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China-Marke Nio hat angeblich Interesse am Audi-Werk in Brüssel

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Das Audi-Werk in Brüssel steht seit langem auf der Kippe. Innerhalb des VW-Konzerns gibt es keine Lösung. Nun hat wohl die chinesische Marke Nio Interesse angemeldet.


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Nach einer wochenlangen Schließung sind rund 80 Prozent der Beschäftigten im Audi-Werk Brüssel am Dienstagmorgen (17. September) wieder zur Arbeit erschienen. Die Wiederaufnahme der Produktion des schwächelnden E-Autos Q8 E-Tron soll nun schrittweise erfolgen.

Am Dienstag hat der Unternehmensrat bekanntgegeben, dass mehr als 20 Alternativen für die Fortführung der VW-Fabrik in Brüssel diskutiert worden sind. Nach Angaben des Autobauers gibt es aber "derzeit innerhalb des VW-Konzerns keine wirtschaftliche Lösung". Bleibt also nur noch ein Investor, um das Werk und die knapp 3000 Arbeitsplätze zu erhalten.

Audi-Werk in Brüssel: Nio will konkretes Angebot abgeben

Laut Berichten hat der chinesische Hersteller Nio ein Auge auf das vor dem Aus stehende Audi-Werk in Brüssel geworfen. Das berichten die Wirtschaftsmedien „De Tijd“ und „L'Echo“. Demnach will das Unternehmen der VW-Gruppe offenbar am kommenden Montag ein konkretes Angebot unterbreiten. Nio verzeichnet seit einigen Jahren ein stabiles Wachstum.

Im vergangenen Jahr haben die Chinesen rund 160.000 Fahrzeuge verkauft. 2022 waren es noch rund 122.500, 2019 wurden gerade einmal 32.000 Autos verkauft. Bis Sommer 2021 waren Fahrzeuge der Marke nur in China erhältlich, nun expandiert das Unternehmen auch in andere Märkte, insbesondere Europa hat Nio im Fokus.

Interesse am Brüsseler VW-Werk, um Strafzöllen aus dem Weg zu gehen?

Nio ist ein chinesischer Autohersteller, der sich auf die Produktion von Elektroautos spezialisiert hat. Derzeit ist das Unternehmen auf der Suche nach einer Produktionsanlage in Europa, da die EU-Einfuhrzölle auf chinesische Elektroautos den Export seiner Fahrzeuge nach Europa weniger attraktiv macht. Bei Produktion in Europa würden die Zölle jedoch entfallen. Seite Ende 2022 verkauft Nio auch Fahrzeuge in Deutschland.

„Wir haben eine Vielzahl an Optionen für den Standort intensiv geprüft, haben mehr als 20 alternative Geschäftsmodelle analysiert und sie mit den Sozialpartnern im Rahmen des Informations- und Konsultationsprozesses transparent erörtert. Leider stellte sich bisher keines als wirtschaftlich und nachhaltig heraus", sagt Audis Produktionsvorstand Gerd Walker im Gespräch mit der Heilbronner Stimme.

Auf Wunsch der Gewerkschaften wird es nach Informationen unserer Redaktion ab 1. Oktober Gespräche über einen Sozialplan geben. Findet sich kein Investor für das Werk in Brüssel, stehen rund 3000 Jobs auf dem Spiel. Zum Hintergrund: Die Beschäftigungssicherung bei Audi, die noch bis Ende 2029 läuft, gilt nur für die deutschen Standorte des Autobauers. Nun bleibt abzuwarten, ob Nio tatsächlich ein Angebot macht. Das Unternehmen äußert sich bisher nicht zu den Gerüchten.

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Kommentare

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Alexander Förster am 19.09.2024 21:01 Uhr

Dass Brüssel über kein Presswerk verfügt wird im Artikel leider nicht erwähnt! Ohne ein solches und dies müsste zudem in einem Verbund stehen (bei Ausfall) wäre es nahezu unmöglich dort chinesische Fahrzeuge zu produzieren! Die Übernahme des Werkes wäre sehr positiv, aber wer bezahlt das Presswerk?? Dafür kommt wohl dann wieder einmal der Steuerzahler in Betracht! Es gilt ja Arbeitsplätze zu retten!

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