Bahnverkehr zwischen Heilbronn und Stuttgart massiv gestört: Verkehrsminister übt scharfe Kritik
Bahnreisende zwischen Heilbronn und Stuttgart müssen sich vom 22. Februar bis zum 2. März auf große Beeinträchtigungen einstellen. Verkehrsminister Winfried Hermann platzt der Kragen: „Das geht so nicht weiter.“
Schlechte Nachrichten für Pendler Richtung Landeshauptstadt. Wegen Bauarbeiten in Zuffenhausen ist der Regionalverkehr rund um Stuttgart in der kommenden Woche aus dem Takt. Das betrifft auch die Verbindungen von und nach Heilbronn. Bauherrin ist die Deutsche Bahn mit ihrer Tochter DB-Infrago, betroffen sind auch andere Eisenbahnunternehmen wie SWEG und Arverio mit ihren Regionalzügen. Erst kürzlich hatte ein Streik bei den Busunternehmen für massive Einschränkungen bei Pendlern gesorgt. Ab der nächsten Woche brauchen viele von ihnen dann erneut starke Nerven.
Einschränkungen beim Bahnverkehr aus Heilbronn: Nadelöhr zwischen Bietigheim und Stuttgart
Die meisten Verbindungen der Linien RE 8 sowie MEX 12, werden vom Samstag, dem 22. Februar, bis in die Nacht auf Montag, den 3. März, in Bietigheim gekappt. Für die Reisenden bedeutet das, dass sie in Bietigheim auf die S-Bahn oder den RE1 umsteigen müssen, die weiter zum Stuttgarter Hauptbahnhof fahren. Die Fahrt dauert länger als üblich. Zwischen Hauptbahnhof und Bietigheim gibt es außerdem alle 30 Minuten einen Ersatzverkehr mit Bussen. Erst im Juni gab es ein mieses Zeugnis für das Bahnnetz zwischen Heilbronn und Stuttgart.

Der MEX 18 zwischen Tübingen und Heilbronn wird auf dem Abschnitt Esslingen-Ludwigsburg umgeleitet und hält in dieser Zeit weder am Stuttgarter Hauptbahnhof noch in Bad Cannstatt, dafür zusätzlich in Kornwestheim. Dieselben Störungen sind für die Wochenenden vom 08. und 09., 15. und 16. sowie dem 22. und 23. März angekündigt.
Verkehrsminister mit scharfer Kritik: „„Wer so plant, sorgt dafür, dass niemand mehr den Zug nimmt“
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat die Bahn scharf kritisiert: „Wer so plant, sorgt dafür, dass am Ende niemand mehr den Zug nimmt.“ Die Deutsche Bahn habe über die Baustellen viel zu spät informiert. Das Land sei erst Ende Januar ins Bild gesetzt worden, laut Ministerium hätte das im September passieren müssen.
Erneute Beeinträchtigungen zwischen Heilbronn und Stuttgart nur Tage vorher angekündigt
Die zusätzlichen Beeinträchtigungen an den drei Wochenenden seien noch kurzfristiger. Nach Informationen der Heilbronner Stimme gab es erst vergangene Woche ein Spitzengespräch zwischen Land und Bahn, bei dem von den zusätzlichen Arbeiten keine Rede gewesen sein soll.
Weiteres Problem: Laut Ministerium fährt der RE1, der als einziger Regionalzug weiter regelmäßig zwischen Stuttgart und Bietigheim verkehrt, anders, als dies in elektronischen Fahrplänen hinterlegt ist. So fahre er in Stuttgart sechs Minuten früher ab, in den Zügen gebe es entsprechende Durchsagen. „Wer auf dem Handy nach seiner Verbindung schaut, kann nach heutigem Stand nicht sicher sein, ob die Daten aktuell sind“, kritisiert Minister Hermann.