EGO will bis Ende 2010 Standort schließen
Sulzfeld - Herber Schlag für Sulzfeld: Das Elektrounternehmen EGO will seinen Standort in der Kraichgau-Gemeinde bis zum Jahresende dichtmachen.
Sulzfeld - Herber Schlag für Sulzfeld: Das Elektrounternehmen EGO will seinen Standort in der Kraichgau-Gemeinde bis zum Jahresende dichtmachen. Angedacht ist, die Produktion ins acht Kilometer entfernte Oberderdingen zu verlagern. Betroffen von dieser Maßnahme sind rund 300 Mitarbeiter. Personalabbau ist laut Geschäftsführung allerdings nicht geplant. Alle Mitarbeiter sollen mit der Produktion umziehen, heißt es.
Zeitgleich gibt es auch bei der Schwesterfirma Blanco Überlegungen, das gemeinsame Gelände an der Ochsenburger Straße zu verlassen. Die 80 Blanco-Beschäftigten am Standort sollen ins Werk an der Sulzfelder Heinrich-Blanc-Straße wechseln. Das bestätigten beide Unternehmen auf Stimme-Anfrage. Was mit dem dann freien Gelände passiert, ist noch unklar.
Neues Konzept
EGO begründet den Umzug damit, Synergieeffekte erzielen zu wollen. Durch den Umzug könne man Kosten einsparen, indem man zum Beispiel die Produktionswege verkürze, sagt Geschäftsführer Johannes Haupt. Der Betriebsrat betont, dass es wichtig sei, dass die Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben. Die eigentliche Kritik von Seiten der Arbeitnehmervertreter: Das neue Konzept sei nicht „wirklich schlüssig“.
„Wenn wir die Produktion auf den Standort Oberderdingen konzentrieren, nehmen wir uns den Raum zur Weiterentwicklung, falls es irgendwann mal wieder aufwärts geht“, sagt der Gesamtbetriebsratschef Bruno Nehring. Noch haben die Arbeitnehmervertreter ihre Zustimmung zur Verlagerung daher verweigert. Unternehmensnahe Kreise berichten, dass der Betriebsrat sein Ja möglicherweise von einer Verlängerung der Standortsicherungsvereinbarung abhängig macht. Der Vertrag, der betriebsbedingte Kündigungen untersagt, läuft Ende 2011 aus.
Umsatzrückgänge
Denn Fakt ist: Auch die Wirtschaftskrise hat dazu geführt, dass EGO sich neu aufstellen will. Laut informierten Kreisen hat das Unternehmen für 2009 ein Umsatzminus von etwa zehn bis 15 Prozent verkraften müssen. Über weite Strecken des vergangenen Jahres gab es Kurzarbeit bei EGO, um die Unterauslastung aufzufangen. Zudem sind rund 100 der fast 2000 Mitarbeiter an den Standorten Oberderdingen und Sulzfeld Ende 2009 über Altersteilzeitregelungen und Aufhebungsverträge aus dem Unternehmen ausgeschieden.
Betriebsbedingte Kündigungen hat es bislang allerdings an keinem der beiden Standorte gegeben. Seit einigen Wochen hat sich die Auftragslage bei EGO zudem wieder stabilisiert, Anfang 2010 ist die Produktion daher weitgehend aus der Kurzarbeit ausgestiegen.



Stimme.de
Kommentare
M Voelkel am 30.01.2010 07:58 Uhr
Leider lassen Unternehmungen ab einer bestimmten Anzahl von Mitarbeitern, sich von Betriebsräten "blockieren" das Entscheidungen von der Geschäftsleitung dann nicht "zeitnah" umgesetzt werden können.
Der direkte Kontakt von Geschäftsleitung zu den Mitarbeitern lässt teilweise auch zu wünschen übrig.
Als Geschäftsleitung/Inhaber sich vor die Mitarbeiter zu stellen und miteinander Wege aus Situationen zu finden, hat sich bis jetzt immer bewährt.
Letzlich sind die Ziele von Mitarbeitern und Geschäftsleitung die selben:
Am Markt weiter existent zu bleiben, Gewinne/Löhne zu erhalten ergo Arbeitsplätze zu sichern/zu schaffen!
Beide Parteien sind ebenfalls bestrebt mehr "Netto" im Portemonnaie zu haben, folglich möchten beide Parteien die Ausgaben senken.
Unternehmer und Mitarbeiter müssen:
Rentenversicherung 19,9%
Krankenversicherung 14%
Arbeitslosenversicherung 2,8%
Pflegeversicherung 1,95%
Gesetzliche Unfallversicherung
usw
erwirtschaften/erarbeiten!
Derweil die "Löcher" in diesen "Kassen" immer größer werden ...
Als Beispiel könnte die Schweiz mit Ihrem Drei-Säulen-System dienen.
am 27.01.2010 00:11 Uhr
traurig, dass ich als Unternehmer die Zustimmung von Gewerkschaftsbonzen brauche , meine Produktion 8 KM zu erlagern..
vielleicht haette man gleich 8000 Km witer gen Osten gehen sollen...