Käthchen-Weihnachtsmarkt lockt über eine Million Besucher an – neuer Rekord

Milde Temperaturen prägen das letzte Wochenende vor Weihnachten. Mit rund zehn Grad am Samstagabend ist es eigentlich zu warm für Glühwein, findet eine Standbetreiberin auf dem Käthchen-Weihnachtsmarkt. Dennoch bleibe er das meistverkaufte Getränk, die Stammkundschaft kommt weiterhin.

Am Samstagabend füllt sich die Innenstadt. Besucher schlendern über den Markt oder erledigen ihre Weihnachtseinkäufe. Auch Livemusik trägt zur Atmosphäre bei, unter anderem auf der Bühne vor dem Rathaus. Der Weihnachtsmarkt biegt auf die Zielgerade ein: Am Montag gibt es noch einmal Budenzauber in der Innenstadt rund um Markt- und Kiliansplatz bis in die Fleiner Straße.

Heilbronner Käthchen-Weihnachtsmarkt mit positiver Bilanz

Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH (HMG), zieht insgesamt eine positive Bilanz. Mehr als eine Million Besucher strömten seit Marktbeginn am 25. November in die Innenstadt – ein neuer Rekord seit Beginn der Frequenzmessung im Jahr 2019. Damit knüpfe der Käthchen-Weihnachtsmarkt nicht nur an das Vorjahr an, sondern verzeichne erneut ein deutliches Plus. „Für uns als Veranstalter ist das eine Bestätigung, dass Vielfalt, Familienangebote und eine hochwertige Inszenierung die Heilbronner Innenstadt nachhaltig stärken“, sagt Schoch.

Heilbronner Rathausinnenhof zum ersten Mal bespielt: Angebot muss noch wahrgenommen werden

Bereits am Nikolaus-Wochenende habe man mit fast 60. 000 Besuchern eine starke Zwischenbilanz gezogen. In der zweiten Hälfte des Weihnachtsmarktes sei das Geschäft bei Imbiss- und Glühweinständen deutlich stärker ins Laufen gekommen, auch Anbieter von Weihnachtsartikeln hätten nochmals zugelegt. In diesem Jahr waren mehr als 65 Standbetreiber vertreten. Trotz wirtschaftlicher und personeller Herausforderungen zeigen sich viele insgesamt zufrieden, wenngleich die Umsätze teilweise unter denen der Vorjahre lagen.

Weniger zufrieden waren einige Betreiber im Rathausinnenhof, der erstmals Teil des Weihnachtsmarkts war. Der Standort brauche noch Zeit, um von den Besuchern stärker wahrgenommen zu werden, sagt Schoch. Dennoch wolle man daran festhalten. „Nach derzeitigem Stand würden wir wieder in den Rathausinnenhof gehen.“ Gegen Ende des Marktes habe sich auch dort eine Belebung gezeigt.

Der Weihnachtsmarkt wurde bewusst kompakter gestaltet. Die Sülmerstraße entfiel, stattdessen wurden die verbleibenden Flächen stärker genutzt. „Die Nachverdichtung ist positiv aufgenommen worden“, so Schoch. Auch eine mögliche Erweiterung in Richtung Osiander schließt er künftig nicht aus, sofern es die Zahl der Standbewerber zulässt. Die Lage werde regelmäßig neu bewertet.

Sicherheit auf Heilbronner Weihnachtsmarkt: Maßnahmen sollen verstetigt werden

Die Sicherheitslage begleitet den Heilbronner Weihnachtsmarkt spürbar. Nach dem Anschlag in Magdeburg im vergangenen Jahr und mutmaßlichen Anschlagsplänen auf einen Weihnachtsmarkt in Niederbayern wurden die Schutzmaßnahmen weiter erhöht. Für die gemieteten Spezialsperren investiert die Stadt einen sechsstelligen Betrag. Steffen Schoch räumt ein, dass ihn die Notwendigkeit dieser Sperren nicht glücklich stimme, aber es gebe derzeit keine Alternative. Er rechne damit, dass künftig an zentralen Veranstaltungsorten feste Zufahrtsschutzlösungen umgesetzt werden – etwa durch Poller oder Stadtmöblierung. Entsprechende Konzepte würden derzeit diskutiert. „Ich gehe davon aus, dass das im nächsten Jahr geschmeidiger aussehen wird.“

4000 Besucher nutzen Kunsteisbahn auf Heilbronner Käthchen-Weihnachtsmarkt

Insgesamt verzeichnet die HMG eine starke Resonanz auf das Rahmenprogramm. Unter anderem drehten auf der Kunsteisbahn rund 4000 Besucher ihre Runden, die Käthchen-Bimmelbahn zählte etwa 3000 Fahrgäste. Beide Attraktionen werden auch im kommenden Jahr Teil des Marktes sein. 250 Besucher nahmen an der Aktion „Heilbronn singt“ teil. Besonders beliebt sei laut HMG das Eisstockschießen. Von Besuchern wie Standbetreibern habe es Anregungen gegeben, die Öffnungszeiten zu verlängern. Die HMG wolle diese Anregungen aufnehmen und prüfen, so Geschäftsführer Steffen Schoch. 

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