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Baden-Württemberg verbietet Alkoholausschank im Freien

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Die baden-württembergische Landesregierung will den Alkoholausschank unter freiem Himmel insbesondere aufgrund des hohen Andrangs an Glühweinständen im Land verbieten.

von dpa und Thomas Zimmermann
Menschen stehen auf dem Schlossplatz an einem Gastronomiestand an, an dem auch Glühwein ausgeschenkt wird. Foto: dpa
Menschen stehen auf dem Schlossplatz an einem Gastronomiestand an, an dem auch Glühwein ausgeschenkt wird. Foto: dpa

Man werde ein flächendeckendes Alkoholverbot in die nächste Corona-Verordnung aufnehmen, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart an. Die Kommunen sollten das schon zum 3. Advent umsetzen.


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Lucha hatte bereits am Montag im Radioprogramm «SWR Aktuell» für ein solches Verbot geworben. «Wir haben jetzt gerade am Wochenende in den großen Innenstädten gesehen, dass im Prinzip die Weihnachtsmärkte über die Hintertür kommen, dass wir Riesenschlangen an Glühweinständen hatten», hatte der Minister gesagt. «Das kann und darf nicht sein.» Die Verkaufsstände seien Anziehungspunkte, und die Kunden hielten sich dort beispielsweise nicht mehr an Abstandsregeln.

Vom Verbot des Alkoholausschanks betroffen, wäre auch die Glühgin-Hütte zwischen Stadtgalerie und Galeria-Kaufhof in Heilbronn, die am vergangenen Wochenende gut besucht war. „Wenn man keine Ideen mehr hat, muss man sich eben weiter mit der Gastronomie beschäftigen“, kritisiert Thomas Aurich die Entscheidung der Landesregierung. Der Gastronom und Stadtverbandsvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands verweist auf die geringen Infektionszahlen, die gerade von der Gastronomie ausgingen. „Ich hätte von der Politik schon längst eine Entschuldigung gegenüber der Gastronomie erwartet. Aber weil man als Politiker keine Fehler eingestehen kann, wurstelt man eben so weiter“, betont er.

Weitere drastische Maßnahmen in Aussicht

Die Landesregierung stellte zudem am Dienstag eine erhebliche Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie in Aussicht. Man werde noch diese Woche für Regionen mit mehr als 300 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen drastische Maßnahmen beschließen müssen, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart.

Er hoffe, dass die Maßnahmen für die extremen Hotspots Anfang nächster Woche in Kraft treten könnten. Bislang sei nur Pforzheim davon betroffen. Auch ein harter Lockdown nach den Weihnachtsfeiertagen rücke näher. Das sei gut denkbar, sagte Kretschmann.


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