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Kunden-Ärger über Trade Republik wächst: fehlender Support „völlig inakzeptabel“

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Die Beschwerden über Trade Republic schießen seit Jahresbeginn nach oben. Nun meldet sich die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mit heftiger Kritik zu Wort und stellt eine Forderung, die es in sich hat.


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Beim führenden deutschen Neobroker Trade Republic steigt offenbar die Wut der Kunden. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hätten sich die Beschwerden laut dem Verbraucherzentrale-Bundesverband (VZBV) von Januar bis September 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 133 Prozent erhöht. Diesen Trend bestätigt auf Stimme-Nachfrage auch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZBW). Sie fordert ein hartes Durchgreifen der BaFin.

Kunden-Ärger über Trade Republik wächst: Fehlender Support „völlig inakzeptabel“

Seit Jahresbeginn hätte die VZBW 124 Kunden-Beschwerden über Trade Republic erreicht, sagt Verbraucherschützer Niels Nauhauser gegenüber der Stimme. „Das ist gegenüber dem Vorjahr, in dem uns insgesamt 57 Fälle erreichten, eine deutliche Steigerung.“ 

In der Kritik steht aktuell der Kundenservice von Trade Republic, denn im Gegensatz zu klassischen Banken gibt es bei Problemen keine Telefon-Hotline. Kunden des Neobrokers können sich nur via E-Mail oder Chat melden und würden offenbar regelmäßig keine Antwort erhalten.

Verbraucherschützer Nauhauser macht klar: „Keine oder viel zu späte Rückmeldungen im Beschwerdefall sind völlig inakzeptabel.“ Jeder Kunde habe einen Vertrag mit Trade Republic und der Broker müsse gewährleisten, dass die darin genannten Leistungen von Seiten des Unternehmens erfüllt werden.

Trade Republic nennt Beschwerden „verhältnismäßig“ – Verbraucherschützer widerspricht

Wie das „Handelsblatt“ schreibt, berufe sich Trade Republic auf sein starkes Wachstum und würde betonen, dass „eine niedrige dreistellige Anzahl von Beschwerden bei Verbraucherschützern verhältnismäßig“ sei. Zitiert wird eine Sprecherin des Berliner FinTechs. Gleichzeitig habe das Unternehmen angekündigt, den Kundenservice auszubauen und noch stärker zu automatisieren.

Klage gegen Trade Republic

Es ist nicht das erste Mal, dass die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg harsche Kritik an Trade Republic übt. Im Februar 2025 hatte sie sogar Klage gegen Trade Republic eingereicht, weil sie das Zinsangebot und die Aussagen zur Einlagensicherung als irreführende Werbung erachtet. Am Dienstag, 18. November, werde die Klage vor dem Landgericht Berlin verhandelt, teilt Verbraucherschützer Nauhauser auf Stimme-Nachfrage mit.

Verbraucherschützer Nauhauser sieht das offenbar anders. „Die Zahl der Beschwerden, die Trade Republic betreffen, ist auffällig hoch“, teilt er der Stimme mit. „Zu anderen Brokern liegen uns weitaus weniger Fälle vor.“ Bei Smartbroker seien es zwei, bei Scalable fünf.

Kunden-Ärger über Trade Republic: Verbraucherschutz fordert Durchgreifen

Nauhauser wird deutlich: „Angesichts der Vielzahl der Beschwerden und der Breite der Beschwerdegründe fordern wir die BaFin auf zu prüfen, bei Trade Republic einen Sonderbeauftragten einzusetzen oder die Anzahl an Neukunden zu begrenzen, wie sie dies zuvor schon bei der N26 Bank umgesetzt hat.“

Mangelhafter Kundenservice bei Trade Republic: Das rät der Verbraucherschutz

Was können Trade-Republic-Kunden tun, wenn sie im Beschwerdefall niemanden erreichen? Verbraucherschützer Nauhauser rät Betroffenen vor allem, in einer solchen Situation alles genau zu dokumentieren.

„Unter Umständen kann dem Broker eine grob fahrlässige Pflichtverletzung unterstellt werden, was den Weg für Schadensansprüche ebnet“, erklärt er. „Außerdem sollten Betroffene den Vorfall unbedingt der zuständigen Finanzaufsicht BaFin melden.“

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