Spekulationen über Galeria-Standorte: Droht Heilbronner Filiale das Aus?
Einem Bericht zufolge sind jene 16 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof besonders bedroht, die dem Signa-Konzern selbst gehörten. Dazu zählt auch das Heilbronner Traditionshaus an der Fleiner Straße.

Dieser Bericht der "Welt" dürfte für Unruhe in Heilbronn sorgen. Denn wie das Blatt schreibt, gehört die Heilbronner Galeria-Filiale in der Fleiner Straße zu denjenigen Standorten, denen das endgültige Aus droht. Sicher ist das allerdings noch lange nicht.
Nach der Übernahme der insolventen Warenhauskette durch ein deutsch-amerikanisches Konsortium, dem der Mannheimer Unternehmer Bernd Beetz angehört, sollen rund 70 der 92 Häuser von Galeria Karstadt Kaufhof erhalten bleiben. Darüber, welche Filialen geschlossen werden sollen, äußern sich bisher weder die neuen Eigentümer noch der Insolvenzverwalter.
Nach Übernahme von Galeria Karstadt Kaufhof: Welche Standorte besonders gefährdet sind
Die "Welt" geht davon aus, dass vor allem jenen Filialen das Aus droht, die der Signa-Gruppe selbst gehören. Der Zeitung liegt eine Liste mit allen Standorten vor, die von der Insolvenz des Unternehmens Signa Development betroffen sind. In 16 dieser Standorte sei Galeria derzeit noch aktiv.
Auf der Liste stehen demnach die Galeria-Häuser in Heilbronn, Stuttgart, Mannheim, Würzburg, Ulm, Freiburg, München, Aschaffenburg, Saarbrücken, Trier, Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Münster und Hannover.
Signa hatte die Mieten in den eigenen Galeria-Häusern massiv erhöht
Signa hatte die Mieten in den eigenen Häusern in den vergangenen Jahren massiv erhöht, um den Wert der Immobilien nach oben zu treiben. In Köln etwa, schreibt die "Welt", hatte Signa zuletzt 30 Prozent des Umsatzes als Miete verlangt – mehr als das Doppelte des üblichen Branchendurchschnitts. Nicht zuletzt durch diese überteuerten Mieten hatte Signa selbst zur Insolvenz der Warenhauskette beigetragen.
Durch die Insolvenz ist Galeria in der Lage, Mietverträge vorzeitig zu beenden oder nachzuverhandeln. Auf der anderen Seite dürfte die insolvente Immobilienfirma Signa Development nicht daran interessiert sein, Galeria bei den Mieten besonders entgegenzukommen – schließlich muss der Insolvenzverwalter die Interessen der Gläubiger wahren.
Daher rechnet die "Welt" nun damit, dass der neue Eigentümer Bernd Beetz nur noch profitable Häuser fortführen will und alle anderen schließt – auch, weil er nun keine Rücksicht mehr auf die Eigentümer der Immobilien nehmen muss.
Wie profitabel arbeitet der Galeria-Standort Heilbronn?
Die entscheidende Frage für Heilbronn lautet, ob und wie wirtschaftlich die Filiale arbeitet. In der jüngsten Vergangenheit galt das Haus an der Fleiner Straße mit rund 130 Mitarbeitern als profitabel. Insofern könnte es durchaus weitergehen, auch wenn die Immobilie zu Signa Development gehört.