Doppelgängerin-Mord an Eppingerin: Gericht weist Antrag der Verteidigung zurück
Der Gerichtsprozess zum "Doppelgängerin-Mord" in Ingolstadt soll verschoben werden, wenn es nach der Verteidigung geht. Das Gericht weist den Antrag zurück, der Prozess wird fortgesetzt.

In Ingolstadt läuft seit dem 16. Januar der Prozess um den "Doppelgängerin-Mord" an einer Eppingerin. "Stimme.de" berichtet im Newsblog über die Entwicklungen im Prozess. Am Montag, 22. Januar, soll zunächst entschieden werden, ob das Verfahren planmäßig fortgesetzt werden kann. Die Verteidiger der angeklagten 24-Jährigen haben eine Aussetzung beantragt, weil sie einen Verstoß gegen den Grundsatz eines fairen Verfahrens sehen.
Um kurz nach zehn Uhr fiel dann die Entscheidung: Das Hauptverfahren im sogenannten Doppelgängerin-Prozess am Landgericht Ingolstadt wird heute fortgesetzt. Ein entsprechender Antrag der Verteidigung der Angeklagten Schahraban K. auf Aussetzung des Verfahrens wurde vom Gericht zurückgewiesen.
Doppelgängerinnen-Mord an Frau aus Eppingen:
Die angeklagte Ingolstädterin soll in einem sozialen Netzwerk gezielt nach Doppelgängerinnen gesucht haben, um eine davon zu töten und so den eigenen Tod zu inszenieren. Seit Dienstag, 16. Januar, muss sich die Frau mit einem mutmaßlichen Komplizen wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Landgericht Ingolstadt verantworten.
Die angeklagte Deutsch-Irakerin sowie der 25-jährige Kosovare sollen eine 23-Jährige aus Eppingen in Baden-Württemberg mit 56 Messerstichen umgebracht haben, weil diese der Angeklagten ähnlich sah. Die Leiche sollen die Angeklagten im Auto der 24-Jährigen in Ingolstadt abgestellt haben, damit die Tote entdeckt und die Ingolstädterin für tot erklärt wird. Doch schon am nächsten Tag wurde das vermeintliche Opfer als Tatverdächtige festgenommen, ebenso der mitbeschuldigte Mann.
Verteidiger verlangen Prozess-Verschiebung
Die vier Verteidiger der 24-Jährigen haben bemängelt, dass die Staatsanwaltschaft bis unmittelbar vor Beginn des Prozesses in großem Stil zusätzliche Akten zu dem Verfahren vorgelegt habe. Daher hätten sich die Anwälte sowie die Angeklagte nicht angemessen auf das Verfahren vorbereiten können. Sie verlangten eine Verschiebung des Prozesses, um die Unterlagen durcharbeiten zu können. Bislang sind bis Mai insgesamt 28 Verhandlungstage geplant.
Stimme.de