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Bärlauch-Saison ist gestartet: Wo das Wildgemüse im Landkreis Heilbronn wächst

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Bärlauch ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Wo man das Wildgemüse nahe Neckar, Jagst, Kocher und Zaber ernten darf und wo nicht.


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Bärlauch: Die mit Knoblauch, Zwiebeln und Schnittlauch verwandte Pflanze gilt als schmackhaft und gesund. Nach volksmedizinischer, teils wissenschaftlich nachgewiesener Überlieferung kann sie bei allen möglichen Problemen von Magen-Darm-Störungen bis zu Herz-Kreislauferkrankungen helfen. Und: Bärlauch ist preiswert. Für die frischen grünen Blätter sind etwa auf dem Wochenmarkt nur wenige Euro pro Kilo fällig.

Noch günstiger ist es natürlich, den Bärlauch selbst zu pflücken. Im Landkreis Heilbronn wächst er vielerorts üppig. Die Eigenernte ist allerdings nicht überall erlaubt. Und größere Mengen für den Weiterverkauf abzuschneiden, schon gar nicht. Für bestimmte Gebiete können Gärtnereien und Co. jedoch eine Genehmigung beantragen.

Wo wächst im Landkreis Heilbronn Bärlauch? „An frischen und feuchten, stickstoffreichen Böden“

Wo genau Bärlauch zum Selbstpflücken schön wächst? Diese Frage quittiert Armin Jacob mit einem Lachen. Zwar hat der Forstamtsleiter im Heilbronner Landratsamt derzeit kein großes Problem mit Leuten, die für kommerzielle Zwecke illegal größere Mengen einsammeln. Aber das komme immer mal wieder vor, und er möchte natürlich niemanden mit Standorttipps auf den Plan rufen. Gleichzeitig weiß er: „Für illegale Ernte sind besonders straßen- und parkplatznahe Flächen gefährdet.“ Also Standorte, wo der Bärlauch mit nicht gesundheitszuträglichem Reifenabrieb und Verkehrsstaub belastet ist.

Ansonsten komme das Lauchgemüse „besonders an frischen und feuchten, stickstoffreichen Böden vor“. Solche Böden mit guter Wasserversorgung gibt es etwa in Mulden, Flusstälern, oder an Schattenhängen: in den Schlucht-, Hang- und Hartholzauwäldern entlang von Neckar, Jagst, Kocher. 


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Bärlauch wächst in großen Mengen in einem Landschaftspark am Brühl in der Harzstadt Quedlinburg. Die Pflanze ist verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die Ernte der Pflanze ist nur in der Größe eines Handstraußes gestattet. Bärlauch gehört mit zu den ersten Wildkräutern im zeitigen Frühjahr, die gesammelt werden können. +++ dpa-Bildfunk +++
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Bärlauch-Ernte-Verbot im Heilbronner Köpfertal

Gar nicht gepflückt werden darf Bärlauch wie jede andere Wildpflanze auch – etwa Pilze oder Walderdbeeren – in Naturschutzgebieten, Bann- und Schonwäldern und sogenannten flächenhaften Naturdenkmalen. Diese Gebiete seien vom Rechtsstatus her ähnlich, sagt Jacob. Schilder machen sie kenntlich. So verbietet etwa das grün umrandete, auf der Spitze stehende Warndreieck mit Weißkopfseeadler-Emblem die Bärlauch-Ernte, auch wenn die Rechtsverordnung nicht eigens dabei aufgeführt ist. Beispielsweise im Heilbronner Köpfertal.

Die Pflanze komplett auszureißen, sei generell untersagt, sagt Jacob. Da, wo es erlaubt ist, „haushaltsübliche Mengen“ zu sammeln, rät der Forstamtsleiter: „Es ist für die Pflanze günstiger, man sammelt sie nicht ganz ab“. Lieber solle man nur zwei Blätter pro Pflanze nehmen. Haushaltsüblich ist für ihn „ein Handstrauß“. Gleichzeitig warnt er davor, den Bärlauch in der Hand zu transportieren: „Von der Wärme wird er schnell welk.“ Man könne, auch das eine haushaltsübliche Menge, „zwei Liter locker aufgehäuft“ in einer Schuhschachtel sammeln.

Vorsicht: Hier sollte man Bärlauch nicht pflücken

Nicht abrupfen würde Armin Jacob das Wildgemüse, „wo häufig Hunde spazieren gehen“, ein Fuchsbau oder Wildwechsel beobachtet wird. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich etwas holen, ist vernachlässigbar“, nimmt er jedoch die Sorge, wenn man auf die Umgebung des Bestands achtet. Besonders viel wächst, verrät er dann doch, im Jagsttal zwischen Neudenau und Widdern, im Neckartal, und entlang der Zaber. Pflückgenehmigungen, etwa an Gärtnereien, vergibt Ulrich Zobel, der Förster von Neudenau.

Wenn größere Sammelaktionen per Genehmigung gesteuert werden, können zur Stärkung des Vorkommens die Ernteflächen abgewechselt werden. „Der Bärlauch gehört zu den Frühjahrsgeophyten“, erklärt Jacob, und „er hat wie, alle Lauchgewächse, Zwiebeln als Speicherorgan. Er treibt und blüht vor dem Austrieb der Bäume, damit er noch genügend Sonnenlicht bekommt.“ Somit sei Bärlauch auch frühzeitig für Pollen und Nektar sammelnde Insekten interessant.

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