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Protest der Letzten Generation
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Klimaaktivisten am Stuttgarter Flughafen: So war die Versammlung aus Sicht der Polizei

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Statt Klebe-Protesten will die Letzte Generation auf "ungehorsame Versammlungen" setzen. Am Samstag, 16. März, gab es Aktionen in Karlsruhe, Freiburg und dem Stuttgarter Flughafen. So schätzt die Polizei die Aktion ein.

von unserer Redaktion und dpa
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" sind am Samstag am Flughafen in Stuttgart unterwegs.
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" sind am Samstag am Flughafen in Stuttgart unterwegs.

Die Klimaaktivisten der Letzten Generation haben ihre Taktik geändert. Am 11. März verkündeten sie, statt Klebe-Aktionen künftig "ungehorsame Versammlungen" abhalten wollen. Zur neuen Protestform äußert sich Mischa Bareuther, Sprecher der Organisation in Stuttgart, gegenüber der Heilbronner Stimme: "Bei den 'Ungehorsamen Versammlungen' als neuer Protestform steht die Störung nicht mehr im Mittelpunkt".

Am Samstag, 16. März, war es dann soweit: Am Flughafen Stuttgart trafen sich laut Polizei rund 50 Klimaaktivisten, um für mehr Klimaschutz zu protestieren. Auch einige Teilnehmer der Bewegung gegen Stuttgart 21 war vor Ort. Die Fluggäste ignorierten die Aktionen der Aktivisten zum größten Teil. „Wir wollen den Fluggästen hier auf gar keinen Fall den Urlaub verderben, wir addressieren hier den Flughafen“, erklärte der Koordinator der Gruppe Stuttgart Thaddäus Moffor. Alle Details gibt es in unseren Newsblog.

Friedliche Versammlung der Letzten Generation im Flughafen Stuttgart: Klimaaktivisten setzen auf neue Protestform

Laut Polizeibericht sei die Versammlung friedlich und ohne besondere Vorkommnisse abgelaufen. Die angemeldete Mahnwache habe gegen 11.30 Uhr begonnen und kurz nach 13 Uhr wieder beendet gewesen. Eine zweite, jedoch nicht angemeldete Versammlung fand sich ab 12 Uhr zusammen. Die rund hundert Teilnehmer seien von der Polizei an einen geeigneten Ort verwiesen worden. Da eine Anmeldung für diese Versammlung fehlte, wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das teilte die Polizei mit.


Drei Personen waren während der Versammlung auf das Dach eines Geschäfts geklettert. Zwei von ihnen blieben dort bis zum Ende der Versammlung, trotz mehrmaligen Aufforderungen der Polizei. Außerdem teilte einer der Männer mit, die Polizei löse die Versammlung auf. Dies weist die Polizei in ihrem Bericht zurück, es entsprach nicht der Realität. Von den zwei Männern wurden die Personalien aufgenommen.

Klimaaktivisten der Letzten Generation klettern auf Dach des Check-In-Schalters im Flughafen Stuttgart

Fünf Personen waren auf das nur bedingt tragfähige Dach eines Check-In-Schalters geklettert. Erst nachdem sie aus der Versammlung ausgeschlossen worden waren, folgten sie der mehrmaligen Aufforderung, das Dach zu verlassen. Den nach der Feststellung ihrer Personalien erteilten Platzverweisen kamen sie nach.

Auch in Karlsruhe und Freiburg waren Demonstranten unterwegs und blockierten einige Straßen. Mit der neuen Demonstrationsform soll die gesamte Gesellschaft erreicht werden, sagte Mario Hess von der Karlsruher Gruppe des Bündnisses Letzten Generation. "Unsere früheren Aktionen mit dem Kleben wurden ja sehr kritisch von Passanten gesehen." Den Protest am Samstag bezeichnete Hess als Erfolg. 150 Menschen beteiligten sich ihm zufolge in der Spitze in Karlsruhe daran. Die Polizei sprach dagegen von bis zu 50 Demonstranten. In Freiburg zählten die Beamten etwa 150 Teilnehmer.

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