Hobby-Dogging in Bad Friedrichshall: Kurs sorgt für emotionale Debatte
Mit einem Hobby-Dogging-Kurs will eine Hundetrainerin aus Bad Friedrichshall für den Umgang mit Hunden sensibilisieren. Das sorgt für humorvolle, aber auch kritische Kommentare in den Sozialen Medien.
Es sieht kurios aus und sorgt bei manch einem für das ein oder andere Fragezeichen: Hundesport – nur ohne Hund. Barbara Gerlinger aus Bad Friedrichshall hat mit ihrem Hobby-Dogging-Kurs für Furore gesorgt. Im Gespräch mit der Heilbronner Stimme erklärte sie bereits: Ja, das sieht verrückt aus – aber ja, sie meint es ernst.
Ihr Ansatz: Bevor Menschen mit echten Hunden arbeiten, sollen sie zunächst an ihrer Haltung, Körpersprache und Konzentration üben – mit einem imaginären Hund. Sie will damit trainieren, dass das Problem nie der Hund ist, sondern derjenige, der die Leine hält.
Humor und Skepsis auf Social Media: Hobby-Dogging in Bad Friedrichshall schlägt hohe Wellen
Gerade in den Sozialen Medien sorgt das Thema jedoch für erhitzte Gemüter. Über 570 Kommentare haben sich in kürzester Zeit unter einem Facebook-Beitrag der Heilbronner Stimme gesammelt (Stand Donnerstag, 6. November, 11 Uhr). Insgesamt 31 Mal wurde dieser schon geteilt. Während einige User den Trend mit Humor sehen und sogar einige Verbesserungsvorschläge haben, sehen andere das Hobby eher skeptisch.
Hinweis: Die im Artikel zitierten Kommentare stammen aus einem öffentlichen Facebook-Beitrag. Zur besseren Lesbarkeit wurden Orthografie, Grammatik und Ausdruck minimal angepasst, ohne den Sinn zu verändern.
„Wer macht die Hundehaufen weg?“: Facebook-User reagieren mit Humor auf Hobby-Dogging
Gerlinger zufolge ginge es im Hundesport ohnehin oft sehr ernst zu. Manchmal müsse man eben auch über sich selbst lachen können. Einige Kommentare unter dem Facebook-Beitrag könnten dazu einen ersten Anreiz liefern. Sie sind wohl mit einem zwinkernden Auge zu verstehen.

Steffen Küssi schreibt: „Cool mach’ ich auch immer, allerdings hab ich ihn ins Auto gesetzt und die Leine vergessen, als die elektrische Heckklappe öffnete, war er weg Ich suche nun schon 2 Tage nach ihm“. „Eine grandiose Sache, nur macht nicht den gleichen Fehler wie ich! Habe daheim dann das Geschirr abgenommen und nun finde ich ihn nicht mehr“, tippt Ricardo Wittich.
„Hobby Hunde sind sicher günstiger als Hobby Pferde im Unterhalt“, stellt Marco Pierce fest. Frank Groner wartet „schon gespannt, auf die ersten Berichte von Beißattacken und Leinenaggression, im Zusammenhang mit Hobby-Dogging“. Und Michael Wethje stellt die entscheidende Frage: „Und wer macht die Hundehaufen weg?“
Hobby-Babys und Hobby-Paying – bald neue Trend-Aktivitäten?
Außerdem sind durch das Angebot bereits weitere Ideen für mögliche „Trend-Hobbys“ entstanden. „Führt mal lieber Hobby-Babys ein, dass Eltern erstmal lernen, mit Kindern umzugehen, bevor sie welche zeugen“, schlägt Frank Nassal vor. Daniel Herzschuh erklärt: „Ich lauf’ jetzt Hand in Hand ohne Partner rum“.
„Ich mache jetzt Hobby-Gymming und stemme imaginäre Gewichte“, wirft Thilo Pfeiffer ein. Auch Ursula Leyendecker hat einen „Vorschlag für den nächsten Trend: Hobby-Paying = Einkaufen mit leerem Geldbeutel!“
Statt Hobby-Dogging: „Warum nicht einen Hund aus dem Tierheim ausführen“
Trotz der vielen humorvollen Reaktionen gibt es auch einige Skeptiker unter den Facebook-Usern. Als Verbesserungsvorschlag schlägt Mandy Pecher zum Beispiel vor: „Warum nicht einen Hund aus dem Tierheim zum Gassigehen ausführen, dann hätte das wenigstens einen Sinn“. Damit ist sie nicht alleine. Derartige Hinweise wurden mehrfach in die Kommentarspalte getippt.
Als Hundetrainerin bemerke Gerlinger jedoch oft das Fehlverhalten der Menschen gegenüber von Hunden. „Da wird an den Hunden geruckelt und gezerrt, das Tier versteht gar nicht, warum oder was es falsch gemacht hat.“ Gerade hier setze der Kurs an – um auch unerfahrenen Hundehaltern und gegebenenfalls denen, die es womöglich werden wollen, ein sicheres Gefühl zu vermitteln.
Verwunderung und Skepsis: Stimme-Leser von Hobby-Dogging nicht überzeugt
Trotz des ernsten Anliegens werden in der Kommentarspalte unter dem Facebook-Beitrag auch einige Skeptiker laut. Patrick Schuster schreibt „Welcher Hype? Alles, was ich bisher an Kommentare gelesen habe, war Unverständnis und Ablehnung. Vor allem hat es für die Gesellschaft keinen Mehrwert.“
„Ich dachte zuerst, das ist ein Witz.... kann ja nicht sein...“, wundert sich Sabine Ohnmacht. Und Facebook-User Doggtore Schnaggles zieht den Vergleich: „Ist genauso wie Pudding mit der Gabel zu essen“. Auch dieser Trend hatte im Internet für einige Aufregung gesorgt. Im Oktober fand ein solches Event bereits in Heilbronn statt.
Auch unter dem Video, das Gerlinger auf ihrem eigenen Account veröffentlicht hatte, hatten die kritischen Meinungen überwogen. „Das muss man erstmal schaffen, 50 Millionen mal beleidigt zu werden“, hatte sich die Hundetrainerin aus Bad Friedrichshall im Landkreis Heilbronn dazu geäußert und darüber gelacht.
Spott über Hobby-Dogging: „Gönnt anderen Menschen doch einfach ihren Spaß“
Während sich die einen aufregen oder gar amüsieren, sehen es die anderen eher gelassen. Claudia Daiser findet zum Beispiel: „Jedem das Seine, in der Hoffnung, dass die Rasse ‚Tut nix‘ ausstirbt“. Auch Sabine A. Schneider sieht das ähnlich: Sie schreibt: „Ach für manche Hundehalter hätte ich mir vor der Anschaffung eines echten Hundes so ein Trockentraining gewünscht.“
Und Fred Flanell ist der Meinung: „Ok, würde mir nicht im Traum einfallen und wenn ich das sehen würde, müsste ich mich sehr bremsen, um nicht laut zu lachen. Aber: Was tut euch denn weh, wenn das Menschen tun? Hat irgendjemand von euch darunter zu leiden? Wird jemanden etwas weggenommen? Nicht euer Ding? Ok, lachen oder Kopf schütteln darf man. Aber gönnt anderen Menschen doch einfach ihren Spaß.“
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Kommentare
Stefan am 07.11.2025 12:36 Uhr
Ich mache seit neuestem Hobby-Cating. Ich drehe lustige Katzenvideos. Ohne Katze!