Galeria Karstadt Kaufhof: Diese Unternehmen buhlen um den insolventen Warenhauskonzern
Die Angebotsfrist für den insolventen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof ist abgelaufen. Einige große Namen sind bei den Interessenten dabei. Auch die Zukunft der Heilbronner Filiale hängt davon ab, wer das Rennen macht.

Für den insolventen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof bricht die entscheidende Phase an. Am Samstag ist die Angebotsfrist ausgelaufen, im April soll der neue Eigentümer des Unternehmens feststehen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus äußerte sich bisher nicht zur Anzahl der Kaufinteressenten.
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte kürzlich von vier Interessenten berichtet. Demnach sind der amerikanische Kosmetikkonzern Coty, das französische Kaufhausunternehmen Galleries Lafayette, der Düsseldorfer Finanzinvestor Droege und ein weiterer unbekannter Bieter im Rennen um Galeria. Genannt wird immer wieder die Central Group aus Thailand, die bereits Mehrheitseigner von Signa Premium ist, zu der das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und der Oberpollinger in München gehören.
Galeria Karstadt Kaufhof soll als Ganzes verkauft werden
"Wir konzentrieren uns nun vollständig auf Gespräche mit Interessenten, die Galeria als ganzes und profitables Unternehmen erwerben wollen", sagte Denkhaus der ARD. Angebote von Investoren, die nur einzelne Häuser übernehmen wollten, würden derzeit hintenangestellt.
Klar ist aber, dass es weitere Einschnitte bei der Warenhauskette geben wird, die bereits das dritte Insolvenzverfahren innerhalb von dreieinhalb Jahren durchläuft. Denkhaus hatte in einem Brief an die rund 15.500 Galeria-Mitarbeiter Ende Februar weitere Filialschließungen angekündigt. Zudem werde es in der Essener Zentrale "weitreichende Restrukturierungs- und Personalabbaumaßnahmen" geben.
Viele Galeria-Standorte leiden unter zu hohen Mieten
Nach Angaben von Galeria-Chef Olivier van den Bossche sind derzeit 60 der 92 verbliebenen Galeria-Filialen profitabel. Weitere 16 Häuser könnten rentabel sein, wenn die Mieten nicht so hoch wären. Die Heilbronner Galeria-Filiale galt Insidern zufolge als rentabel, doch auch hier müssen die zuletzt rund 130 Beschäftigten um ihre Zukunft bangen.
Ende des Monats läuft die Zahlung des Insolvenzausfallgeldes ab, das seit Anfang des Jahres gezahlt wurde. Bis dahin sollen die Verhandlungen über einen Sozialplan abgeschlossen sein. Erwartet wird zudem, dass das zuständige Amtsgericht Essen Anfang April das Insolvenzverfahren eröffnet. Dann können die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria beim Insolvenzverwalter anmelden.
Galeria-Chef: Eine Mindestzahl an Filialen muss erhalten werden
Galeria-Chef van den Bossche hatte kürzlich betont, dass eine Mindestzahl an Filialen erhalten bleiben müsse, um die Vorteile eines bundesweiten Warenhauskonzerns aufrechterhalten zu können - etwa bei Verhandlungen mit Lieferanten. 30 Häuser, wie teilweise spekuliert wurde, seien dafür viel zu wenig.