„Kollektiv die Joints angezündet“: So wurde die Cannabis-Legalisierung in Heilbronn gefeiert
Nicht nur in Berlin, auch in Heilbronn haben Menschen die Legalisierung von Cannabis am Montag zelebriert. In Zukunft sind weitere Events in Heilbronn rund um die Kiffer-Szene geplant.
Seit Ostermontag ist Kiffen deutschlandweit legal. Rund 1500 Menschen haben zum Start einer neuen Ära in der Drogenpolitik eine Pot-Party am Brandenburger Tor gefeiert. Nicht nur in Berlin, auch in Heilbronn kamen am Montag über 100 Menschen zusammen, erzählt Julian Steiner, der den Cannabis Social Club namens „TenTen“ in Heilbronn mitgegründet hat.
Heilbronn feiert Cannabis-Legalisierung: Darum wurden um 16:20 Uhr die ersten Joints angezündet
Die neu gegründete Agentur „TenTen Events“ habe die Veranstaltung organisiert. Social Clubs dürfen nämlich nicht Werbung für Cannabis machen oder in kommerzieller Weise um neue Mitglieder werben, erklärt Steiner. Vom Ambiente zeigt er sich begeistert: „Um 16.20 Uhr wurden kollektiv die Joints angezündet." Eine Karte zeigt, wo in Heilbronn Kiffen erlaubt ist, wie die „Heilbronner Stimme“ bereits berichtete.
Einschub der Redaktion: Die Uhrzeit ist eine Art universeller Überbegriff in der Kiffer-Szene. 420 – „four twenty" ausgesprochen – ist ein gebräuchliches Codewort für den Konsum von Cannabis. Der 20. April gilt das Hochfest der Kiffer-Szene. An diesem Tag finden weltweit Veranstaltungen rund um Cannabis statt.
„Der Ostermontag ist ein geschichtsträchtiger Tag für uns Konsumenten“, freut sich der 31-Jährige. Dementsprechend sei auch die Feier entspannt und schön gewesen. Teilweise sei es ein ungewohntes und komisches Gefühl gewesen, mit allen zusammen einen Joint zu rauchen. Vor der Legalisierung hätten Konsumenten Probleme mit der Verfolgungsbehörde gehabt oder sich allgemein Sorgen gemacht. „Jetzt sind die Menschen freier.“
Künftig sind Events in Heilbronn rund um Kiffer-Szene geplant
Dass es im Bundesrat so viele Gegenstimmen gab, kann Steiner nicht nachvollziehen. Der 31-Jährige kritisiert, dass Gegenargumente gebracht wurden, die mit der Drogenszene unter einen Hut geschert würden. „Das Beste, was wir jetzt machen können, ist abzuwarten.“ Bedenken würden sich dann ein Stück weit von allein auflösen, wenn jeder seine eigenen Erfahrungen mit Gras mache.
In Zukunft seien weitere Events in Heilbronn geplant, gibt Steiner einen Ausblick. Das nächste soll am 20. April stattfinden. Details für Interessierte sollen in den nächsten Tagen folgen.