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Würth-Konzern meldet leichtes Umsatzplus und kündigt Personalaufbau an

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Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2024 steigert der Würth-Konzern seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2025 leicht. Ein Frühindikator lässt die Verantwortlichen hoffen, dass es in der gesamten Gruppe spürbar bergauf geht. 


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Von Euphorie ist die Würth-Gruppe noch ein gutes Stück entfernt. Aber die Zeichen verdichten sich, dass es nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2024 langsam wieder bergauf gehen könnte. Bei der Vorstellung der Zahlen für das erste Halbjahr 2025 sprach Robert Friedmann von einer angedeuteten Rückkehr in den Wachstumsmodus. „Es gibt Anzeichen, die uns Hoffnung machen“, sagt der Sprecher der Konzernführung im Gespräch mit der Heilbronner Stimme

Künzelsauer Würth-Gruppe steigert Umsatz um 2,2 Prozent

Nach vorläufigen Zahlen hat die Gruppe den Umsatz im ersten Halbjahr 2025 um 2,2 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro gesteigert, währungsbereinigt entspricht das einem Plus von 2,7 Prozent. Das Betriebsergebnis liegt mit 475 Millionen Euro dagegen um 9,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau, als das Ergebnis bei 525 Millionen Euro lag. „Wir kämpfen um das Vorjahresergebnis, sehen aber die Chance, die knapp zehn Prozent auch aufzuholen“, erklärt Ralf Schaich, in der Konzernführung der Hohenloher verantwortlich für den Bereich Finanzen.

Durch Fluktuation bedingt ist die Zahl der Mitarbeiter der Würth-Gruppe zuletzt gesunken, inzwischen baut der Konzern aber wieder Bestände auf.
Durch Fluktuation bedingt ist die Zahl der Mitarbeiter der Würth-Gruppe zuletzt gesunken, inzwischen baut der Konzern aber wieder Bestände auf.  Foto: Würth

Hoffnung macht den Verantwortlichen einmal mehr die Entwicklung der eiSos-Gruppe. Einer der größten europäischen Hersteller von passiven elektronischen und elektromechanischen Bauelementen verzeichnete in den zurückliegenden Monaten eine Steigerung beim Umsatz, vor allem aber beim Auftragseingang. Lag das Wachstum im ersten Quartal in diesem Bereich schon bei 18 Prozent, zog das Geschäft im zweiten Quartal noch einmal an. „Im April waren es 26 Prozent, im Mai 29 und im Juni sogar 35 Prozent Wachstum im Auftragseingang“, so Friedmann. Im Schnitt gut 30 Prozent. Warum das ein gutes Zeichen ist: „In der Vergangenheit war es immer so, dass die Entwicklung der eiSos-Gruppe ein Vorläufer war für die Entwicklung im Rest des Unternehmens.“

Künzelsauer Würth-Konzern baut langsam wieder an Belegschaft auf

Auch die Entscheidungen der neuen Bundesregierung ordnet der Sprecher der Konzernführung als stimulierend für die Konjunktur ein. „Die merken wir heute noch nicht, aber die merken wir hoffentlich bald“, sagt Friedmann. Nachdem im Baugewerbe zuletzt ein dickes Minus stand, rechne die Branche wieder mit einem Plus von bis zu 3,8 Prozent. „Das verleitet uns zu der Annahme, dass es richtig war, am Mitarbeiterstamm maßgeblich festzuhalten.“

Zwar arbeiten in der Gruppe im Vergleich zum Vorjahr aktuell etwa 1100 Mitarbeiter weniger, derzeit noch 87.198 Menschen. Der Rückgang sei aber größtenteils bedingt durch natürliche Fluktuation und den Umstand, dass der Konzern in einigen Bereichen die frei gewordenen Stellen nicht nachbesetzt hatte. „Wir bauen die Bestände aber gerade wieder leicht auf, um gewappnet zu sein für den Aufschwung“, sagt Friedmann.

Das elektronische Geschäft der Würth-Gruppe wächst überproportional

Entsprechend der Unternehmensstrategie, die Digitalisierung in der Gruppe weiter voranzutreiben, seien jedoch auch mehr als 320 Mitarbeiter im Bereich IT eingestellt worden. Investitionen, die aus Sicht von Friedmann alle richtig sind. Der Bereich E-Business mache inzwischen ein Viertel des Gesamtumsatzes aus. „Das elektronische Geschäft wächst überproportional. Das ermutigt uns auch, in dem Bereich konjunkturunabhängig weiter zu investieren“, so Friedmann. „Ein Stückweit belasten diese Investitionen das Ergebnis, künftig gehen wir aber davon aus, dass sich das auszahlen wird“, ergänzt Ralf Schaich.

Zum Umsatzwachstum im ersten Halbjahr haben in erster Linie die ausländischen Gesellschaften beigetragen, die leicht zugelegt haben. In Asien und Südamerika legte die Gruppe deutlich zweistellige Wachstumsraten hin – „wir sind da absolut betrachtet nur zu klein, als dass es sich signifikant auf die Gruppe auswirkt“, so Schaich. Während auch die Märkte in Skandinavien noch im Plus sind, bremsen Deutschland und Westeuropa, wo der Konzern rund 40 Prozent seines Umsatzes macht, das Wachstum aus.

Das Tal, so die Hoffnung, ist größtenteils durchschritten. Was das Inland angeht, stellt sich die Frage, wann aus dem Konjunkturpaket Aufträge für die Würth-Kunden und damit die Gruppe selber werden. International spiele die Zollthematik eine große Rolle. „Wenn sich da eine Lösung abzeichnet, dann hilft es der Industrie, den Exporten und unseren Kunden“, sagt Ralf Schaich. Dann dürfte auch die Euphorie zumindest näher rücken.

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