Automaten-Sprengung in Offenau: Täter noch auf freiem Fuß – Auslieferung unklar
Die mutmaßlichen Geldautomaten-Sprenger, denen auch die Tat in der Offenauer Markthalle zur Last gelegt wird, wurden aus der Untersuchungshaft entlassen. Ein Gericht in Amsterdam prüft die Auslieferung.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Amsterdam sind die mutmaßlichen Geldautomaten-Sprenger, die im Juni die Tat in der Offenauer Markthalle begangen haben sollen, nach ihrer Freilassung aus der Untersuchungshaft nicht untergetaucht.
"Die fünf Personen halten sich an die Auflagen", sagt Franklin Wattimena, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Amsterdam - und entkräftet damit Spekulationen, die aufgrund der überraschenden Entscheidung aufgekommen sind, die mutmaßlichen Schwerkriminellen kurz nach ihrer Festnahme aus der Untersuchungshaft zu entlassen.
Geldautomaten-Sprengung in Offenau: Männer aus Untersuchungshaft entlassen
Bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hatte man die Entscheidung über eine Haftentlassung unter Auflagen angesichts der zahlreichen Automaten-Sprengungen, die den holländischen Männern mit nordafrikanischer Herkunft zur Last gelegt werden, mit Unverständnis zur Kenntnis genommen.
Auch über das weitere Vorgehen in Holland gibt Wattimena Auskunft. "Am 21. August findet eine Anhörung vor dem Amsterdamer Gericht statt", sagt sie Das Gericht werde dann Anfang September entscheiden, ob die mutmaßlichen Täter ausgeliefert werden können oder nicht. "Entscheidet das Gericht, dass sie an Deutschland ausgeliefert werden können, werden sie innerhalb von zehn Tagen nach Deutschland überstellt."
"Nur den Kopf schütteln": Das sagt das Gericht in Holland zu den Geldautomaten-Sprengern
Ein Sprecher des zuständigen Gerichts in Amsterdam teilte kürzlich nur knapp mit: "Wir können uns zu diesem speziellen Fall nicht äußern, da dieser Fall noch nicht rechtskräftig ist." Allgemein gelte: Im Falle einer Übergabehaft könne die Aussetzung der Haft verlangt werden, wenn die Fluchtgefahr hinreichend begrenzt werden könne. Diese Perspektive versteht in Offenau kaum jemand. Bürgermeister Michael Folk hatte in einem Interview mit dem SWR gesagt, man könne über diese Entscheidung in Holland "nur den Kopf schütteln", es sei "absolut unverständlich".
Der Bande, die bei der mutmaßlichen Rückkehr von ihrem Raubzug in Offenau in Boskoop in Holland festgenommen wurde, legen die Düsseldorfer Ermittlungsbehörden insgesamt 21 Geldautomaten-Sprengungen und versuchte Sprengungen zur Last - die meisten davon wurden in Nordrhein-Westfalen verübt. Die Männer sollen Millionen Euro erbeutet haben, der durch die Explosionen entstandene Schaden soll noch um ein Vielfaches höher sein.