Stimme+
Nach Entscheidung über Intendanz
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Wie Kulturschaffende aus Heilbronn auf die Wahl der neuen Theaterintendantin reagieren

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Am Donnerstag wurde Solvejg Bauer als neue Theaterintendantin ab der Spielzeit 2026/27 gewählt. Bei Kulturschaffenden in der Stadt überwiegt die Freude. Nach Diskussionen um die Entscheidungsfindung äußert sich auch Oberbürgermeister Harry Mergel in einem Statement. 

Das Heilbronner Stadttheater bekommt ab der Spielzeit 2026/27 eine neue Intendantin, die die Nachfolge von Axel Vornam antritt.
Das Heilbronner Stadttheater bekommt ab der Spielzeit 2026/27 eine neue Intendantin, die die Nachfolge von Axel Vornam antritt.  Foto: Archiv/Seidel

Die Entscheidung am Donnerstagnachmittag kam für einige durchaus überraschend: Solvejg Bauer wurde in nicht öffentlicher Sitzung vom Gemeinderat als neue Intendantin des Stadttheaters ab der Spielzeit 2026/27 gewählt. Die heute 48-Jährige setzte sich gegen Mitbewerber Andreas Frane durch und wird am Berliner Platz die Nachfolge von Axel Vornam übernehmen. Bei Kulturschaffenden in der Stadt überwiegt die Freude. 

„Der Gemeinderat hat am Ende autonom und demokratisch entschieden und auf sein eigenes Urteil vertraut. Wir sind uns sicher, dass das Theater Heilbronn unter der Leitung von Solvejg Bauer seine Wagenburg-Mentalität verlieren wird und auch ein neuer Leitungsstil am Haus Einzug erhält“, sagen Tobias Frühauf und Philipp Wolpert, Künstlerische Leiter auf dem Heilbronner Theaterschiff. Und weiter: „Frau Bauer steht für Nahbarkeit, Offenheit und Aufbruch. Wir freuen uns, dass sie die Wahl zur Intendanz für sich entscheiden konnte und auf den damit verbundenen künstlerischen Neustart.“


Mehr zum Thema

Stimme+
Meinung
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Erste Intendantin an Heilbronner Theater: Wahl ist keine Geschlechterfrage


Solvejg Bauer wird das Heilbronner Theater leiten: Offene Arme und mögliche neue Projekte

Der Heilbronner Künstler Peter Riek schlägt in eine ähnliche Kerbe: „Sensationell. Ein wirklicher Aufbruch in neue, vielversprechende Welten. Ich schätze ihr Engagement, ihre Lebendigkeit und Offenheit für neue Ideen.“ Literaturhausleiter Anton Knittel hat die Intendanten-Wahl über die Berichte in der Zeitung verfolgt, spricht davon, dass die neue Intendantin „mit offenen Armen“ bei den Kultur-Institutionen empfangen wird, verweist auf eine „gute Zusammenarbeit“ mit der aktuellen Theaterleitung und zeigt sich offen für kommende neue Kooperationen mit dem Stadttheater.

„Ich muss sagen, dass ich mich sehr freue“, sagt Katrin Kirsch, Intendantin beim WKO Heilbronn, und betont das Wort „sehr“. „Ich glaube, dass sie mit ihrer lebendigen Art und innovativen Ideen sehr gut zu Heilbronn passt.“ Es tue der Kulturszene grundsätzlich gut, wenn mehr Frauen in Führungspositionen kommen, so die WKO-Intendantin. „Gerade an Theatern ist es immer noch eine Seltenheit, dass Frauen an die Spitze gewählt werden“, sagt Kirsch, die die Zusammenarbeit zwischen Theater und WKO „gerne vertiefen“ möchte. „Solvejg Bauer hat eine hohe Affinität zu Musik und Musiktheater. Ich freue mich über mögliche, zukünftige Projekte“, so Kirsch. 

Der aktuelle Intendant des Stadttheaters, Axel Vornam, will sich am Freitag auf Stimme-Nachfrage nicht zu seiner Nachfolgerin äußern, wünscht Solvejg Bauer per Mail aber viel Erfolg. „Aber mir steht als Intendant des Theaters Heilbronn eine Kommentierung zur Wahl meiner Nachfolge nicht zu. Dafür bitte ich um Verständnis.“

Oberbürgermeister Mergel äußert sich zu Diskussionen

Im Vorfeld der Intendanten-Wahl hatte es Diskussionen um die Entscheidungsfindung gegeben. Oberbürgermeister Harry Mergel äußerte sich dazu am Freitag in einem schriftlichen Statement: „Meine Aufgabe als Vorsitzender der Findungskommission habe ich neutral wahrgenommen und sowohl Verwaltungsausschuss als auch Gemeinderat neutral informiert. Zu einer persönlichen Präferenz habe ich mich nie geäußert.“

Anderslautende Behauptungen seien Spekulationen, die jeder Grundlage entbehren, so der OB. Alle drei von der Findungskommission vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten seien in der Lage, das Theater Heilbronn in eine gute Zukunft zu führen.

 

Nach oben  Nach oben