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So kann das Wochenende für Finn Ehret gerne beginnen. Voller Vorfreude nimmt er von Max Christian Klenk den türkisfarben glänzenden Beutel entgegen. Der Bad Rappenauer öffnet die Packung und entnimmt ihr einen Klarsichtbeutel. Darin enthalten: ein kleines braunes Kügelchen. Klenk erklärt: „Das ist die Essenz unserer Arbeit – Haschisch mit einem THC-Gehalt von 60 Prozent.“ Und Finn Ehret entgegnet: „Das wird ein entspannter Abend heute.“
Klenk ist Vorsitzender des Cannabis Social Clubs Royal-Haze in Bad Wimpfen. Am Freitagabend gibt er erstmals Cannabis an die Mitglieder seines Vereins heraus. „Damit gehören wir zu den Ersten im Landkreis Heilbronn, die legal Haschisch ausgeben“, berichtet der 22-Jährige. Los geht’s bei Klenk und Edmund Steinbeck, dem stellvertretenden Vereinsvorstand, mit kleinen Portionen. Die Packungen enthalten jeweils ein Gramm – zu einem Preis von je 12,19 Euro.
Cannabis Social Clubs: Maximal 50 Gramm Haschisch pro Monat
Seit dem 1. April 2024 ist es erlaubt, Cannabis legal zu erwerben. Allerdings nur in einem kontrollierten Rahmen: Cannabis Social Clubs (CSC) dürfen Marihuana anbauen und dieses an ihre Mitglieder herausgeben. „Die Auflagen sind streng“, berichtet Klenk. Die Mitglieder werden genau erfasst und müssen einen Aufenthaltstitel in Deutschland haben. Pro Monat darf man maximal 50 Gramm erwerben – und auch höchstens 25 Gramm auf einmal. Wer Mitglied in einem CSC ist, darf nicht noch in einem weiteren Club registriert sein. Beispielsweise baut auch der CSC Lollipot in Langenbrettach Marihuana an.
Leon Huber (von links) und Finn Ehret nehmen bei Edmund Steinbeck und Max Christian Klenk vom Royal-Haze-Club in Bad Wimpfen das erste Cannabis entgegen.
Foto: hag
Foto: Hagmann, Daniel
20 Stunden pro Woche stecken Klenk und Steinbeck locker in ihre Arbeit für den Cannabis-Club Royal-Haze in Bad Wimpfen: Sie müssen die Pflanzen pflegen, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwachen, die Buchhaltung erledigen und die neuen Mitglieder kennenlernen. „Wir sprechen mit allen, bevor wir sie bei uns aufnehmen“, berichtet Klenk. „Wenn jemand schon einen heruntergekommenen Eindruck macht und das Marihuana sich offensichtlich mehr negativ als positiv bei ihm auswirkt, nehmen wir den Bewerber auch nicht auf, sondern vermitteln ihn an eine Suchtberatung.“
Bad Wimpfener Royal-Haze-Cannabis-Club legt Wert auf Prävention und Aufklärung
Generell ist dem Royal-Haze-Club-Team in Bad Wimpfen Aufklärung wichtig: „Wie jeder Club haben auch wir selbstverständlich einen Präventionsbeauftragten und weisen auf die schädlichen Aspekte des Marihuana-Konsums hin“, erläutert Klenk. „Wenn jemand in Zukunft regelmäßig zehn Gramm im Monat abnimmt – und plötzlich geht die Menge auf das Fünffache hoch, dann fragen wir schon nach, was los ist.“
Hohe Sicherheit in Cannabis-Clubs
Um die frühere Maschinenhalle des Bauernhofs der Familie Klenk in Bad Wimpfen den Auflagen entsprechend zum Cannabis-Anbaugebäude umzufunktionieren, investierte das Royal-Haze-Vorstandsteam 130.000 Euro. Allein 29.000 Euro waren für die Hochsicherheitstür fällig, damit niemand in die Räume eindringen und die berauschenden Pflanzen stehlen kann. Dazu ist das Gebäude alarmgesichert und verfügt über ein Rauchbomben-Sicherheitssystem. „Die Sicherheit übertrifft sogar den Standard einer Bank“, erklärt Max Christian Klenk. Der Umbau dauerte sechs Monate.
Dass der Vorstand eines CSC in seinen Räumen das Marihuana jedoch nur herausgeben, dort jedoch nicht konsumiert werden darf, findet das Royal-Haze-Team inkonsequent: „Bei problematischem Konsum könnten wir viel besser einschreiten“, erklärt Edmund Steinbeck. Max Christian Klenk: „Außerdem wissen wir nicht, was die Mitglieder mit dem Haschisch draußen machen. Hier dokumentieren wir alles. Aber darüber hinaus haben wir es nicht mehr in der Hand. Es ist zumindest möglich, dass die Mitglieder den Stoff an Dritte weitergeben. Wenn wir so etwas mitbekommen, kündigen wir sofort die Mitgliedschaft und informieren die Polizei.“
Bis zu sieben Kilogramm Haschisch pro Ernte in Bad Wimpfen
Nun steht beim Royal-Haze-Club aber erstmal die nächste Ernte an. Entscheidend sind dabei nicht die feingliedrigen Hanfblätter, sondern die Blüten der weiblichen Pflanze. Diese enthalten den Wirkstoff THC in den Trichomen. Nach der Ernte trocknen die Blüten etwa zwei Wochen bei knapp 20 Grad Celsius Raumtemperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent. „Wir erwarten um die sieben Kilo getrocknetes Material pro Ernte, das wir dann an unsere Mitglieder herausgeben können“, berichtet Klenk.
Bei der ersten Cannabis-Ausgabe auf dem Vereinsgelände, das sich auf dem Bauernhof von Klenks Familie befindet, nimmt auch Leon Huber eine Portion entgegen. „Das Rauchen entspannt mich und ich kann durch das Cannabis besser schlafen“, sagt der Bad Rappenauer. Den geregelten Rahmen eines Social Clubs findet er gut: „Falls jemand auf der Straße illegal Cannabis erwirbt, kann das minderwertiges Material sein. Hier weiß man, was man bekommt. Alles findet unter kontrollierten Bedingungen statt.“
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