Nach Bluttat an Schule in Offenburg: Vater bekommt Auszeichnung für Zivilcourage
Die tödlichen Schüsse in einer Offenburger Schule sorgen im November bundesweit für Entsetzen. Ein Vater, der beherzt eingreift, wird als Held gefeiert – und bekommt nun eine Auszeichnung.

Zivilcourage in dramatischer Lage: Gut zwei Monate nach der tödlichen Attacke auf einen Mitschüler in Offenburg wird ein 47 Jahre alter Vater für sein mutiges Einschreiten ausgezeichnet. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) will am Sonntagvormittag Sabah Tamer Ayoub in der badischen Stadt die Rettungsmedaille verleihen.
Ayoub hielt bei dem Angriff in einer sonderpädagogischen Schule den 15-jährigen mutmaßlichen Todesschützen fest und verhinderte damit nach Einschätzung Strobls ein noch schlimmeres Blutbad. Der Fall löste überregional Trauer und Entsetzen aus.
Tödliche Schüsse an Offenburger Schule: Die Heldentat des Vaters
Der Vater zweier Schüler war zur Tatzeit am 9. November für ein Elterngespräch in die Waldbachschule gekommen. Im Treppenhaus traf er auf den Verdächtigen. "Ich wollte etwas tun, bevor er rausgeht", sagte Ayoub der "Deutschen Presse-Agentur" (dpa). Er habe ihn lautstark aufgefordert, die Waffe auf den Boden zu legen. Dann habe er den Jugendlichen überwältigt und etwa fünf Minuten auf dem Boden festhalten, bis die Polizei gekommen sei, beschrieb der aus dem Irak stammende Ayoub seinen riskanten Einsatz.
Menschen könnten in Notlagen Großes für die Gesellschaft leisten, sagte Strobl vor der Verleihung. Ayoub habe sein Leben eingesetzt. Die Rettungsmedaille des Landes wird nach Angaben des Innenministeriums nur wenige Male im Jahr verliehen. 2023 wurden fünf Menschen ausgezeichnet, im vorvergangenen Jahr waren es sechs gewesen.
Bluttat an Offenburger Schule: Das passierte im November
Der 15-jährige Tatverdächtige war nach früheren Angaben der Ermittler gezielt in den Klassenraum gegangen. Er habe in Anwesenheit der Mitschüler auf sein Opfer geschossen. Der Gleichaltrige starb kurz darauf an seinen schweren Verletzungen. In der Schule wurden 50 nicht abgefeuerte Patronen gefunden. Der deutsche Tatverdächtige kam wegen des Verdachts auf Totschlag in Untersuchungshaft. Die Tatwaffe, eine Beretta, stammte den Ermittlern zufolge aus dem häuslichen Umfeld.

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