Für Nadine Schneider (Namen von der Redaktion geändert) ist der 5. Juli seit diesem Jahr wie ein zweiter Geburtstag. An diesem Samstagmorgen vor viereinhalb Monaten wacht die junge Frau aus dem Landkreis Heilbronn durch Klingeln und Rufen auf. Gleich wird der gelernten Pflegerin klar: Hier stimmt etwas nicht. Und zwar ganz gewaltig.

„Ich habe im Wohnzimmer geschlafen – und sofort gesehen, dass Rauch aus der Küche kommt. Da habe ich Angst bekommen, meine beiden Katzen in Sicherheit gebracht und die Wohnung verlassen. Meine Nachbarin hat da schon die Feuerwehr und den Rettungsdienst informiert. Hätte sie nicht so rasch reagiert, wäre ich wahrscheinlich erstickt.“

50.000 Euro Schaden nach Wohnungsbrand im Raum Heilbronn

In der Wohnung lebt Nadine Schneider zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Isabelle Schneider. Diese hat während des Brandes außer Haus übernachtet. Bis heute können sich die Geschwister nicht erklären, wie das Feuer in der Küche ausgebrochen ist. Nadine Schneider: „Bereits zwei Tage zuvor haben wir die nicht mit dem Strom verbundene Heißluft-Fritteuse auf die ausgeschaltete Herdplatte gestellt. Die Feuerwehr vermutet aber, dass die Fritteuse den Brand ausgelöst hat.“

Die Folgen in der gemieteten Wohnung sind für die Geschwister enorm: Die Küche ist nicht mehr benutzbar. Auch Teile des Bodens und der Decke in den weiteren Räumen der Drei-Zimmer-Wohnung sind zerstört. Im Polizeibericht ist von einem Schaden in Höhe von 50.000 Euro die Rede. Und für diesen müssen die Schwestern voraussichtlich aufkommen, versichert sind sie zum damaligen Zeitpunkt nicht.

Brand sorgt bei junger Frau für Angst und Panik-Attacken

Beide Schwestern aus dem Raum Heilbronn sind derzeit arbeitslos und wohnen vorübergehend wieder bei ihrer Mutter. Nadine Schneider: „Vor einem Jahr starb unser Vater. Seither haben wir nur Pech. Ich bin seit einiger Zeit psychisch angeschlagen. Seit dem Brand geht es mir noch schlechter. Ich habe Angstzustände und Panik-Attacken. Diese möchte ich mit professioneller Hilfe angehen. Denn so kann ich nicht weiterleben.“

Angesichts der Kosten droht den Geschwistern eine Privatinsolvenz. Menschen in Not, die Leserhilfsaktion der Heilbronner Stimme, hat die beiden mit 2.000 Euro unterstützt. Nadine Schneider sagt erleichtert: „Für diese Hilfe sind wir unglaublich dankbar. Sie ist ein Lichtblick in einer Zeit, in der uns fast nur Schlechtes passiert ist.“

Darüber hinaus unterstützt Menschen in Not beispielsweise auch den Kinderschutzbund Heilbronn, um jungen Menschen mit Finanzproblemen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen.

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