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Rangliste der Bahnstrecken: Darum schneidet die Region Heilbronn so schlecht ab 

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Im Qualitätsranking des Landes zeigen sich die Hauptstrecken in der Region Heilbronn leicht verbessert, landen aber einmal mehr weit abgeschlagen auf hinteren Plätzen. Vor allem auf einer Verbindung gibt es Probleme.


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Jedes Halbjahr unterzieht Bwegt, die Mobilitätsmarke des Landesverkehrsministeriums, alle Bahnstrecken in Baden-Württemberg einem Qualitätstest, bewertet Kriterien wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sauberkeit. Dieser Tage ist die Auswertung für das erste Halbjahr 2024 erschienen. Für die Bahn in der Region ist sie abermals kein Ruhmesblatt. Erst vor Kurzem hatte das Landesverkehrsministerium in ihrem Qualitätsranking der Frankenbahn ein verheerendes Zeugnis ausgestellt.

Laut dem jüngsten Qualitätstest belegt das landeseigene Bahnunternehmen SWEG mit dem Netz Neckartal, zu dem die Verbindung von Tübingen über Stuttgart und Heilbronn nach Osterburken gehört, Platz 30 von 33. Nicht viel besser sieht es für Arverio aus, den zweiten Anbieter, der Zugverbindungen auf der zentralen Achse der Region bedient. 

Frankenbahn in der Region Heilbronn: Leicht verbessert, immer noch schwach

Mit dem Netz Franken-Enz, darunter ist der Regionalexpress von Stuttgart über Heilbronn nach Würzburg, reicht es zu Platz 26 im Ranking, das ist immerhin drei Plätze besser als im Halbjahr zuvor. Erstmals seit drei Jahren konnte Arverio in diesem Teilnetz bei der Gesamtbewertung zulegen. 

Die Pünktlichkeit stieg von desolaten 68 auf immer noch schwache 73 Prozent. Das heißt, nach wie vor schafft jeder vierte Arverio-Zug in diesem Bereich es nicht, mit einer maximalen Verspätung unter vier Minuten anzukommen. Dann gilt ein Zug noch als pünktlich – anders als etwa im Fernverkehr der deutschen Bahn, wo 5:59 Minuten noch als pünktlich durchgehen. 

Schwacher Trost auch für die SWEG: Platz 30 ist einer besser als im vorigen Ranking. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit legten leicht zu. Trotzdem stellt die SWEG mit knapp 70 Prozent die unpünktlichste aller getesteten Verbindungen. "Zufrieden sind wir mit Platz 30 natürlich noch nicht", kommentiert eine Sprecherin die Ergebnisse.

Regionalbahn am Heilbronner Hauptbahnhof: Die Pünktlichkeitswerte auf den Hauptverbindungen in der Region sind nach wie vor schlecht.
Regionalbahn am Heilbronner Hauptbahnhof: Die Pünktlichkeitswerte auf den Hauptverbindungen in der Region sind nach wie vor schlecht.  Foto: Kunz, Christiana

Marode Bahnstrecke bereitet weiter Probleme in der Region Heilbronn

Unpünktliche Züge sind das eine, manchmal fallen sie ganz aus. Das wird mit der Zuverlässigkeitsquote gemessen. Je näher sie an 100 liegt, desto weniger Bahnen fallen durch Verschulden des Betreibers aus. Im Neckar-Netz der SWEG hat sich dieser Wert auf 97,57 Prozent verbessert. Im Trend nach oben erkennt die SWEG einen Erfolg ihrer Rekrutierungskampagne, mit der die Personalnot gelindert worden sei. Unter anderem wirbt das Unternehmen als Trikotsponsor des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC. Für das Engagement gab es aber auch vereinzelt Kritik aus der Landespolitik. 

Für die Pünktlichkeitsmisere führt die SWEG ins Feld, was für die notorisch anfällige Frankenbahn seit Jahren kennzeichnend ist. "Ins Gewicht fallen vor allem die zahlreichen Baumaßnahmen im Netz, nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Bau des Digitalen Knoten Stuttgart (DKS), diverse Infrastrukturschäden sowie die hohe Trassenauslastung, die kleinste Verzögerungen bestraft", so die SWEG-Sprecherin. 

Mängel auf der zentralen Bahnstrecke der Region Heilbronn seit Jahren bekannt

Infrastruktur, der "überlastete Knotenbahnhof" Stuttgart und die "Vielzahl der Baustellen" führt auch Arverio für die schwache, wenn auch verbesserte Pünktlichkeit an. Die Mängel auf der zentralen Bahnstrecke der Region sind seit Jahren bekannt. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2022 listet Maßnahmen auf, um Verbesserungen zu erreichen. Einzelne Punkte davon sind mittlerweile angegangen worden, doch kommt der Ausbau nur schleppend voran.  

Betrüblich auch der Blick in den Kraichgau: Die Deutsche Bahn landet mit der S-Bahn Rhein-Neckar, darunter die Verbindung Eppingen-Heidelberg, auf Rang 31. Zumindest Platz 15 schafft die DB mit jenem Netz, das auch die Verbindung Heilbronn-Öhringen-Crailsheim umfasst. 

Stadtbahnen in der Region Heilbronn schneiden besser ab als Regionalbahnen 

Wesentlich besser als die Regionalbahnen schneidet der Stadtbahnverkehr ab. Die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG)  schafft mit dem Netz Stadtbahn Heilbronn-Nord Platz 7. Erfasst sind die Verbindungen von Heilbronn nach Sinsheim und Mosbach. Auf Rang 8 kommt die AVG mit dem riesigen Karlsruher Stadtbahnnetz, zu dem auch die S4 zwischen Karlsruhe und Öhringen gehört. Sie ist noch bis 15. Dezember zwischen Eppingen und Heilbronn unterbrochen, weil bei Schwaigern ein zweites Gleis eingebaut wird. 

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