Fernunterricht ab Klasse 8 in Hotspot-Regionen mit 300 Neuinfektionen
Die Landesregierung hat für Regionen mit extrem ausufernden Corona-Infektionszahlen neue Maßnahmen für Schulen beschlossen.
Spätestens vom kommenden Montag an sollen in Regionen mit mehr als 300 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen alle allgemein bildenden und beruflichen Schulen ab Klassenstufe 8 vollständig in den Fernunterricht übergehen, teilte das Kultusministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Ausgenommen seien lediglich diese Klassen:
-
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 der Hauptschule, Werkrealschule, Realschule und Gemeinschaftsschule, die im Schuljahr 202012021 die Abschlussprüfung ablegen,
-
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 der Hauptschule, Werkrealschule, Realschule und Gemeinschaftsschule, die im Schuljahr 202012021 die Abschlussprüfung ablegen,
-
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 in zieldifferenten inklusiven Bildungsangeboten, die sich auf ein nahtlos anschließendes Bildungsangebot vorbereiten,
-
Schülerinnen und Schüler der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren,
-
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 des allgemein bildenden Gymnasiums, des beruflichen Gymnasiums und der Gemeinschaftsschule,
-
Schülerinnen und Schüler der berufsvorbereitenden Bildungsgänge.
-
Abschluss- und Prüfungsklassen der beruflichen Schulen (Ausnahmen hiervon sind unter anderem einjährige Berufsfachschulen oder Berufskollegs).
Nach den jüngsten Infektionszahlen wäre Heilbronn mit einem Wert von 298,6 von den neuen Regeln noch nicht betroffen. Pforzheim (337,4) dagegen läge darüber. Die Maßnahmen sind Teil einer erweiterten „Hotspot“-Strategie zur Eindämmung des Coronavirus. Die Schulen seien am Dienstag über den neuen Erlass informiert worden.
Erlass des Kultusministeriums
Mehr Infos dazu unter https://km-bw.de
Mehr als ein Fünftel der Baden-Württemberger in Corona-Hotspots
Unterdessen wurde bekannt, dass mehr als 22 Prozent der Menschen im Südwesten wegen steigender Infektionszahlen in Corona-Hotspots leben. Als solche gelten Stadt- und Landkreise, wenn dort binnen einer Woche 200 oder mehr Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gemeldet werden. Betroffen davon sind nach Angaben des Landesgesundheitsamts (Stand Mittwoch, 16.00 Uhr) zwölf Kommunen. In ihnen lebten nach Angaben des Statistischen Landesamts zusammen knapp 2,5 Millionen der mehr als 11 Millionen Baden-Württemberger.
Die Landesregierung hat Kreise mit länger anhaltendem, hohem Infektionsgeschehen zu schärferen Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Pandemie verpflichtet.