„Angriff kam aus dem völligen Nichts“: Opfer sagt nach Messerattacke in Mannheim aus
Bei dem Messerangriff im Mai 2024 wird der Polizist Rouven Laur getötet. Das Ziel der Attacke soll laut des Angeklagten der Islamkritiker Michael Stürzenberger gewesen sein. Dieser sagt am Dienstag aus.

Sechs Menschen werden bei einem Messer-Angriff mitten in Mannheim im Mai 2024 verletzt. Der Polizist Rouven Laur überlebt den Angriff nicht. Seit Februar läuft der Prozess gegen den Angeklagten 26-Jährigen. Unter den Verletzten ist Michael Stürzenberger von der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE). Am Dienstag, 1. April, sagt der angegriffene Islamkritiker vor Gericht aus.
Nach Messer-Angriff in Mannheim: Islamkritiker Stürzenberger sagt aus
Der 60-Jährige war laut dem Angeklagten Sulaiman A. das Ziel des Angriffs und wurde durch mehrere Stiche schwer verletzt. Stürzenberger ist auf dem Mannheimer Marktplatz nach eigenen Angaben von dem Angriff überrascht worden. Er habe gerade einen Stand aufgebaut und Plakate geordnet, sagte Michael Stürzenberger vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. „Dann kam dieser Angriff aus dem völligen Nichts. Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel“, sagte Stürzenberger.
Im ersten Moment habe er gar nicht bemerkt, dass ein Messer im Spiel gewesen sei, sagte der 60-Jährige. Er habe zunächst nur einen Kontakt gespürt und sei dann gemeinsam mit dem Angreifer hingefallen. Als der Angeklagte dann aufgestanden sei, habe er das Messer gesehen. „Das war der Moment, wo ich realisiert habe: Jetzt wird es gefährlich“, sagte Stürzenberger.
Islamkritiker zieht sich nach Messer-Angriff in Mannheim von Kundgebungen zurück
Der Angriff in Mannheim habe vieles verändert, sagte Stürzenberger vor Gericht. Er habe es nie für möglich gehalten, dass so etwas passieren könne. „Wenn man als Aufklärer dann in das Visier von Terrorbereiten kommt, dann ist eine Ebene erreicht, wo man sich gut überlegen muss, wie es weitergeht.“ Nach dem Angriff habe er sich deswegen von Kundgebungen der BPE zurückgezogen und beobachte die Aktivitäten jüngerer Mitglieder.
Verfassungsschutz beobachtet Michael Stürzenberger – „islamfeindliche Bestrebungen“
Der bayerische Verfassungsschutz beobachtet nach Angabe eines Sprechers Stürzenberger, der in München lebt, sowie den bayerischen BPE-Landesverband. In seinem Bericht für das Jahr 2022 schreibt die Behörde über Stürzenberger und den bayerischen Landesverband der BPE, es lägen „tatsächliche Anhaltspunkte“ dafür vor, dass diese „verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Bestrebungen“ verfolgten, „die auf eine Abschaffung der Religionsfreiheit für Muslime gerichtet sind“.
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