Castor-Schiff ist in Obrigheim angekommen
Am Montagmorgen ist das noch leere Schiff auf dem Neckar gestartet, das wahrscheinlich am Mittwoch hochradioaktive Brennstäbe nach Neckarwestheim transportieren soll. Der Protest formiert sich bereits. Inzwischen ist das Schiff zum Beladen in Obrigheim angekommen.
Rund ein Dutzend Anti-Atomkraft-Aktivisten hat sich am Montagmittag beim Gundelsheimer Campingplatz versammelt, um gegen den Transport von radioaktivem Atommüll aus dem Kernkraftwerk Obrigheim nach Neckarwestheim zu demonstrieren. An einem Infostand verteilen sie Flugblätter - außerdem wollen sie ihren Protest von der Brücke über den Neckar aus zum Ausdruck bringen.
Ob das gelingt, ist aber zunächst unklar, da die Polizei die Brücke frei halten will, meint der Sprecher des Aktionsbündnisses "Neckar castorfrei", Herbert Würth. Aus Sicht des Bündnisses müsse statt des Transports über den Fluss vor Ort in Obrigheim ein neues Zwischenlager gebaut werden.
Man habe nicht mit mehr Demonstranten gerechnet, sagt ein Polizeisprecher vor Ort. "Das Interesse hat sich schon bei vergangenen Demonstrationen in Grenzen gehalten." Die Polizei ist auf beiden Neckarufern präsent, Straßensperrungen seien keine geplant. "Ob die Brücke gesperrt wird, hängt von der Situation ab."
Polizei und Hubschrauber bewachen Castor-Schiff
Das Schiff, mit dem wahrscheinlich am Mittwoch radioaktiver Atommüll vom Atomkraftwerk Obrigheim zum Kernkraftwerk nach Neckarwestheim gefahren wird, hat den 50 Kilometer langen Weg nach Obrigheim geschafft. "Auf dem Schubverband befinden sich keine Castoren. Er besteht aus einem Schubleichter und einem Schubboot", schreibt die EnBW in einer Mitteilung.
Genaue Termine dürfe man nicht bekanntgeben, heißt es dort. Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm. Hubschrauber sind den ganzen Tag im Einsatz.