Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg: Land bezahlt 500 Nest-Beseitigungen
Über 2000 Nester der Asiatischen Hornisse sind gemeldet worden, für die Beseitigung von 500 Nestern gibt es jetzt in Baden-Württemberg eine Finanzspritze. Warum die Art dringend bekämpft werden muss.
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) unterstützt die Entfernung von 500 Nestern der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg mit je 200 Euro. Dafür stellt die Landesregierung 100.000 Euro bereit, die bis 10. Dezember abgerufen sein müssen. Auch im Landkreis Hohenlohe wurde bereits eines der Nester gemeldet.
Die eingewanderte Insektenart stellt eine schnell wachsende Gefahr für die heimische Insektenwelt, einschließlich der Bienen, dar, weshalb mögliche Nester gerade jetzt im Herbst schnell gemeldet werden müssen.
Asiatische Hornisse als Bedrohung: Foto von Einzeltieren oder Nestern einschicken
Das Ministerium bittet, Einzeltiere oder Nester über die Meldeplattform Asiatische Hornisse mit Foto zu melden. Die Landesanstalt für Bienenkunde koordiniert das Management. Nach Eingang der Meldung, die ein aussagekräftiges Foto enthalten muss, schickt die Landesanstalt eine Rückmeldung.
Handelt es sich um die Asiatische Hornisse, erhält der Melder eine Liste der aktuell ausgebildeten Nest-Entferner sowie Schädlingsbekämpfer, die kontaktiert werden können.
Warum Nester der Asiatische Hornisse jetzt gemeldet werden müssen
Auch die Landesanstalt für Bienenkunde an der Uni Hohenstein appelliert an alle Grundstückseigentümer, Nester der Asiatischen Hornisse (vespa velutina) zu melden und entfernen zu lassen. Nach dem Fall des Herbstlaubs sind die tropfenförmigen Nester, die Umfänge von bis zu 60 Zentimeter erreichen können, und oft hoch in den Baumkronen hängen, gut zu erkennen.
Die invasive Art, die unter anderem für Honigbienen eine tödliche Gefahr darstellt, hat sich in diesem Jahr erneut in Baden-Württemberg ausgebreitet. Auch in der Region Heilbronn sowie im Hohenlohekreis gibt es Nachweise.
Für die Entfernung der Nester kommt aber nicht mehr automatisch der Staat auf. Die Spezies ist nämlich nicht mehr als frisch eingewandert klassifiziert, sondern als inzwischen weit verbreitet. Somit ist der Staat nicht mehr verpflichtet, Nester auf eigene Rechnung entfernen zu lassen. Der Ball liegt jetzt im Spielfeld der Grundstückseigentümer.
So rasant vermehrt sich die eingewanderte Spezies, die für Bienen tödlich ist
Die Herabstufung steht im Widerspruch zu den Schäden, die Imkerei und Obstbau in den kommenden Jahren drohen. In diesem Jahr sind bereits 2135 Nester und 6000 Einzeltiere gemeldet worden. Im gesamten Jahr davor waren es 1470 Nester und 3300 Einzeltiere.
Laut Dr. Carolin Rein von der Uni Hohenstein, Velutina-Koordinatorin in der Landesanstalt für Bienenkunde, beträgt die Reproduktionsrate im Durchschnitt eins zu zehn: „Das heißt: Aus einem Volk entstehen zehn neue Völker.“ Für die Bienenpopulation ist ein solches Wachstum womöglich existenzbedrohend.

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