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Die Grundsteuerreform ist gescheitert – für viele wird es kostspielig 

  
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Vor allem Besitzer großer Gärten zahlen mehr Grundsteuer, Wohnen wird im Vergleich zum Gewerbe teurer und das Land arbeitet mit veralteten Zahlen: Zu viele Fehler erfordern dringend eine Überarbeitung. 


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Schon oft ist an dieser Stelle die Grundsteuerreform kritisiert worden. Dass viele nun mehr bezahlen müssen, ist vielleicht ein gewollter Aspekt, auch wenn das die Landespolitik so nicht zugeben würde. Damit sollen möglicherweise die großen Grundstücke mit Garten und Baumbestand auf den Markt kommen. Ob die Dörfer und Städte dadurch schöner werden, ist fraglich. 

Grundsteuerreform: Die Entlastung des Gewerbes macht Wohnen teurer

Aber auch die Verschiebung vom Gewerbe zum Wohnen ist sicher nicht gewollt gewesen. Will man das Gewerbe entlasten, gibt es andere staatliche Hilfen, als das ohnehin schon fast unbezahlbare Wohnen noch teurer zu machen. 

Das Neubaugebiet Hardthausen-Gochsen "Ob dem Kirchhof II" wird beim Finanzministerium noch als Ackerland geführt.
Das Neubaugebiet Hardthausen-Gochsen "Ob dem Kirchhof II" wird beim Finanzministerium noch als Ackerland geführt.  Foto: Seidel, Ralf

Dritter Aspekt sind die klammen Kasse der Kommunen. Im so genannten „Transparenzregister“ wollte das Land die Hebesätze für die Städte und Gemeinden deckeln. Dass die Landesempfehlungen mancherorts zu Verlusten führen, liegt an veralteten Daten. Was schon längst bebaut und damit grundsteuerpflichtig ist, wird beim Land noch als unbebautes Ackerland geführt. Kein Wunder, dass sich die Kommunen nicht vom Land vorführen lassen wollen. 

Grundsteuer: Ein Blick ins Nachbarland ist nach den Landtagswahlen angebracht

Das reine Bodenwertmodell, bei dem die Art der Bebauung nicht berücksichtigt wird, ist gescheitert. Zu groß sind die Unterschiede in der Nutzung der Grundstücke. Das wertunabhängige Flächenmodell in Bayern berücksichtigt diese, soll aber auch bei steigendenden Immobilienpreisen die Grundsteuer nicht nach oben treiben. Ein Blick ins Nachbarland wäre nach den Landtagswahlen 2026 in Baden-Württemberg angeraten.

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