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Regionaler Schienenverkehr
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Deutsche Bahn kauft SWEG-Tochter und ist zurück auf der Frankenbahn

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Sechs Jahre, nachdem sie sich wegen eines Formfehlers selbst aus dem Spiel genommen hat, ist die Deutsche Bahn zurück auf der zentralen Bahnlinie zwischen Stuttgart und Heilbronn.

Zug der SWEG im Hauptbahnhof Heilbronn: Die Züge werden bald das DB-Logo tragen, sonst ändert sich für Fahrgäste nichts.
Zug der SWEG im Hauptbahnhof Heilbronn: Die Züge werden bald das DB-Logo tragen, sonst ändert sich für Fahrgäste nichts.  Foto: Bihr, Lina

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Die Deutsche Bahn ist zurück auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart und Heilbronn. Das hat das Landesverkehrsministerium am Mittwoch mitgeteilt und damit einen vorläufigen Schlusspunkt unter ein jahrelanges Hin und Her auf der zentralen Bahnlinie in der Region gesetzt. Demnach hat die DB Regio sich bei der Ausschreibung durchgesetzt und übernimmt Teile des Regionalverkehrs im Neckartal und auf der Südbahn. Das Bundeskartellamt muss noch seine Zustimmung geben. 

Die Besonderheit: Die DB Regio übernimmt nicht nur den Betrieb, dazu gehören unter anderem die Metropolexpress-Züge von Tübingen über Stuttgart und Heilbronn nach Osterburken, sondern die Konzerntochter kauft auch das Unternehmen SWEG Bahn Stuttgart (SBS). Die Tochter der landeseigenen SWEG war eigens gegründet worden, um auf der Frankenbahn eine Lücke zu stopfen. 

Frankenbahn: SWEG war nach Abellio-Insolvenz eingesprungen

Der Platzhirsch DB war bei einer Ausschreibung wegen eines Formfehlers leer ausgegangen, in der Folge übernahmen die privaten Konkurrenten Go-Ahead und Abellio auf der wichtigen Strecke zwischen Stuttgart, Heilbronn und Würzburg. Go-Ahead heißt mittlerweile Arverio, gehört der Österreichischen Bundesbahn und fährt weiter Regionalexpresszüge auf der Strecke.

Abellio schlitterte in die Insolvenz, die SWEG übernahm im Zuge einer sogenannten Notvergabe. Diese war immer befristet, wurde aber mehrmals verlängert – begleitet von Kritik einiger Landespolitiker, vor allem der FDP, weil diese Art der Notvergabe für das Land besonders teuer ist. Nun ist also mit der DB Regio der alte Betreiber, der vor 2019 am Start war, auch der neue und betreibt den Verkehr auf der Frankenbahn neben Arverio. 

Schon bisher war es für die Fahrgäste nicht von Belang, unter welchem Firmenlabel die Züge fuhren. So dürfte sich für die Kunden auch jetzt wenig ändern, wenn die DB am 1. August 2025 die bisher von der SWEG angebotenen Leistungen übernimmt. „So konnten wir sicherstellen, dass die Züge weiterhin stabil für die Fahrgäste fahren“, zeigte sich Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) zufrieden mit dem Deal, der für die Mitarbeiter keine negativen Folgen haben soll. Sie werden ihren Job behalten, heißt es in der Mitteilung. 

Mammutprojekt: Umstellung auf digitale Signale bei Stuttgart 21

Die gelben Züge vom Typ Talent 3 ändern sich ebenfalls nicht, sie bekommen nur einmal mehr neue Aufkleber: Nach Abellio und SWEG wird nun bald DB auf den Wagen prangen. Die Fahrzeuge gehören dem Land, die waren an die Betreiber verpachtet und stehen auch der DB Regio zur Verfügung. 

Das Land will weitere Züge zur Verfügung stellen und damit ermöglichen, dass ein Mammutprojekt möglichst reibungslos und mit Reserven über die Bühne geht: Die Züge werden auf das digitale Signalsystem European Train Control System (ETCS) umgestellt, dass engere Zugfolgen und einen stabilisieren Betrieb ermöglichen soll. ETCS ist ein zentraler Bestandteil des Projekts Stuttgart 21, der komplette Bahnknoten um die Landeshauptstadt wird digitalisiert.

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