Bretzfelder Wolpert-Gruppe übernimmt zwei insolvente Firmen aus Schwäbisch Hall

Kurz vor Weihnachten gibt es für 63 Beschäftigte der insolventen Schwäbisch Haller RKS-Gruppe eine gute Nachricht: Der Bretzfelder Werkzeugbauer und Autozulieferer Wolpert übernimmt sie im Zuge der Übernahme der Firmen SBM und Erhard Hedrich. Das teilten eine Sprecherin des Unternehmens sowie die Insolvenzverwalter Dietmar Haffa und Markus Schuster von der Kanzlei Schultze & Braun mit.

Wolpert übernimmt SBM und Hedrich – Standorte in Schwäbisch Hall bleiben

Die beiden Gesellschaften SBM Schweißen Blechtechnik Montage GmbH (SBM) und die Erhard Hedrich GmbH Karosserieentwicklung und -Systeme (Hedrich) werden demnach rückwirkend zum 1. Dezember von Wolpert übernommen. Die Standorte in Schwäbisch Hall bleiben erhalten, bestätigte die Sprecherin. Die Belegschaft wurde inzwischen informiert.

„Mit den Kompetenzen und dem Know-how von SBM und Hedrich erweitern wir unser Leistungsspektrum gezielt um hochwertige Fertigungs-, Montage- und Prototypenkompetenzen“, sagte Firmengründer und Unternehmenschef Josef Wolpert. SBM trete künftig unter dem Namen Wolpert Buchner Engineering GmbH auf und werde von Ronny Schüler und Mike Joksch als Geschäftsführer geleitet. Schüler kehrt damit unter das Dach seines früheren Arbeitgebers zurück. Die Firma Hedrich bestehe unter ihrem angestammten Namen weiter.

Mit SBM und Hedrich: Wolpert erweitert Branchenfokus auf Bahn und E-Mobilität

Mit den Zukäufen wolle sich die Gruppe noch mehr auf den Bahnsektor, die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Umwelt- und Pharmatechnik konzentrieren. SBM ist in allen diesen Branchen bereits mit Laser-, Stanz- und Frästechnik sowie Baugruppenmontage tätig. Hedrich ist spezialisiert auf den Karosserie- und Fahrzeugbau, Prototypen und Serien-Systeme, mit besonderen Kompetenzen im Bereich Elektromobilität.

Bretzfelder Wolpert-Gruppe hat immer wieder zugekauft

Die Wolpert-Gruppe selbst entstand 1991 und hat in den folgenden Jahren immer wieder Unternehmen der Blech-, Gießerei und Werkzeugbaubranche übernommen, darunter KK Bachert, Ranger und die Karosseriewerke Weinsberg. Als jüngste Zukäufe kamen 2023 die Firma Buchner Engineering und voriges Jahr die Firma Rekuplast mit Sitz in Wertheim hinzu. Mit zuletzt 250 Mitarbeitern wurden 40 Millionen Euro Umsatz erzielt.

Insolvenz von RKS: Werinox musste den Betrieb einstellen

Kein gutes Ende hat die Insolvenz von RKS für ihre Stahlhandels-Sparte Werinox genommen, teilt die Insolvenzverwaltung mit: Trotz aller Anstrengungen und intensiver Verhandlungen habe es keine Investorenlösung gegeben. Der letzte verbliebene Interessent habe sich aus dem Verkaufsprozess zurückgezogen. Daher sei entschieden worden, das Unternehmen kontrolliert herunterzufahren und den Geschäftsbetrieb zu beenden. 

Werinox entstand 1982 als Werox Werkzeug und Inoxstahl Bearbeitungsgesellschaft GmbH und war nach eigenen Angaben für die Branchen Lebensmittel, Pharma, Papier, Chemie bis hin zu Energie- und Umwelttechnik tätig. Das Unternehmen kam nach zwei Gesellschafterwechseln zur RKS-Holding. Zuletzt waren etwa 30 Mitarbeiter beschäftigt.

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