Landkreis Heilbronn rüstet beim Bevölkerungsschutz auf
Mit neuer Ausrüstung will der Landkreis Heilbronn den Bevölkerungsschutz stärken. Boote, Krankenwagen und Trinkwassernotversorgung gehören zu den Anschaffungen.
Mit den Wechselladerfahrzeugen setzt der Landkreis Heilbronn auf eine neue Konzeption, um die örtlichen Freiwilligen Feuerwehren zu stärken. Auf dem Fahrgestell können Aufbauten transportiert werden. Also zum Beispiel ein Abrollbehälter Gefahrgut oder einer mit der Zusatzausrüstung für Wald- und Vegetationsbrände. Diesen erhält die entsprechende Fachgruppe der Feuerwehr Elbachtal in Ellhofen.
Im Ernstfall transportiert die Weinsberger Feuerwehr mit ihrem neuen Wechselladerfahrzeug den Container. Heilbronns Kreisbrandmeister Bernd Halter hebt den Mehrwert hervor.
Landkreis Heilbronn investiert drei Millionen Euro in ein Maßnahmenpaket
Ein rund drei Millionen Euro teures Maßnahmenpaket zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes hatte der Kreistag 2022 genehmigt. Die kommunale Ausstattung der Feuerwehren diene zwar auch der Überland- und Nachbarschaftshilfe.
Aber bei Einsatzszenarien wie der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 könne man von den Kommunen nicht verlangen, sich dafür zu rüsten, macht Halter deutlich. „Hier unterstützt der Landkreis Heilbronn.“

Transportmittel für Feldbetten, Wasser und Sandsäcke
Und so hat er für den Bevölkerungsschutz einen Abrollbehälter Aufenthalt angeschafft, vielfach nutzbar, etwa für Besprechungen und als Aufenthaltsbereich für Einsatzkräfte sowie für Evakuierungen. Zwei Multifunktionsmulden sind bestellt, mit denen Sandsäcke oder Feldbetten transportiert werden können, 11.000 Liter Wasser, um Vegetationsbrände zu bekämpfen, und Löschwasser in der gleichen Menge oder zwischenzulagernde Gefahrstoffgebinde.
Fünf neue Großschadenergänzungseinheiten für interkommunale Zusammenarbeit
Auch organisatorisch hat sich der Landkreis neu aufgestellt mit der Bildung von Großschadenergänzungseinheiten. Fünf solche interkommunale Kooperationen von Feuerwehren gibt es im ländlichen Bereich: Wüstenrot-Löwenstein, Jagsthausen-Widdern, Gundelsheim-Offenau, Ittlingen-Kirchardt und Pfaffenhofen-Zaberfeld.
Sie alle sind mit einem geländegängigen Führungsfahrzeug ausgestattet worden. Die Gerätewagen mit Spezialausrüstung etwa für Hochwasser, Starkregen oder Sturm sowie Arbeitsmaterial für Spontanhelfer werden folgen.
„Die Großschadenergänzungseinheiten sind so konzipiert, dass sie 24 Stunden autark handeln können“, erklärt Halter. Sie haben ausreichend Ausrüstung, Verpflegung und Treibstoff.
Kooperationen mit DLRG, ASB, DRK und THW
„Wir haben nicht nur die Feuerwehrbrille auf“, sagt Halter. Beim Bevölkerungsschutz arbeite man interdisziplinär. Die Feuerwehr setze die zwei neuen Hochwasserschutzboote ein und bringe damit auch das DLRG zum Einsatz. Die Boote dienen der Evakuierung und Versorgung der Bevölkerung.
Die beiden geländegängigen Krankentransportwagen, die 2026 geliefert werden, werden beim ASB in Neckarsulm und beim DRK in Unterheinriet stationiert. Und die mobile Trinkwassernotversorgung, die der Landkreis angeschafft hat, wird vom THW in Widdern gelagert und im Ernstfall aufgebaut. „Mit diesem System sind wir gut gewappnet“, sagt Halter zu der On-Top-Ausstattung.
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