Großbrand zerstört Kirche in Widdern: Wie es für die katholische Gemeinde weitergeht
Ein Feuer hat die katholische Kirche St. Josef in Widdern zerstört. Pfarrer Guido Bömer erklärt, wie es nun bei den Gottesdiensten weitergehen soll. Und er macht Hoffnung auf einen Wiederaufbau.
Der Verlust des Gotteshauses St. Josef in Widdern schmerzt. Die Kirche war am Samstagabend aus ungeklärter Ursache komplett niedergebrannt. Geblieben sind nur Schutt und Asche. "Mir tut es in der Seele weh", sagt Pfarrer Guido Bömer am Montag nach dem Brand. Er war in der Samstagnacht nach Widdern geeilt und erlebte mit, wie die Flammen die Kirche St. Josef zerstörten.
So wie Bömer geht es auch anderen der etwa 200 Gemeindemitglieder in Widdern. Aus deren Reihen sei der Wunsch für einen Gedenkgottesdienst an ihn herangetragen worden; das sei aber auch sein eigener Gedanke gewesen. "Man muss Abschied nehmen", erklärt Bömer. Aus diesem Grund soll es am kommenden Samstag, 17. August, um 19 Uhr an dem Unglücksort an der Friedhofstraße einen ökumenischen Gottesdienst geben. Das Landratsamt Heilbronn müsse dem aber zustimmen, betont der Pfarrer.
Der Domkapitular Dr. Uwe Scharfenecker der Diözese Rottenburg werde teilnehmen. Scharfenecker ist vielen in der Region als früherer Dekan des Dekanats Heilbronn-Neckarsulm bekannt.
Großbrand zerstört katholische Kirche in Widdern: Evangelische Gemeinde bietet Hilfe an
Eine Lösung ist außerdem in der Frage künftiger Gottesdienste gefunden. Pfarrer Bömer hat sich nach eigenen Angaben mit seinem Amtskollegen der evangelischen Kirche in Widdern, Pfarrer Dirk Nising, ausgetauscht. "Wir werden ab September dort unsere Gottesdienste feiern", kündigt Bömer an. Der exakte Starttermin stehe noch nicht fest. Die Ausstattung der katholischen Gläubigen müssten zur evangelischen Kirche an der Möckmühler Straße geschafft werden. Die Gottesdienstzeiten werden abgestimmt.
Nach Großbrand in Widdern: Ist der Bau einer neuen katholischen Kirche realistisch?
"Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich nicht alleine bin", sagt Bömer. Er erfährt Unterstützung von allen Seiten. Ihm liegt daran, dass die katholische Gemeinde in Widdern auch in Zukunft ein Zentrum hat. "Das ist wichtig und ihn ihrem Interesse." Er stimme sich eng mit dem bischöflichen Bauamt ab. Er als Pfarrer habe ebenfalls ein Interesse daran, dass die Gläubigen einen Mittelpunkt in der Stadt haben.
Einen Neubau hält Bömer nicht für gänzlich ausgeschlossen. "Die Stelle ist geweiht und heilig", sagt er mit Blick auf den alten Standort von St. Josef. Die zerstörte Kirche hatte ihm zufolge Platz für 250 bis 300 Menschen. Eine neue Kirche könnte etwas kleiner gebaut werden. Das alte Kirchengebäude war versichert. Dieses Geld könnte eventuell in einen Wiederaufbau fließen. Noch ist das nicht mehr als ein Gedanke. Völlig unrealistisch ist er dem Pfarrer zufolge keineswegs.