Einigung im Tarifstreit von VW und IG Metall – das sind erste Schritte
Die Einigung zwischen VW und der Gewerkschaft IG Metall ist zu begrüßen. Ob sie reichen wird, ist jedoch ungewiss, meint unser Autor.

Sie haben es doch noch geschafft. Die längste Tarifrunde, die es bei Volkswagen bisher gegeben hat, ist nach fünf Tagen harter Verhandlungen mit einer Einigung zu Ende gegangen. Auch wenn viele Details noch nicht feststehen, handelt es sich um einen klassischen Kompromiss. Betriebsrat und Gewerkschaft mussten von ihrer kompromisslosen Linie – keine Werksschließungen, keine dauerhaften Gehaltseinbußen und Rückkehr zur Beschäftigungsgarantie – abrücken, was zu erwarten war.
So soll das VW-Werk in Osnabrück, wo rund 2300 Mitarbeiter beschäftigt sind, in zwei Jahren verkauft werden. Und die Gläserne Manufaktur in Dresden soll umgewidmet werden. Hier arbeiten nur 300 Männer und Frauen.
Stellenabbau, Kapazitäten reduzieren – so sieht die Einigung im Tarifstreit von IG Metall und VW aus
Damit die Sparziele des Konzerns erreicht werden können, sollen in den nächsten Jahren 35.000 Stellen wegfallen, die Kapazitäten in einigen Werken reduziert werden und Mitarbeiter auf Lohnerhöhungen verzichten. Diese Kröten musste die Arbeitnehmerseite schlucken, sonst hätte es keine Einigung gegeben.
Einige VW-Manager hätten sich drastischere Schritte gewünscht, etwa die Schließung größerer Werke und einen dauerhaften Gehaltsverzicht. Ob der jetzt gefundene Kompromiss reicht, um VW wieder auf die Erfolgsspur zu bringen, ist ungewiss. Aber es ist zumindest ein erster wichtiger Schritt.

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