möglichst dicht heran. Wenn sie dann die Tür ohne Bedienung des Schlüssels nicht öffnen oder verriegeln lässt, sei die Methode wirksam.

Alexander Weiß aus Bonfeld hat sich nach seiner Erfahrung als Diebstahls-Opfer ein Schlüsselmäppchen zugelegt.
Alexander Weiß aus Bonfeld hat sich nach seiner Erfahrung als Diebstahls-Opfer ein Schlüsselmäppchen zugelegt.  Foto: Hoffmann, Adrian

Alexander Weiß aus Bad Rappenau-Bonfeld setzt solche Hilfsmittel neuerdings ein, seit er vor zwei Wochen Opfer eines Keyless-Go-Diebstahls geworden ist. Er hatte insofern Glück, dass ein Tatverdächtiger mit dem gestohlenen Audi Q5 auf der Autobahn festgenommen wurde und Weiß nun seit Auto wieder zurück hat. Und ein zweites Mal möchte der 63-Jährige dieses Szenario nicht mehr erleben. Also bestellte er im Onlinehandel sowohl eine Schlüsselbox auch ein Schlüsselmäppchen. Er führt den Wirksamkeits-Test an seinem Q5 vor. Die Tür lässt sich nicht mehr öffnen, wenn er mit dem Schlüssel im Mäppchen ins Auto steigen will. Das führt zwar die Keyless-Go-Technik ad absurdum, aber das ist aus Sicht von Weiß immer noch, als erneut bestohlen zu werden.

Schutz vor Keyless-Go-Diebstählen: Manche Tricks sind mit Vorsicht zu genießen

Elektronische Schutzschaltungen als Nachrüstlösung sind nach Einschätzung des ADAC im Gegensatz zu Schlüsselbox und Mäppchen allerdings mit Vorsicht zu genießen. Sie sollen einen für das Öffnen und Starten wichtigen Stromkreis unterbrechen. Zur Bedienung wird dafür oft ein zusätzliches Keyless-System verwendet. „Das lässt sich aber genauso leicht umgehen wie das eigentliche Keyless-System“, sagt ADAC-Sprecherin Katharina Lucà mit Verweis auf ein Studienergebnis von ehemaligen Forschern der Uni Magdeburg.

Und den Schlüssel in den Kühlschrank legen? „Kann funktionieren, muss aber nicht, wenn etwa die Dichtung des Kühlschranks Funkstrahlen durchlässt oder gar die ganze Tür“, sagt Lucà. Außerdem könne die Wirksamkeit sher schlecht überprüft werden, „weil dazu der Kühlschrank direkt neben das Auto bewegt werden müsste“. Da außerdem die Batterien durch die Kühlung an Leistung verlören und die Elektronik durch Feuchtigkeit Schaden nehmen könne, rate der ADAC von diesem Trick ab.

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