Stimme+
Warnstreik
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Bahnstreik beendet – mit Störungen muss weiter gerechnet werden

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Nach dem 20-Stunden-Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokführer fährt der Schienenverkehr in Deutschland wieder. Nun soll es erneut zu Tarifverhandlungen kommen.

von dpa und unserer Redaktion

20 Stunden dauerte der Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), der am Donnerstagmorgen begonnen hatte. Jetzt rollt der Schienenverkehr wieder annähernd normal weiter. Seit den frühen Morgenstunden gibt es nahezu keine Einschränkungen mehr, teilte die Bahn mit. Mit einzelnen Störungen ist aber auch am Freitag voraussichtlich noch zu rechnen. In der kommenden Woche soll es zudem neue Tarifverhandlungen geben, die Bahn zeigt sich gesprächsbereit.

"Die Züge im Fern- und Regionalverkehr fahren seit Betriebsbeginn am frühen Morgen wieder nahezu überall nach dem regulären Fahrplan", teilte die Bahn mit. Der Warnstreik wurde am Donnerstagabend um 18.00 Uhr beendet. Anschließend dauerte es einige Stunden, bis der Bahnbetrieb wieder vollständig anlief. Meldungen über Zugausfälle und Verspätungen wurden auch am späten Abend und bis in die Nacht auf Freitag gemeldet.


20 Stunden langer Warnstreik: Auswirkungen auf Güterverkehr länger spürbar

Im Güterverkehr dürften die Auswirkungen des Arbeitskampfes hingegen noch etwas länger zu spüren sein. Es könne mehrere Tage dauern, bis der entstandene Stau Hunderter Güterzüge wieder abgebaut sei, hatte die Bahn schon vor dem Ende des Warnstreiks mitgeteilt. Das Resümee nach dem Warnstreik fällt positiv aus: Der Notfahrplan habe verlässlich funktioniert. Im Regional- und S-Bahnverkehr hätten teilweise sogar mehr Fahrten angeboten werden können als ursprünglich geplant. 

Mit dem 20-Stunden-Warnstreik hat die GDL früh in den laufenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn versucht, den Druck zu erhöhen.  Die Gewerkschaft fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Woche sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Als Knackpunkt gilt aber die Forderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das als unerfüllbar ab. Viele Fahrgäste in Heilbronn zeigten Verständnis für den Warnstreik und die damit verbundenen Zugausfälle und Verspätungen.

Die erste Verhandlungsrunde ging vergangene Woche ohne inhaltliche Annäherung zu Ende. Das nächste Treffen war für diesen Donnerstag und Freitag geplant. Die Bahn hatte das Gespräch nach der Warnstreikankündigung der GDL aber abgesagt. Die nächste Runde ist für Ende kommender Woche in Berlin angesetzt. Ob es dazu kommt, war zunächst unklar.

Nach oben  Nach oben