Mietspiegel-Befragung startet: Warum Tausende Heilbronner bald Post erhalten
Er ist ein wichtiges Instrument für den Wohnungsmarkt: Der Heilbronner Mietspiegel wird nach zwei Jahren fortgeschrieben, Tausende Haushalte bekommen Post und werden befragt. Dabei gibt es für Teilnehmer eine wichtige Neuerung.

Zur Fortschreibung des Mietspiegels für die Stadt Heilbronn beginnt in den nächsten Tagen die Datenerhebung. Dazu erhalten demnächst 8000 Mieter- und Vermieterhaushalte in Heilbronn Post. Oberbürgermeister Harry Mergel sowie die Vorstände von Mieterbund Heilbronn-Franken, Alfred Huber, und vom Haus- und Grundeigentümerverein Heilbronn und Umgebung, Albrecht Berroth, haben ausgewählte Haushalte gemeinsam angeschriebenen, um für die Befragung zum Mietspiegel 2024 zu werben. Die Auswahl der Haushalte erfolgte durch eine Zufallsstichprobe aus dem Melderegister.
Erstmals sind die ausgewählten Mieter und Vermieter gesetzlich verpflichtet, Auskunft über ihr Mietverhältnis und die Merkmale ihrer Wohnung zu erteilen. Der neue Mietspiegel soll zum 1. August 2024 in Kraft treten.
Mietspiegel Heilbronn bildet ortsübliche Vergleichsmiete ab
Kommunen sind nicht verpflichtet, einen Mietspiegel aufzustellen. Wenn es ihn gibt, bildet er wie in Heilbronn die ortsübliche Vergleichsmiete für nach bestimmten Kriterien wie Größe, Lage oder Ausstattung eingeteilte Wohnungen ab. Bis zu den genannten Werten dürfen Vermieter die Mieten unter bestimmten Voraussetzungen anheben.
In Heilbronn gilt aber eine sogenannte Kappungsgrenze von 15 Prozent. Deutlicher dürfen Bestandsmieten binnen drei Jahren nicht angehoben werden. Bei Neuvermietungen dürfen die Mieten in der Regel nicht mehr als 20 Prozent über der Vergleichsmiete liegen.
Zuletzt hatte es eine Kontroverse um das Instrument gegeben, als der Gemeinderat die Werte im Sommer 2022 analog zu den Verbraucherpreisen um 9,5 Prozent anhob. Das bedeutete ausdrücklich nicht, dass die Mieten in diesem Umfang stiegen und OB Mergel wies darauf hin, dass Vermieter seiner Ansicht nach verantwortungsbewusst handelten. Trotzdem hatte unter anderem der Mieterbund den Schritt deutlich kritisiert.
Um der Marktentwicklung gerecht zu werden, muss ein qualifizierter Mietspiegel im Abstand von zwei Jahren neu aufgestellt werden. Der Mietspiegel Heilbronn wurde zuletzt im Sommer 2022 fortgeschrieben. Anhand von Mietspiegeln können Vermieter und Mieter prüfen, ob die Miethöhe verhältnismäßig ist.
Stadt: Für Mietspiegel ist keine Wohnungsbesichtigung nötig
Damit Mietspiegel den Wohnungsmarkt realistisch abbilden, wird die ortsübliche Vergleichsmiete (Nettokaltmiete) in Abhängigkeit von Baujahr, Größe, Ausstattung und Lage ermittelt. So sorgt der Mietspiegel auch für mehr Rechtssicherheit bei der Mietpreisfestlegung.
Die Befragung erfolgt über einen Online-Fragebogen, der auch auf Englisch, Türkisch, Rumänisch, Kroatisch und Polnisch ausgefüllt werden kann. Bei Bedarf kann ein Papierfragebogen mit portofreiem Rückumschlag zugesandt werden. Der Erhebungszeitraum beträgt insgesamt sechs Wochen: vom 26. Februar bis zum 5. April.
Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass eine Begehung der Wohnung oder ein Besuch durch Interviewer in keinem Fall stattfindet. Falls es hier zu missbräuchlichen Aktionen kommen sollte, indem zum Beispiel jemand an der Haustür um Auskunft fragt, bittet die Stadt Heilbronn um Mitteilung.



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