Bundesweite Warnstreik-Woche hat begonnen – Aktionen diese Woche in Heilbronn geplant
Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen wird bundesweit der Nahverkehr bestreikt. Auch Heilbronn soll wieder betroffen sein. Am 1. März finden zudem zahlreiche Demos gegen die Klimakrise statt.

Erst am vergangenen Freitag hatte ein Warnstreik in Heilbronn den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt extrem beeinträchtigt. Die Stadtbahnen waren gezwungen, die Innenstadt zu umfahren, die Stadtbusse stellten ihren regulären Betrieb ein. In dieser Woche nun ruft die Gewerkschaft Verdi erneut zu Arbeitsniederlegungen in ganz Deutschland auf. Zahlreiche Busverbindungen dürften deshalb ausfallen.
Den Anfang machten Busfahrer privater Unternehmen in Schleswig-Holstein am Montagmorgen. Ein Verdi-Sprecher schätzte die Ausfälle im Busverkehr am Montagmorgen auf etwa 85 Prozent. Lediglich der städtische Verkehr in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster ist nicht von dem Streik betroffen. Insgesamt wollen die Beschäftigten privater Busunternehmen fünf Tage streiken.
Verdi-Warnstreiks in Deutschland angekündigt – wo in Baden-Württemberg Arbeitsniederlegungen drohen
Im Saarland werden die kommunalen Verkehrsbetriebe in Saarbrücken, Saarlouis, Völklingen und Neunkirchen ganztägig bestreikt, in der Region Trier zwei Omnibusbetreiber. In Berlin erwarten die Verkehrsbetriebe am Montag bis zum Nachmittag Einschränkungen beim Verkehr mit Bussen, Trams und U-Bahnen. Grund ist hier ein Warnstreik von drei anderen Gewerkschaften.
Verdi hat in ganz Deutschland von Montag, 26. Februrar, bis Samstag, 2. März, Arbeitskämpfe geplant, regional an unterschiedlichen Tagen. In Baden-Württemberg sind laut „dpa“ von dem Tarifkonflikt generell sieben kommunale Nahverkehrsbetriebe betroffen: Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz.
Hauptstreiktag am Freitag – "Fridays For Future" plant Klima-Demos
Hauptstreiktag ist Freitag, der 1. März. Bayern ist als einziges Bundesland nicht betroffen. Parallel zu den Warnstreiks organisiert "Fridays For Future" (FFF) am 1. März zahlreiche Demonstrationen gegen die Klimakrise.
Verdi und FFF arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen, unter anderem in der Kampagne "Wir fahren zusammen". Auch beim Warnstreik Anfang Februar mischten sich an zahlreichen Streikposten junge Aktivistinnen und Aktivisten unter die Beschäftigten. Die Anfahrt zu den Klimademonstrationen dürfte vielerorts durch den Warnstreik deutlich schwieriger werden.
Bundesweite Warnstreiks – das fordert Verdi für Mitarbeiter im Nahverkehr
In den regional geführten Tarifrunden geht es um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert außer Einführung einer 35-Stunden-Woche die Begrenzung der Schichtlänge auf maximal zehn Stunden. Außerdem will die Gewerkschaft längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld erwirken.
Die Stadtbahnen werden gezwungen sein, die Innenstadt zu umfahren, und die Stadtbusse werden ihren regulären Betrieb einstellen. Pendler und Fahrgäste müssen sich auf längere Wartezeiten und mögliche Umwege einstellen. Die Folgen für die Fahrgäste sind damit dieselben wie beim Verdi-Warnstreik Anfang Februar.