Erlenbacher Laufgruppe beim Berlin-Marathon – und mit neuen Zielen
Eine Erlenbacher Laufgruppe hat den Berlin-Marathon absolviert. Jetzt steht erstmal Regeneration auf dem Plan, doch es gibt es bereits ein neues Ziel.
Mehr als neun Monate hat die Gruppe jeden Sonntag zusammen trainiert, zudem hat jeder Sportler individuell hunderte von Kilometern abgespult, um sich auf den Berlin-Marathon vorzubereiten. Zuletzt waren es bis zu fünf Einheiten pro Woche.
Erlenbacher Laufgruppe mit 25 Personen bei Berlin-Marathon
Der Marathon ist geschafft. Von 25 Läufern sind 24 gut durchs Ziel gekommen. Nur Trainer Johannes Kaisers hat den Lauf nach etwa der Hälfte abgebrochen, weil er sich nicht gut fühlte, noch mit den Nachwirkungen einer Erkältung zu kämpfen hatte. „Das war vernünftig und geht für mich in Ordnung“, sagt er. Auf sein Team sei er aber unglaublich stolz. „Jeder hat es geschafft, auch wenn manche das vor einem Jahr selbst noch nicht für möglich gehalten haben.“
Doch was kommt jetzt? Wer nach 42 Kilometern gut durchs Ziel gekommen ist, den werden die freigesetzten Endorphine sicherlich durch die nächsten Tage tragen, trotz aller Schmerzen, sagt der Neckarsulmer Orthopäde Boris Brand. „Man wird das eine Woche lang spüren.“ Er rät dazu, nach etwa vier bis fünf Tagen wieder eine lockere, kurze Einheit zu laufen, das könne bei der Regeneration helfen. „Aber ein Abtrainieren wie im Leistungssport ist sicher nicht nötig.“
Nach Berlin-Marathon: Neue Ziele für Erlenbacher Laufgruppe
Nachbereitung nach einem solchen Lauf sei sinnvoll, sagt Professor Dirk Schwarzer von der DHBW Heilbronn. So könne man sich selbst fragen oder gemeinsam in der Gruppe besprechen, was gut und was schlecht lief, um daraus für künftige Läufe zu lernen.
Für längere Zeit mit dem Laufen aufzuhören, hält Schwarzer für keine gute Idee: „Das Training hat auch den Alltag strukturiert. Vielen Menschen gibt so etwas Sicherheit, wenn das dann mit einem Mal wegfällt und das Adrenalin fehlt, fallen sie womöglich in ein Loch.“ Deshalb könne es sinnvoll sein, die nächsten Fernziele ohne Druck in den Blick zu nehmen - und weiter gemeinsam in der Gruppe zu trainieren.
Trainer Johannes Kaisers sagt, natürlich werde die Gruppe ihre Fitness auch nach dem Marathon pflegen: „Wir laufen weiter zwei- bis dreimal die Woche und sonntags so zehn bis zwölf Kilometer.“ Neue Ziele hat er schon fest im Blick, zum Beispiel den Bietigheimer Silvesterlauf oder einen Berglauf 2026. Bei der gemeinsamen Feier am Sonntagabend in Berlin hat er angedeutet, es werde womöglich der Rennsteiglauf 2026 in Thüringen werden.„Wenn man gemeinsam so etwas Tolles erlebt hat, dann will man natürlich nicht einfach aufhören.“ Mit einem neuen Ziel vor Augen falle das leichter, ist Kaisers überzeugt.