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Bildungscampus-Erweiterung in Heilbronn: Stadträte begrüßen Pläne – Kritik an OB Mergel

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Mit den Erweiterungsplänen für den Bildungscampus rückt die Hochschule bis an die Innenstadt heran. Die Stadträte sehen darin eine große Chance für Heilbronn. Sie üben aber auch Kritik an OB Mergel.


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Mit der geplanten südlichen Erweiterung des Bildungscampus in Richtung Innenstadt würde Heilbronn sein Gesicht verändern. Das Eisstadion müsste nach der gemeinsamen Vorstellung der Stadtverwaltung und der Schwarz-Stiftung ebenso weichen wie das Soleo-Bad und die Rollsporthalle. Diese Einrichtungen würden durch Neubauten ersetzt, so Oberbürgermeister Harry Mergel gegenüber unserer Zeitung. Der Campus würde direkt an City anschließen.


Bildungscampus-Erweiterung: Städtebauliche Planung am 19. Dezember Thema im Gemeinderat

In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 19. Dezember, soll der Gemeinderat die Verwaltung mit der städtebaulichen Planung beauftragen. Grundsätzlich begrüßen die Bürgervertreter die vorgestellte Planung. "Ich denke, den Campus an die Innenstadt anzugliedern, ist der richtige Weg", sagt Herbert Burkhardt, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Heilbronner Gemeinderat. 

Auch Thomas Randecker begrüßt die im Raum stehende städtebauliche Entwicklung. Der Weg führe in die richtige Richtung. "Dass wir das Hallenbad, das Eisstadion und die Rollsporthalle neu bauen müssen, wissen wir nicht erst seit gestern", so der CDU-Fraktionsvorsitzende. 

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Bildungscampus-Erweiterung: Große Chance für die Stadt und die Studierenden

Auch Rainer Hinderer sieht in der Konzeption "eine große Chance für die Stadt und die Studierenden". Für den SPD-Fraktionschef muss aber klar sein, dass das Eisstadion, das Hallenbad und die Radsporthalle erst dann abgerissen werden, wenn die Neubauten ihren Betrieb aufnehmen können. "Wir müssen in das neue Hallenbad erst das Wasser einlaufen lassen, bevor wir im Soleo-Bad den Stöpsel ziehen."

In dasselbe Horn stößt auch Nico Weinmann. "Wir sind der Auffassung, dass ein Abriss erst erfolgen kann, wenn ein adäquater Ersatz besteht", so der FDP-Fraktionschef. Die Weiterentwicklung des Campus an die Stadt anzubinden, sehe er "grundsätzlich positiv".

"Eine Riesenchance für die Stadtentwicklung", sieht auch Holger Kimmerle. Für den Fraktionschef der Grünen steht außerdem fest, "dass es eine gute Lösung geben wird, bevor man das Soleo-Bad abreißt". Für die öffentliche Einrichtung müsse ein Standort gefunden werden, der gut mit dem ÖPNV erreichbar sei.

Der Bildungscampus soll weiter wachsen. Geplant ist eine Erweiterung auf der Fläche der Rollkunstlaufhall, der Eissporthalle und des Soleo-Bads.
Der Bildungscampus soll weiter wachsen. Geplant ist eine Erweiterung auf der Fläche der Rollkunstlaufhall, der Eissporthalle und des Soleo-Bads.  Foto: Seidel, Ralf

Noch keine Standortpläne für Heilbronner Soleo, Eisstadion und Rollsporthalle

Konkrete Beschlüsse oder fertige Standortpläne für das Hallenbad, das Eisstadion und die Rollsporthalle gibt es derzeit nicht. Angedacht sei das neue Hallenbad an einem der beiden Freibäder Neckarhalde oder Gesundbrunnen. In trockenen Tüchern sei aber noch gar nichts. Immerhin entstünden für die Stadt enorme Kosten. Die Räte gehen von zwischen 40 und 60 Millionen Euro aus.

Einen konkreten Zeitplan gebe es auch nicht. Die Räte sprechen von einem Zeithorizont zwischen vier und zehn Jahren. Für Thomas Randecker ist aber klar, "dass wir uns jetzt frühzeitig Gedanken machen müssen". Mit den Planungen für die neuen Infrastukturgebäude dürfe nicht erst begonnen werden, wenn der Abriss kurz bevor steht, so der CDU-Fraktionschef.

"Wir bilden in den nächsten Wochen eine Kommission, die sich mit der Präsentation auseinandersetzen wird", sagt Herbert Burkhardt. "Wann sie zum ersten Mal tagt, und wie sie besetzt sein wird, ist derzeit noch nicht entschieden", sagt Herbert Burkhardt.


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Heilbronner Stadträte fordern von Oberbürgermeister Mergel mehr Transparenz

Unabhängig von der städtebaulichen Planung üben die Fraktionsvorsitzenden scharfe Kritik an Oberbürgermeister Harry Mergel. Die Stadträte fordern, künftig mehr "Transparenz und enger eingebunden zu werden". Die Planung hätten sie erst kurz vor Bekanntwerden in nichtöffentlicher Sitzung des Verwaltungsausschusses präsentiert bekommen, sagen mehrere Stadträte.

"Ich hätte mir einen anderen Umgang mit dem Gemeinderat gewünscht", so FPD-Fraktionschef Nico Weinmann. Andere Fraktionsvorsitzende sehen das ähnlich. "Der Gemeinderat fühlt sich übergangen und ad absurdum geführt", so CDU-Fraktionschef Randecker. "Es liest sich so heraus, als ob alles schon beschlossen wäre."

Heilbronner Stadtrat kritisiert Art der Kommunikation

Davon sei der Gemeinderat aber noch weit entfernt, so Herbert Burkhardt. Er sei stinksauer und habe erwartet, "dass der Oberbürgermeister erst einmal die Füße stillhält". Auch Holger Kimmerle kritisiert: "Die Art und Weise der Kommunikation ist nicht gut gelaufen." Rainer Hinderer will daraus "keinen Skandal machen". Aber es würden Rückfragen kommen, "wer wann in welcher Reihenfolge informiert wird".

Raphael Benner, Fraktionschef der AfD war bis Redaktionsschluss ebenso wenig erreichbar wie Malte Höch, Sprecher der Gruppierung Unabhängige für Heilbronn (UfHN).

Planung sieht Erweiterung des Heilbronner Bildungscampus auf mehr als 20 Hektar vor

Die Planung sieht eine Erweiterung des Bildungscampus in Richtung Süden vor. Sie umfasst die Fläche, die von Bollwerksturm, B39, Neckar und Paula-Fuchs-Allee eingegrenzt wird. Das gesamte Areal mit sämtlichen  Bildungseinrichtungen nähme dann die Fläche von mehr als 20 Hektar ein.

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