Eichenprozessionsspinner in Bad Friedrichshall gesichtet? Landratsamt Heilbronn klärt auf
Ein möglicher Befall von Eichenprozessionsspinnern in Bad Friedrichshall sorgt für Aufmerksamkeit – bestätigt ist er aber bislang nicht. Der Landkreis Heilbronn beschreibt die Lage.
Der Eichenprozessionsspinner sorgt regelmäßig für Aufmerksamkeit – nicht nur wegen der gesundheitlichen Risiken seiner feinen Brennhaare. Im vergangenen Jahr hatte die Raupe eine Kinderfreizeit auf dem Gaffenberg gestört. Nun soll ein Nutzer in den sozialen Medien einen Fund in Bad Friedrichshall gemeldet haben. Bestätigen kann das Landratsamt Heilbronn diesen Hinweis allerdings nicht.
Auf Nachfrage der Heilbronner Stimme beim Landratsamt Heilbronn, nachdem ein Bürger aus Bad Friedrichshall eine mögliche Sichtung des Eichenprozessionsspinners gemeldet hatte, teilte die Behörde mit: Offiziell bestätigt werden konnten diese Beobachtungen bislang nicht.
Eichenprozessionsspinner gesichtet: So ist die Lage im Landkreis Heilbronn
Das Gesundheitsamt des Landkreises Heilbronn meldet aktuell keine bestätigten Fälle des Eichenprozessionsspinners. Lediglich im Mai habe es eine Meldung aus Kirchardt gegeben. Auch das Kreisforstamt spricht von einer insgesamt ruhigen Situation. Nur aus Eppingen seien Beschwerden bekannt geworden, weshalb dort ein Waldkindergarten zeitweise den Standort gewechselt hat.
Vereinzelt gibt es Beobachtungen von Nestern an Waldrändern – etwa am Heuchelberg oder rund um Weinsberg, Untergruppenbach und Beilstein. Besonders betroffen sind Waldränder in der Nähe von Beleuchtungsanlagen, beispielsweise an Sport- oder Parkplätzen. In solchen Fällen stellen Förster Warnschilder auf. Durch den regenreichen Juli sei die Situation aus Sicht des Forstamts in diesem Jahr „eher entspannt“.
Was ist der Eichenprozessionsspinner und wie gefährlich ist er?
Der Eichenprozessionsspinner zählt zu den Schmetterlingen (Nachtfalter) und gehört zur Familie der Zahnspinner. Die Schmetterlingsart leben unter anderem auf Eichenbäumen. Ihre Raupen kriechen bei Ortswechseln gerne gemeinsam in einer oder mehreren Reihen dicht beieinander – wie Menschen in einer Prozession und daher kommt auch der Artenname: Prozessionsspinner.
Die Raupen der Eichenprozessionsspinner haben kleine Brennhaare, die bei Hautkontakt eine allergischen Reaktion namens Raupendermatitis auslösen können, was sich in Form von Juckreiz und Hautirritationen zeigt. Auch bei Tieren sind Reaktionen bekannt.
Gefahr durch Eichenprozessionsspinner: Was kann man gegen das Insekt tun?
Vor allem bei Hunden und Katzen, die die Raupen beschnüffeln, jagen oder verzehren, können dadurch schwer erkranken. Die Art gilt als ein Gesundheitsproblem und bei einem massiven Auftreten der Raupen wird vor Allergiegefahr gewarnt und es werden stellenweise Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt.
Die Empfehlung des Gesundheitsamtes lautet daher, befallene Bereiche zu meiden, Raupen oder Gespinste nicht zu berühren und bei möglichem Kontakt sofort zu duschen und die Kleidung zu wechseln.

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