Betrug mit Immobilienanzeigen: Mehrere Fälle im Raum Heilbronn
Anzeigen zu Wohnungen, die gar nicht auf dem Markt sind: Diese Betrugsmasche taucht auch im Raum Heilbronn auf. Das Ziel der Täter: Wohnungssuchenden immer mehr Geld aus der Tasche ziehen.
Eine Wohnungssuche kann langwierig, kraftraubend und nervtötend sein – oder sogar mit einem Betrug enden. Denn Betrüger nutzen offenbar die aktuell angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt aus, die sich auch beim Heilbronner Mietspiegel zeigt.
"Betrügerische Immobilienanzeigen locken vor allem mit niedrigen Mietpreisen und guter Lage. Kriminelle erschleichen damit persönliche Daten und fordern hohe Gebühren oder Kautionen", sagt Ute Scholpp vom LKA Baden-Württemberg. Das Landeskriminalamt hat eine Liste mit Tipps für Wohnungssuchende zusammengestellt.
Betrug mit Immobilienanzeigen: LKA warnt Wohnungssuchende
Betrugsfälle gibt es auch im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn – so wie diesen hier. Im Februar 2024 meldete sich ein Pärchen laut Polizeiangaben auf eine Wohnungsanzeige. Die beiden hatten das Inserat auf Facebook entdeckt. Der angebliche Vermieter der Wohnung, die sich im östlichen Landkreis Heilbronn befindet, gab ab, in Duisburg zu wohnen. Es wollte die Wohnung für das Paar reservieren – sofern eine Vorauszahlung von 800 Euro bei ihm eingeht.
Der angebliche Vermieter schickte dem Paar Fotos der Wohnung und einen Mietvertrag. In diesem wurden die 800 Euro als Reservierungsgebühr genannt. Der Unbekannte sandte den beiden Bilder von einen Personalausweis, um seine vermeintliche Identität zu belegen. Daraufhin überwies das Paar die 800 Euro.
Der mutmaßliche Betrüger forderte nun weiteres Geld, damit die Kaution für die Wohnung im Voraus abgedeckt sei. Die Wohnungssuchenden wurden stutzig, bestanden auf einem Video-Telefonat. Der angebliche Vermieter ließ sich darauf nicht ein. Das Paar fuhr nun zur Anschrift der Wohnung – um dort zu erfahren, dass dort weder jetzt noch in naher Zukunft eine Wohnung zu vermieten sei. Jetzt wandten sich die beiden an die Polizei.
Betrug mit Immobilienanzeigen: Mehrere Fälle im Raum Heilbronn
Fälle wie dieser kommen den Beamten immer wieder unter. In diesem Jahr zum Beispiel in Künzelsau, Neckarsulm oder mehrmals in Heilbronn. "Es handelt sich immer um diese Masche. Über Ausreden versuchen die Täter an noch mehr Geld zu gelangen", sagt eine Heilbronner Polizeisprecherin auf Anfrage der Heilbronner Stimme.
Inserate befinden sich laut der Sprecherin auf Facebook, aber auch auf anderen Portalen wie Ebay Kleinanzeigen. Exakte Fallzahlen kann die Polizei nicht liefern. Man könne aber bestätigen, dass es diese "neuere Betrugsmasche öfters gibt". Zu bedenken sei auch eine gewisse Dunkelziffer: nicht jeder Vorfall kommt zur Anzeige.